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Corona-Testaktion des DRK beim Culinara

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Flächendeckende Corona-Testungen rücken in den Mittelpunkt als eine der Strategien zum Stopp der Pandemie. Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß versucht etwa, auf ihrer Basis Lockerungen in Einzelhandel und Gastronomie der Stadt zu erreichen – und im Vorfeld die Test-Motivation zu steigern. Vor 14 Tagen ist ein mobiles Testangebot gestartet. Zudem wird es ab dem morgigen Samstag dreimal vor Ostern ein Testzelt vor dem Rottweiler Culinara geben.

So hat der Beitreiber des Supermarktes, der Vorsitzende des Rottweiler Gewerbe- und Handelsvereins, Detlev Maier, angekündigt, dass das Rote Kreuz (DRK) bei ihm eine Corona-Testaktion starten wird. „Wir werden am Samstag von 11 bis 14 Uhr, an Gründonnerstag und Ostersamstag in diesem DRK-Zelt vor dem Eingang zum Markt Corona-Schnelltests anbieten“, so Maier. Die Testungen würden von der Praxis Dr. Schönemann vorgenommen.

Bernhard Schönemann ist der Pandemiebeauftragte des Landkreises Rottweil und Kreisfeuerwehrarzt. Er betreibt im Namen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) etwa das zentrale Corona-Testzentrum an der Stadthalle in der Stadionstraße in Rottweil. Unterstützt wird die KV dort ebenfalls von Ehrenamtlichen des DRK. Die Testung ist nur für symptomfreie Personen (Kontaktpersonen, Rückkehrer, Aufnahme in Pflegeheim, Krankenhaus Reha-Klinik und ähnliche) gedacht. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Alle Personen mit Symptomen müssen sich an die bestehenden Corona-Schwerpunktpraxen wenden.

Der Gedanke hinter den Testaktionen: Lockerungen für Nicht-Infizierte zu erreichen, den Lockdown zu beenden. Das etwa sieht auch Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß so. Er aber sieht auch, dass „der Mehrwert einer Testung für die Mitmenschen und die Gesellschaft nicht oder nicht ausreichend erkannt“ werde, wie er in einem Brief an Sozialminister Manne Lucha schrieb, in dem Broß darum wirbt, Rottweil zur Corona-Modellkommune zu machen. Es fehle, so Broß‘ Erkenntnis, an einem Mehrwert für die Menschen. „Der Anreiz soll in unserer Stadt sein, mit einem aktuellen negativen Testergebnis die gastronomischen Angebote in der Stadt nutzen zu können“, schlägt er deshalb vor. Und erklärt: „Das Testen soll nicht lediglich Mittel zur Öffnung der Gastronomie sein. Umgekehrt: Die Öffnung soll Mittel zum Testen sein.“

Übrigens: Mehr Tests = mehr infizierte – diese einfache Rechnung widerlegen aktuelle Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Diese zeigen sogar eine leichte Gegenläufigkeit der Anzahl der Testungen pro Kalenderwoche im Vergleich zur Corona-Positivenquote:

KalenderwocheAnzahl TestungenPositiv getestetPositivenquote (%)
43/20201.445.46380.0975,54
44/20201.663.992118.1117,10
45/20201.634.729128.5377,86
46/2020*1.467.454128.9868,79
47/2020*1.400.145131.1859,37
48/2020*1.381.117128.8829,33
49/2020*1.395.790138.3059,91
50/2020*1.516.038169.52011,18
51/2020*1.672.033188.28311,26
52/2020*1.090.372141.41312,97
53/2020*845.729129.93015,36
1/2021*1.228.604157.56912,83
2/2021*1.185.297123.85810,45
3/2021*1.107.404109.7649,91
4/2021*1.144.01496.8568,47
5/2021*1.096.55782.2507,50
6/2021*1.051.92567.3776,41
7/2021*1.087.89765.9646,06
8/2021*1.135.35569.2656,10
Quelle: RKI

Vor allem ergibt dieses Argument umgekehrt keinen Sinn. Das wäre ja wie beim Kleinkind: Augen zu machen und den Wolf nicht sehen, weil der dann verschwunden wäre.

https://www.nrwz.de/rottweil/ob-bross-rottweil-soll-corona-modellkommune-werden/303519
https://www.nrwz.de/kreis-rottweil/fuer-einzelpersonen-und-ganze-firmen-mobiles-corona-testzentrum-in-rottweil-gestartet/302368
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