Die Rottweiler Feuerwehr ist am Abend zu einem Mehrfamilienhaus in der Oberndorfer Straße gerufen worden. Besorgte Nachbarn hatten einen piependen Rauchmelder gehört und die Leitstelle alarmiert. Die Feuerwehrleute fanden die Wohnung verlassen vor. Der Rauchmelder lag auf einem Tisch – wohl für den Batteriewechsel. Die Bewohner müssen den dann vergessen haben und sind anscheinend in die Flitterwochen aufgebrochen.
Die letzten Fahrzeuge aus Rottweil sind noch nicht vom Großeinsatz in Tennenbronn zurück, da wird die Feuerwehr der Stadt schon wieder alarmiert. Ein Rauchmelder hatte in der Oberndorfer Straße ausgelöst, die Wohnung liegt im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses, etwas zurückversetzt.
Die Feuerwehr, mit vier Fahrzeugen und rund 15 Mann angerückt, verschaffte sich einen Zugang über den Balkon der Wohnung – zunächst mit Steckleitern, dann mit der Drehleiter. Die Balkontür und weitere Fenster seien nur gekippt gewesen, so Rottweils Feuerwehrkommandant Müller. Für die Floriansjünger ein Leichtes, eine solche Wohnung zu betreten. Wie sie mehrfach in solchen Fällen bewiesen haben, gewaltfrei und ohne Spuren zu hinterlassen.
Den piependen Rauchmelder fanden die Einsatzkräfte auf einem Tisch vor. Er sei nicht herunter gefallen gewesen, berichtete Hauptbrandmeister Volkmar Caduff seinem Chef. Also wohl vorbereitet für den Batteriewechsel? Und dann vergessen worden? Das Paar, das die Wohnung bewohnt, soll sich jedenfalls auf Hochzeitsreise befinden, ihre beiden Autos stünden auf dem Parkplatz vor dem Gebäude, wusste einer der Rottweiler Floriansjünger zu berichten, wie Müller sagte.
Während die Feuerwehrleute in der Wohnung die Lage erkundeten, warteten draußen vor der Türe die Polizei und das Rote Kreuz mit je zwei Vertretern. Und warteten, wie einer von ihnen nachher schon einigermaßen echauffiert der NRWZ berichtete. Er sei durchaus gespannt gewesen darauf, zu erfahren, ob sich in der Wohnung möglicherweise Verletzte befinden, die zu retten seien. Die Tür aber ließ sich auch von innen nicht öffnen, sie war abgeschlossen, weshalb die Feuerwehrkameraden sich in der Wohnung Zeit ließen mit der Statusmeldung ans Rote Kreuz. Wohl auch mangels gebotener Eile.
Den Stadtbrandmeister plagte derweil der Hunger. „Ich würde jetzt wirklich gerne etwas essen“, sagte er lachend zur NRWZ. Kein Wunder, er ist seit 16.30 Uhr im Einsatz. Zunächst war ein „Brand mit Betroffenen“ in Seedorf gemeldet worden. Dort, in der Ringstraße, war es zu einem Blitzeinschlag gekommen, die Rottweiler Feuerwehr rückte unter anderem mit der Drehleiter an. Dann der Großeinsatz in Tennenbronn, jetzt Rottweil. Ob die Nacht nun vollends ruhig bleibt?