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    Blitzer einfach zugeparkt

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    Das wird einige Autofahrerinnen und Autofahrer heute gefreut haben: Der an der Heerstraße in Rottweil abgestellte Blitzer der Stadt wurde zugeparkt. Und zwar so, dass er keinen Schnellfahrer mehr erwischen kann. Hinter der Aktion steckt offenbar in stadtbekannter Mann.

    (Rottweil). Mit einem Wohnanhänger ist der mobile Blitzer der Stadt Rottweil in der Heerstraße in der Nacht auf Dienstag zugeparkt worden. Der Anhänger wurde so vor den Blitzer rangiert, dass dieser bei zu schnell vorbeifahrenden Wagen nicht mehr auslöst. Darum vor dem Blitzer. Anders als von Hand kann man seinen Anhänger so nicht parken.

    Update 2: Die Stadtverwaltung nimmt die Geschichte locker. Man habe den Blitzanhänger „ohnehin umstellen wollen“, erklärt ein Sprecher. “Daher war es für uns jetzt auch kein größeres Problem.”

    Update: Der Verursacher – es handelt sich um Dieter E. Albrecht – erklärt, „mehr zufällig“ so geparkt zu haben, „da ich nichts besseres gefunden hatte“. Es habe schließlich „schon ein anderer Hänger“ dort gestanden. Die Polizei sei bereits bei ihm gewesen, die Beamten hätten ihn aufgefordert, umzuparken. „Selbst, wenn ich es wollte“ habe er aber das Fahrzeug zu jenem Zeitpunkt aber nicht wegstellen können, „da ich bereits zu viel griechischen Wein und Ouzo getrunken habe.“ Dafür, dass sein Hänger so knapp „vor dem anderen Hänger“ steht, dafür gebe es einen Grund: „Ich hatte mein Fahrzeug ein wenig vorrollen lassen und fast zu spät die Bremse angezogen.“

    Img 3653
    Img 3650

    Ist das ein Straftatbestand? Nein, ein Blitzer darf zugeparkt werden. Man darf ihn nicht beschädigen oder zukleben, aber zuparken. Allerdings muss sich der Parkende natürlich an die Straßenverkehrsordnung halten. Er muss also dort parken dürfen, wo er sein Gefährt vor einem Blitzer abstellt. In der Heerstraße scheint das aktuell der Fall zu sein. Wenn dort ein Blitzeranhänger geparkt werden darf, wird ja wohl auch ein Wohnanhänger dort geparkt werden können, oder?

    Bei dem Wohnanhänger handelt es sich um den eines stadtbekannten Unternehmers und früheren Stadtrats – eindeutig erkennbar und beschriftet. Dieser stellt eigenen Angaben zufolge den Anhänger immer dort ab, wo Betrieb herrscht. Um ihn Vandalismus zu schützen.

    Der Mann ist schon „nach Jahren gebeten, die obere Heerstraße möglichst nicht mehr zu nutzen, da mein Fahrzeug im Stadtrat wohl zum Synonym für die Parkplatznot an den Schulen wurde“, wie er einmal der NRWZ erzählt hat. Er habe also für einen Stellplatzmangel gesorgt. „Das ist natürlich ein Witz, denn das eine Fahrzeug macht diese Not nicht“, antwortete der Ex-Stadtrat.

    Die Parkplätze für seinen Wohnanhänger sucht sich Albrecht nach eigenen Angaben danach aus, „wo viel Verkehr ist, damit eine hohe ’soziale‘ Kontrolle stattfindet.“ Er suche „bevorzugt Parkmöglichkeiten“, bei welchen „möglichst wenig Behinderung und in der Regel Begegnungsverkehr gegeben ist“, erklärt Albrecht. Und „soziale Kontrolle“ meint demnach, dass der Wohnwagen de facto fast immer unter Kontrolle oder Beobachtung steht, entweder durch Anwohner und/oder durch rund um die Uhr vorbeifahrende Fahrzeuge. „Damit minimiert sich die Wahrscheinlichkeit eines Diebstahls oder Einbruchs“, so Albrecht seinerzeit.

    Ein aktueller Nebeneffekt: Der Blitzer wird durch Vorbeifahrende nicht mehr ausgelöst.

