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    Brandbrief: Womöglich tägliche Corona-Testung erzürnt Verantwortliche im Zollernalb-Klinikum – in Rottweil bleibt man cooler

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    Balingen/Rottweil. Die Bundesregierung plant ab Oktober das Corona-Schutzkonzept unter anderem in Krankenhäusern zu verschärfen. Demnach sollen sich alle Beschäftigten täglich unter Aufsicht durch geschultes Personal oder durch eine offizielle Teststelle vor Arbeitsbeginn testen lassen. Die Verantwortlichen des Zollernalb-Klinikums sind wütend und reagieren mit einem Brandbrief an hiesige Bundestagsabgeordnete. Deutlich zurückhaltender äußert sich eine Sprecherin der Helios-Klinik in Rottweil, wie eine Anfrage der NRWZ ergab.

    Mit Material des ZOLLERN-ALB-KURIERS

    Die Bundesregierung plant ab Oktober das Corona-Schutzkonzept unter anderem in Krankenhäusern zu verschärfen. Demnach sollen sich alle Beschäftigten täglich unter Aufsicht durch geschultes Personal oder durch eine offizielle Teststelle vor Arbeitsbeginn testen lassen. Aktuell testen sich alle immunisierten Mitarbeiter im Zollernalb-Klinikum zweimal pro Woche. Die nicht-immunisierten Beschäftigten oder Mitarbeiter, deren Grundimmunisierung länger als drei Monate zurückliegt, führen täglich einen Schnelltest vor Arbeitsbeginn durch. Das Klinikdirektorium und der Betriebsrat des Zollernalb Klinikums wandten sich nun in dringender Angelegenheit mit einem Brandbrief an die Bundestagsabgeordneten der Region. 

    „Es ist absolut unzumutbar, was den ohnehin strapazierten Krankenhäusern nun noch zusätzlich auferlegt werden soll“, so Dr. Gerhard Hinger, Vorsitzender Geschäftsführer, zu den Plänen der Bundesregierung. In den Kliniken herrsche mit der FFP2-Maskenpflicht, der einrichtungsbezogenen Impfpflicht und der regelmäßigen Testung im Klinikum der bestmögliche Schutz gegen SARS-COV2. Es sei „ein Unding, die Kliniken mit diesem erheblichen Mehraufwand an Kosten und Bürokratie noch mehr zu belasten“, wird Hinger in einer Pressemitteilung des Zollernalb-Klinikums zitiert.

    Auch Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Günther-Martin Pauli unterstützt demnach den Vorstoß des Klinikums: „Nach über zweieinhalb Jahren der Pandemie wird die bereits geschwächte Gesundheitsbranche weiter belastet. Es ist unerträglich, was die Bundesregierung den Kliniken nun mit dieser neuen Regelung aufzubürden plant.“

    Durch das Abweichen von der „nicht überwachten Selbsttestung“ und der Forderung „der Test muss unter Aufsicht der verantwortlichen Stelle als betriebliche Testung durch geschultes Personal oder durch eine Teststelle erfolgen“ komme es zu einer erheblichen Belastung der klinischen Betriebsabläufe, befürchten Hinger und Pauli. Aber auch der ärztliche Direktor Prof. Michael Bitzer, der stellvertretende Pflegedirektor Thomas Scholz, sowie die Betriebsratsvorsitzenden Ute Hettel und Frank Hipp äußern ihre Sorge dahin gehend, heißt es in der Mitteilung weiter.

    Einerseits müssten in den Kliniken Teststellen durch geschultes Personal eingerichtet werden. Andererseits führe die überwachte Testung zu immensem (Arbeits-)Zeitaufwand und bringe dadurch auch sehr hohe Kosten mit sich. Gerechnet wird demnach mit 66.150 Arbeitsstunden alleine für die vorgeschriebene Testung. „Ausgehend von einem für alle Berufsgruppen durchschnittlichen Arbeitsentgelt von 40 EUR pro Stunde ergibt sich eine Belastung in Höhe von 2.646.000 Euro.“ Dazu kämen noch die Materialkosten in für 132.300 Tests (700 Mitarbeiter mal 189 Tage).

    Die Klinikverantwortlichen geben außerdem zu bedenken, „dass den Klinikmitarbeitern durch den Wegfall der „nicht überwachten Selbsttestung“ ein erhebliches Misstrauen entgegengebracht wird“. Es würde unterstellt, dass die Klinikmitarbeiter in der Vergangenheit keine ausreichende Verantwortung und Sorgfalt gezeigt hätten. „Diese Form des Umgangs lassen sich viele Mitarbeitende im Gesundheitswesen nicht mehr gefallen“, prognostizieren sie. Die jetzt bereits bestehende hohe Fluktuation und Abwendung von Gesundheitsberufen werde durch diese Maßnahmen mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter verstärkt.

