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    „Die Schutzmaske ist Pflicht”

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    Seit ein paar Tagen ist Jonathan Dom wieder in Rottweil. Das war so nicht geplant: Der 20-Jährige wollte eigentlich noch eine Zeitlang in Xi’an in China bleiben und am dortigen College weiter Deutsch unterrichten.

    Doch als Dom von den Frühjahrsferien zurückkam, war der gesamte Campus geschlossen. Xian liegt in Shaanxi, der Nachbarprovinz von Wuhan. Die Behörden hatten auf die Ausbreitung des Corona-Virus reagiert. So konnte Dom auch nicht im Wohnheim bleiben. Er fand dann Platz in der Wohnung eines Bekannten, der gerade Urlaub in Deutschland machte. Zum Glück, „die Hotels waren mittlerweise auch fast alle geschlossen. Ebenso Restaurants und Supermärkte. Es wurde schwer, etwas zu Essen zu bekommen.”

    Die Straßen der Stadt seien wie leergefegt gewesen, erzählt Dom. Kaum jemand in der U-Bahn, deren Eingänge bis auf einen, der kontrolliert wurde, geschlossen blieben. Dort wurde dann jedem Passanten die Temperatur gemessen, die Ausweisnummer notiert. „Die Schutzmaske ist Pflicht.” Wer nicht nach draußen musste, blieb drin, so auch der junge Rottweiler. Zudem war dann auch noch der Aufzug abgestellt, die Wohnung lag im 15. Stockwerk.

    Doms Pläne waren es eigentlich, nach Abschluss seines Jobs mit der Transsibirischen Eisenbahn durch Asien zu reisen, doch auch das zerschlug sich. Wer nicht aus Russland ist, darf laut Dom die Grenze nicht mehr passieren. Inzwischen sind die Zugverbindungen nach China gekappt.

    Als dann bekannt wurde, dass immer mehr Fluggesellschaften China nicht mehr anfliegen, sei unter den Nicht-Chinesen dann doch leichte Panik ausgebrochen. Jonathan Dom bekam einen Platz in einem bis zum letzten Platz besetzten Flieger nach Istanbul, „die Fluggesellschaft ist mir sehr entgegengekommen”.

    Er trug dann seine Schutzmaske, bis er in Rottweil in der Wohnung angekommen war. Kontrollen am Flughafen? Nichts. „Es hat mich auch keiner komisch angeschaut wegen der Maske.” Dabei habe er selbst sich nie unsicher gefühlt, „ich hab’ mich von der Angst nicht anstecken lassen.”

    Eher stelle er hier die Unsicherheit fest, „Leute, denen ich geschrieben habe, dass ich wieder da bin, haben mich gefragt, ob ich nicht in Quarantäne muss.” Empfehlungen für China-Rückkehrer gab es inzwischen vom Auswärtigen Amt: „Die Klassiker wie Händewaschen.” Auch dort scheint man wegen des Virus nicht in Panik zu verfallen.

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    Seit ein paar Tagen ist Jonathan Dom wieder in Rottweil. Das war so nicht geplant: Der 20-Jährige wollte eigentlich noch eine Zeitlang in Xi’an in China bleiben und am dortigen College weiter Deutsch unterrichten.

    Doch als Dom von den Frühjahrsferien zurückkam, war der gesamte Campus geschlossen. Xian liegt in Shaanxi, der Nachbarprovinz von Wuhan. Die Behörden hatten auf die Ausbreitung des Corona-Virus reagiert. So konnte Dom auch nicht im Wohnheim bleiben. Er fand dann Platz in der Wohnung eines Bekannten, der gerade Urlaub in Deutschland machte. Zum Glück, „die Hotels waren mittlerweise auch fast alle geschlossen. Ebenso Restaurants und Supermärkte. Es wurde schwer, etwas zu Essen zu bekommen.”

    Die Straßen der Stadt seien wie leergefegt gewesen, erzählt Dom. Kaum jemand in der U-Bahn, deren Eingänge bis auf einen, der kontrolliert wurde, geschlossen blieben. Dort wurde dann jedem Passanten die Temperatur gemessen, die Ausweisnummer notiert. „Die Schutzmaske ist Pflicht.” Wer nicht nach draußen musste, blieb drin, so auch der junge Rottweiler. Zudem war dann auch noch der Aufzug abgestellt, die Wohnung lag im 15. Stockwerk.

    Doms Pläne waren es eigentlich, nach Abschluss seines Jobs mit der Transsibirischen Eisenbahn durch Asien zu reisen, doch auch das zerschlug sich. Wer nicht aus Russland ist, darf laut Dom die Grenze nicht mehr passieren. Inzwischen sind die Zugverbindungen nach China gekappt.

    Als dann bekannt wurde, dass immer mehr Fluggesellschaften China nicht mehr anfliegen, sei unter den Nicht-Chinesen dann doch leichte Panik ausgebrochen. Jonathan Dom bekam einen Platz in einem bis zum letzten Platz besetzten Flieger nach Istanbul, „die Fluggesellschaft ist mir sehr entgegengekommen”.

    Er trug dann seine Schutzmaske, bis er in Rottweil in der Wohnung angekommen war. Kontrollen am Flughafen? Nichts. „Es hat mich auch keiner komisch angeschaut wegen der Maske.” Dabei habe er selbst sich nie unsicher gefühlt, „ich hab’ mich von der Angst nicht anstecken lassen.”

    Eher stelle er hier die Unsicherheit fest, „Leute, denen ich geschrieben habe, dass ich wieder da bin, haben mich gefragt, ob ich nicht in Quarantäne muss.” Empfehlungen für China-Rückkehrer gab es inzwischen vom Auswärtigen Amt: „Die Klassiker wie Händewaschen.” Auch dort scheint man wegen des Virus nicht in Panik zu verfallen.

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