Eine großflächige Dachbegrünung, zumeist nur zweigeschossige Häuser, keine typische Haftgebäude – das künftige Rottweiler Gefängnis im Esch soll sich laut dem Architekt in die Landschaft einfügen.
Das etwa auch mit Blick vom Testturm aus, bei dem das exponiert liegende Ensemble nicht zu massiv heraustreten soll. Und schon auch im Gelände, wo Kanten felsig ausgebildet werden sollen, wie im Neckartal, wie es hieß.
Was bereits feststeht: Mit dem bestehenden Baufenster kommen die Planer nicht klar. Das Gelände ist gegenüber dem Bürgerentscheid vergrößert worden. Um 85 Meter. Das klingt nach viel Fläche, sie soll aber nicht für Gebäude verwendet werden, sondern etwa für Parkplätze. Für dieses zusätzliche Gelände muss der Weg, der aktuell zur Neckarburg führt, verlegt werden. Um 60 Meter werde dieser länger. Er rücke aber deutlich von der Anstaltsmauer ab. Er werde wieder auf den bestehenden Weg treffen.
Quasi zum Ausgleich wurde das Baufenster zur B 27, zum Wald hin, verkleinert. Nach Darstellung der Stadtverwaltung berührt das nun geänderte Grundstück zwar ein Wasserschutzgebiet, drauf würden aber keine Gebäude erstellt. Ein Naturschutzgebiet sei weiterhin nicht angegriffen.
Die Verlegung nannte Dr. Peter Schellenberg (FWV) „einen heftigen Eingriff“. Was den Stadträten ebenfalls nicht gefiel: Den Weg neben der verbreiterten bestehenden Zufahrt sollen Radfahrer und Fußgänger gemeinsam nutzen.
60 Bedienstete, 120 Besucher – mehr als 400 Fahrzeuge werden laut den Planern täglich zum und vom Gefängnis weg fahren. Kein großes Verkehrsaufkommen, hieß es.
An der Einmündung der JVA-Zufahrt in die Landesstraße nach Villingendorf / Oberndorf soll beidseitig eine Bushaltestelle entstehen – links und rechts der Landesstraße. Fahrgäste sollen diese überqueren, dazu werde eine Verkehrsinsel errichtet.
Bereits seit 2015 liegt der Bürgerentscheid für die JVA auf dem Esch vor. Seit Anfang des Jahres sind die Architekten nun in der Planung des Gebäudes. Diese orientieren sich auch an den rechtlichen Vorgaben des Landes für den Bau vn Justizvollzugsanstalten. Erste Bilder wurden seitens des Architekten am Mittwoch im Gemeinderat vorgestellt.
Den Planern geht es darum, die JVA in die Landschaft und Umgebung einzugliedern. Andererseits müsse der Neubau funktionieren und die Vorgaben erfüllen. Zum Dritten sei auf Wirtschaftlichkeit zu achten – wobei keine Baukosten beziffert werden.
Ingeborg Gekle-Maier (Bündnis 90/Die Grünen) sieht es derweil als positiv, dass die Planer offenbar versuchen, eine individuelle Lösung für Rottweil zu erarbeiten. Die Ideen aus der Begleitgruppe würden berücksichtigt. Die Umsetzung sei bislang vorbildlich. „Das wird keine Blaupause von Offenburg“, sagte sie mit Blick auf die dortige neue JVA.
Der aktuelle Bebauungsplan, ein Vorentwurf, soll nun in die frühzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung gehen. Entsprechend entschied der Gemeinderat am Mittwoch. Den entsprechenden Beschluss soll er in der kommenden Sitzung fassen. Der Zeitraum für diese Beteiligung it auf sechs Wochen festgelegt und soll in den Sommermonaten liegen.