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    14 Kommentare

    14 Kommentare
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    Lila
    Lila
    9 Monate her

    Bei manchen Kommentaren hier kommt mir Hanlonˋs Razor in den Sinn: „Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend zu erklären ist“

    Bert
    Bert
    9 Monate her

    Gleiches Recht für alle. Für die Polizei ‍ dumm gelaufen.

    Louis
    Louis
    9 Monate her

    Dieter ich könnte Dich für diese Aktion knutschen!!!!!
    Mit welcher Begründung wollte die Polizei, daß der Wohnwagen weg muss?

    Volker koch
    Volker koch
    Antwort auf  Louis
    9 Monate her

    Wie geil ist das denn . Sehr kreativ und auch noch legal.
    Das gefällt mir

    Roger
    Roger
    Antwort auf  Volker koch
    9 Monate her

    Na ja. Kein Mensch muss schneller fahren als vorgeschrieben. Die hier lachen finden wahrscheinlich angemessen dass jemand nach einem Joint gleich mindestens eine Woche nicht mehr fahren darf.

    Louis
    Louis
    Antwort auf  Roger
    9 Monate her

    Richtig, das ist gut so mit dem Fahrverbot ……
    Wir lügen uns doch in die Tasche wenn wir immer debattieren die Messung dient der Verkehrssicherheit. Warum gibt es keine richtige Radwege auf der Heerstraße die eher einer Autobahn nahe kommt.
    Vielleicht parken jetzt die Bürger verkehrsgerecht vor dem Trailer ….

    Lila
    Lila
    Antwort auf  Louis
    9 Monate her
    1. Die Messung dient der Verkehrssicherheit, und wenn es nur für die paar Meter oder Sekunden ist, wo ein paar Idioten wenigstens für den Blitzer vom Gas gehen, wenn sie es schon nicht für die Schülerinnen und Schüler tun!
    2. Wohin sollen die Radwege? Parkplätze opfern? Na, DAS Geschrei möchte ich dann hören!
    3. Warum kommt die Heerstraße einer Autobahn gleich? Weil manche Autofahrer ihre Impulse nicht unter Kontrolle haben! Der Zeitverlust zwischen 30 und 50 km/h (wenn man letztere im Durchschnitt überhaupt hinbekommt) liegt im betroffenen Abschnitt im Sekundenbereich! Mal drüber nachdenken: Wer schneller lebt, ist früher tot.
    Louis
    Louis
    Antwort auf  Lila
    9 Monate her

    Zu Punkt 3. Die Heerstraße ist im Bereich der Schulen extrem breit was zum schnelleren fahren als 30 km/h verführt.
    Zu 2. Ja Parkplätze opfern und Lehrer wie Schüler können den Busbahnhof benützen, oder man schafft den ab.
    Zu 1. Warum wird der Trailer dann plötzlich weg gestellt? Ach keine Einnahmen? Und was fließt von den Einnahmen in Verkehrssicherheiten?

    Moste
    Moste
    9 Monate her

    Na und? Ist doch ordnungsgemäß geparkt!

    Kresse
    Kresse
    9 Monate her

    Stadtverwaltung mit Frau Gähn und Dr. iur. Ruf wohl mächtigst eingeschnappt und noch ganz im Winterschlaf. Nach 20 Std. immer noch keine Reaktion. Außer dem verschämten Wegräumen des Enforcement-Geldesels.

    Johannes Kraut
    Johannes Kraut
    9 Monate her

    …für den Verkehr wäre es wohl am Besten, wenn beide „Anhänger“ von dort verschwinden…

    Volker Meiling
    Volker Meiling
    Antwort auf  Johannes Kraut
    9 Monate her

    Blödsinn

    Yarak
    Yarak
    Antwort auf  Johannes Kraut
    9 Monate her

    Der Anhänger kann ruhig stehen bleiben das langt wenn der Blitzer weg kommt.

    Christina Stollfuß
    Christina Stollfuß
    Antwort auf  Yarak
    9 Monate her

    Spitzenmässig!!!! Blitzer sollen eigentlich an Unfallschwerpunkten stehen,vor Schulen und Kindergärten auch,da gehören sie hin und nicht an Stellen wo sie nur der Abzocke dienen!!!