    Auch im Helios-Krankenhaus Rottweil sieht man die geplante Testpflicht nicht gerne, äußert sich auf Nachfrage der NRWZ aber deutlich zurückhaltender. „Die neuerlich recht scharfe Testpflicht würde uns vor große Herausforderungen stellen“, so Klinik-Sprecherin Tatsiana Zelenjuk. „Natürlich werden wir die Regelungen umsetzen, gesetzeskonform handeln und diesen zusätzlichen Prozess organisieren und in die Arbeitsabläufe der Klinik integrieren müssen“, ergänzt sie. Klar sei aber, „falls die Regelungen unverändert in Kraft treten sollten, bringen sie einen sehr hohen logistischen und vor allem personellen Aufwand mit sich, der zusätzlich von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleistet werden muss.“

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    Mit Material des ZOLLERN-ALB-KURIERS

    Die Bundesregierung plant ab Oktober das Corona-Schutzkonzept unter anderem in Krankenhäusern zu verschärfen. Demnach sollen sich alle Beschäftigten täglich unter Aufsicht durch geschultes Personal oder durch eine offizielle Teststelle vor Arbeitsbeginn testen lassen. Aktuell testen sich alle immunisierten Mitarbeiter im Zollernalb-Klinikum zweimal pro Woche. Die nicht-immunisierten Beschäftigten oder Mitarbeiter, deren Grundimmunisierung länger als drei Monate zurückliegt, führen täglich einen Schnelltest vor Arbeitsbeginn durch. Das Klinikdirektorium und der Betriebsrat des Zollernalb Klinikums wandten sich nun in dringender Angelegenheit mit einem Brandbrief an die Bundestagsabgeordneten der Region. 

    „Es ist absolut unzumutbar, was den ohnehin strapazierten Krankenhäusern nun noch zusätzlich auferlegt werden soll“, so Dr. Gerhard Hinger, Vorsitzender Geschäftsführer, zu den Plänen der Bundesregierung. In den Kliniken herrsche mit der FFP2-Maskenpflicht, der einrichtungsbezogenen Impfpflicht und der regelmäßigen Testung im Klinikum der bestmögliche Schutz gegen SARS-COV2. Es sei „ein Unding, die Kliniken mit diesem erheblichen Mehraufwand an Kosten und Bürokratie noch mehr zu belasten“, wird Hinger in einer Pressemitteilung des Zollernalb-Klinikums zitiert.

    Auch Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Günther-Martin Pauli unterstützt demnach den Vorstoß des Klinikums: „Nach über zweieinhalb Jahren der Pandemie wird die bereits geschwächte Gesundheitsbranche weiter belastet. Es ist unerträglich, was die Bundesregierung den Kliniken nun mit dieser neuen Regelung aufzubürden plant.“

    Durch das Abweichen von der „nicht überwachten Selbsttestung“ und der Forderung „der Test muss unter Aufsicht der verantwortlichen Stelle als betriebliche Testung durch geschultes Personal oder durch eine Teststelle erfolgen“ komme es zu einer erheblichen Belastung der klinischen Betriebsabläufe, befürchten Hinger und Pauli. Aber auch der ärztliche Direktor Prof. Michael Bitzer, der stellvertretende Pflegedirektor Thomas Scholz, sowie die Betriebsratsvorsitzenden Ute Hettel und Frank Hipp äußern ihre Sorge dahin gehend, heißt es in der Mitteilung weiter.

    Einerseits müssten in den Kliniken Teststellen durch geschultes Personal eingerichtet werden. Andererseits führe die überwachte Testung zu immensem (Arbeits-)Zeitaufwand und bringe dadurch auch sehr hohe Kosten mit sich. Gerechnet wird demnach mit 66.150 Arbeitsstunden alleine für die vorgeschriebene Testung. „Ausgehend von einem für alle Berufsgruppen durchschnittlichen Arbeitsentgelt von 40 EUR pro Stunde ergibt sich eine Belastung in Höhe von 2.646.000 Euro.“ Dazu kämen noch die Materialkosten in für 132.300 Tests (700 Mitarbeiter mal 189 Tage).

    Die Klinikverantwortlichen geben außerdem zu bedenken, „dass den Klinikmitarbeitern durch den Wegfall der „nicht überwachten Selbsttestung“ ein erhebliches Misstrauen entgegengebracht wird“. Es würde unterstellt, dass die Klinikmitarbeiter in der Vergangenheit keine ausreichende Verantwortung und Sorgfalt gezeigt hätten. „Diese Form des Umgangs lassen sich viele Mitarbeitende im Gesundheitswesen nicht mehr gefallen“, prognostizieren sie. Die jetzt bereits bestehende hohe Fluktuation und Abwendung von Gesundheitsberufen werde durch diese Maßnahmen mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter verstärkt.

    Auch im Helios-Krankenhaus Rottweil sieht man die geplante Testpflicht nicht gerne, äußert sich auf Nachfrage der NRWZ aber deutlich zurückhaltender. „Die neuerlich recht scharfe Testpflicht würde uns vor große Herausforderungen stellen“, so Klinik-Sprecherin Tatsiana Zelenjuk. „Natürlich werden wir die Regelungen umsetzen, gesetzeskonform handeln und diesen zusätzlichen Prozess organisieren und in die Arbeitsabläufe der Klinik integrieren müssen“, ergänzt sie. Klar sei aber, „falls die Regelungen unverändert in Kraft treten sollten, bringen sie einen sehr hohen logistischen und vor allem personellen Aufwand mit sich, der zusätzlich von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleistet werden muss.“

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