Dacia spielt verrückt: Frau geht einkaufen, Auto ruft Rettungskräfte

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Einsatz für Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei beim Kaufland am Montagmittag in Rottweil: Ein Auto hatte die Rettungskräfte gerufen. Und blieb hartnäckig dabei, obwohl es nichts zu retten gab. Für den Fahrzeughalter könnte das teuer werden.

Es nennt sich eCall – wenn Autos oder Smartphones automatisch den Notruf wählen, weil die Elektronik einen Notfall registriert hat, etwa eine heftige Erschütterung, die auf einen Unfall schließen lässt. Auf diese Weise hat ein Wagen am Montagnachmittag in Rottweil den Notruf gewählt. Die Leitstelle versuchte dann, Kontakt ins Auto aufzunehmen, und bekam niemanden ans Telefon. Die Folge: ein großangelegter Rettungseinsatz, ausgehend vom Schlimmsten.

Die Rettungskräfte rückten zum Kaufland auf der Saline aus, die Leute von Feuerwehr und DRK machten sich bereit – fanden aber kein verunglücktes Fahrzeug vor. Der Einsatzleiter, Stadtbrandmeister Frank Müller, erfuhr Minuten später von der Polizei die Nummer des Wagens, der den Notruf abgesetzt hatte. Die Kräfte machten sich auf die Suche – und fanden auf dem Kaufland-Parkplatz einen Dacia-Kleinwagen vor. Unbesetzt und nicht verunfallt. Allerdings wählte das Auto derweil hartnäckig weiterhin den Notruf. Unbeirrt, vernehmbar auch bei geschlossenen Türen. „Versucht ständig Kontakt aufzubauen. Notruf kommt an, kein Sprechkontakt“, meldete die Leitstelle Müller über Funk.

Da es niemanden zu retten gab, rückten Feuerwehr und DRK nacheinander ab. Mit einem Rüstzug und zusätzlich einem Fahrzeug aus der Altstadt, zuständig für die Saline, war die Feuerwehr vor Ort, mit 14 Kräften in fünf Fahrzeugen, weitere in Bereitschaft. Das DRK zudem mit einem Notarzt, einem Rettungswagen und dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst.

Während auch die angerückten Streifenbeamten der Polizei den Dacia inspizierten, kam dessen Fahrerin hinzu. Vom Einkaufen und in recht heller Aufregung. Ihr Wagen weise den Defekt seit einem Tag auf, berichtete sie. Erklären könne sie sich das nicht, es auch nicht abstellen. Es wird sie beziehungsweise den Halter des Fahrzeuges wohl Geld kosten – Einsatzleiter Müller erklärte, dass in den Fällen eines unbegründeten eCalls eine Rechnung über die Einsatzkosten erstellt werde.

Peter Arnegger (gg)

… ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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