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Das wird einige Autofahrerinnen und Autofahrer heute gefreut haben: Der an der Heerstraße in Rottweil abgestellte Blitzer der Stadt wurde zugeparkt. Und zwar so, dass er keinen Schnellfahrer mehr erwischen kann. Hinter der Aktion steckt offenbar in stadtbekannter Mann.

    (Rottweil). Mit einem Wohnanhänger ist der mobile Blitzer der Stadt Rottweil in der Heerstraße in der Nacht auf Dienstag zugeparkt worden. Der Anhänger wurde so vor den Blitzer rangiert, dass dieser bei zu schnell vorbeifahrenden Wagen nicht mehr auslöst. Darum vor dem Blitzer. Anders als von Hand kann man seinen Anhänger so nicht parken.

    Update 2: Die Stadtverwaltung nimmt die Geschichte locker. Man habe den Blitzanhänger „ohnehin umstellen wollen“, erklärt ein Sprecher. “Daher war es für uns jetzt auch kein größeres Problem.”

    Update: Der Verursacher – es handelt sich um Dieter E. Albrecht – erklärt, „mehr zufällig“ so geparkt zu haben, „da ich nichts besseres gefunden hatte“. Es habe schließlich „schon ein anderer Hänger“ dort gestanden. Die Polizei sei bereits bei ihm gewesen, die Beamten hätten ihn aufgefordert, umzuparken. „Selbst, wenn ich es wollte“ habe er aber das Fahrzeug zu jenem Zeitpunkt aber nicht wegstellen können, „da ich bereits zu viel griechischen Wein und Ouzo getrunken habe.“ Dafür, dass sein Hänger so knapp „vor dem anderen Hänger“ steht, dafür gebe es einen Grund: „Ich hatte mein Fahrzeug ein wenig vorrollen lassen und fast zu spät die Bremse angezogen.“

    Img 3653
    Img 3650

    Ist das ein Straftatbestand? Nein, ein Blitzer darf zugeparkt werden. Man darf ihn nicht beschädigen oder zukleben, aber zuparken. Allerdings muss sich der Parkende natürlich an die Straßenverkehrsordnung halten. Er muss also dort parken dürfen, wo er sein Gefährt vor einem Blitzer abstellt. In der Heerstraße scheint das aktuell der Fall zu sein. Wenn dort ein Blitzeranhänger geparkt werden darf, wird ja wohl auch ein Wohnanhänger dort geparkt werden können, oder?

    Bei dem Wohnanhänger handelt es sich um den eines stadtbekannten Unternehmers und früheren Stadtrats – eindeutig erkennbar und beschriftet. Dieser stellt eigenen Angaben zufolge den Anhänger immer dort ab, wo Betrieb herrscht. Um ihn Vandalismus zu schützen.

    Der Mann ist schon „nach Jahren gebeten, die obere Heerstraße möglichst nicht mehr zu nutzen, da mein Fahrzeug im Stadtrat wohl zum Synonym für die Parkplatznot an den Schulen wurde“, wie er einmal der NRWZ erzählt hat. Er habe also für einen Stellplatzmangel gesorgt. „Das ist natürlich ein Witz, denn das eine Fahrzeug macht diese Not nicht“, antwortete der Ex-Stadtrat.

    Die Parkplätze für seinen Wohnanhänger sucht sich Albrecht nach eigenen Angaben danach aus, „wo viel Verkehr ist, damit eine hohe ’soziale‘ Kontrolle stattfindet.“ Er suche „bevorzugt Parkmöglichkeiten“, bei welchen „möglichst wenig Behinderung und in der Regel Begegnungsverkehr gegeben ist“, erklärt Albrecht. Und „soziale Kontrolle“ meint demnach, dass der Wohnwagen de facto fast immer unter Kontrolle oder Beobachtung steht, entweder durch Anwohner und/oder durch rund um die Uhr vorbeifahrende Fahrzeuge. „Damit minimiert sich die Wahrscheinlichkeit eines Diebstahls oder Einbruchs“, so Albrecht seinerzeit.

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