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    Björn Höcke nutzt unfreiwillige Vorlagen

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    Der Hauptredner wich von seiner vorbereiteten Ansprache ab. Der Fraktionsvorsitzende der AfD im thüringischen Landtag, Björn Höcke, dem der Ruf eines Rechtsaußen seiner Partei vorauseilt, nahm die aktuellen Ereignisse in seinem Bundesland als Thema seiner Ansprache bei der Veranstaltung seiner Partei vor 750 Teilnehmern in der proppevollen Rottweiler Stadthalle.

    20 Prozent in Umfragen, wie das seine Vorredner schon erwähnt hatten? „Wir sind schon über 51 Prozent!“, verkündete er – und meinte die Landratswahl im thüringischen Kreis Sonneberg, wo der AfD-Kandidat die absolute Mehrheit in der Stichwahl errungen hatte. Und das gegen die anderen, die „Blockparteien“, wie Höcke auf die DDR-Vergangenheit meinte. „Und da ist den leidgeprüften Thüringern der Kragen oder die Hutschnur geplatzt“, kostete er seinen Triumph aus. Jetzt müsse der gewählte Kandidat erst noch zum „Demokratie-TÜV“, wie er die Überprüfung der Verfassungstreue nannte, die nun erfolgen soll. „Sesselmann steht wie alle unsere Parteifreunde auf dem Boden der Demokratie“, sagte er unter Beifall.

    Ebenso genüsslich berichtete er von Reaktionen auf die Wahl. So habe MDR-Redakteur Michael Voss geschrieben, man solle den Landkreis Sonneberg „im Tourismus, in der Wirtschaft und auf allen Ebenen“ boykottieren. „Früher hat es geheißen, kauft nicht bei …, jetzt heißt es, kauft nicht bei Sonnenbergern“, merkte Höcke an. Das Wort „Juden“ ließ er weg. Außerdem habe er Strafanzeige gegen Thüringens Verfassungsschutz-Chef Stephan Kramer gestellt, weil dieser gesagt habe, „wir sind bei 20 Prozent braunem Bodensatz in der Bundesrepublik“. Das sei Volksverhetzung, und er sei gespannt, wie die weisungsgebundene Staatsanwaltschaft nun reagiere. Sein Beitrag wurde immer wieder von Beifall unterbrochen, „Höcke Höcke“-Rufe gab es schon, als er das Rednerpult betrat. Im Anschluss dann langer Beifall im Stehen.

    Eine Unterbrechung gab es doch: Ein einzelner Mann rief „Nazis raus!“ Der Mann wurde aus dem Saal begleitet und hatte Höcke wieder ein Stichwort geliefert.

    Als erster Redner hatte Dr. Hans Neuhoff, Professor für Soziologie und Psychologie der Musik, erklärt, dass die Nation und der Nationalstaat infrage gestellt seien. Die Schengen-Verträge enthielten auch den Schutz der Außengrenzen, der werde vernachlässigt, sodass Masseneinwanderung möglich geworden sei. So wolle er lieber die Festung Europa als ein Europa der Festungen. In der anschließenden Podiumsdiskussion machte er klar, dass die AfD ein anderes Europa will – keine EU, sondern einen Bund europäischer Nationen, die sich nur um Bereiche kümmert, in denen „echte gemeinschaftliche Interessen“ bestehen. Alles andere werde von den einzelnen Ländern selbst geregelt.

    Applaus gab es auch für die Beiträge des Europa-Abgeordneten Maximilian Krah und des Co-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Tino Chrupalla. Letzterer erklärte, der Boykott russischen Gases und Öls breche vielen Betrieben im Osten das Rückgrat. Auch nach seinen Ausführungen gab es Beifall im Stehen.

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    5 Kommentare

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    Josef Heissmann
    Josef Heissmann
    1 Jahr her

    Mal wieder typisch einseitige Berichterstattung. Besitzen Sie eigentlich kein Schamgefühl? Heisst es nicht in ganz alten Schriften: „Du sollst kein falsches Zeugnis geben wieder deinem Nächsten“! Ich las unter Anderem auch einmal, das all die Dinge welche man seinem Nächsten antut, auf einen selbst zurückfallen. In Ihrem Falle wünsche ich mir das natürlich besonders.

    Lala
    Lala
    1 Jahr her

    Alte weiße Männer unter sich. Vielleicht mal psychologische Hilfe anfordern.

    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    Antwort auf  Lala
    1 Jahr her

    Sie sollten das nicht an Alter, Hautfarbe, oder gar Geschlecht festmachen, für eine AfD Sympathisanz brauchen sie primär einmal eine belastbare Doppelmoral. Sehen Sie, diese Menschen hatten in den 70ern noch Angst, dass ihnen die ganzen Spanier, Italiener und Jugoslawen, die Mädchen wegheiraten, oder die Wäsche von der Leine klauen. Um es mal mit Höckes Grundsatzredenworten zu sagen, damals war für die noch der Südländer der umvolkende Ausbreitungstyp. Allerdings geht man heute gern günstig nach Kroatien in Urlaub, der Scheff ist italienischer Abstammung und der größte Kunde sitzt in Frankreich. Nach der Wende schoss man sich auf den slawischen Ausbreitungstypen ein, der klaute Autos und raubte alle Häuser aus. Wieder dräute Enteignung und Umvolkung am Horizont. Heute legt man der osteuropäischen Ausbreitungstypin noch 500€ drauf, dass sie den lieben Opi und die liebe Omi auch ja auch im nächsten Quartal noch weiterpflegt, sonst ist das Erbe weg, wenn die ins Heim muss. Und heute sind es Afrika und der nahe Osten, auf den man sich einschiesst. Warum? Weil sie nur so von der eigenen Dummheit, Engstirnigkeit und Unfähigkeit ablenken können, es braucht ein Bauernopfer, andernfalls müssten sie sich das ja alles eingestehen. Und so schließt sich der Kreis. Sie können tumb und ignorant auf einen Nationalstaat pochen, obwohl sich gerade neue Blöcke herausbilden, die ein ganz starkes einiges Europa erfordern würden. Sie können das Elektroauto bekämpfen, bis China plötzlich nicht mehr der größte Importeur, sondern selbiger Hersteller ist und sie können jede sinnvolle Regelung für Zuwanderung und Asyl kaputtschreien, bis es keine Handwerker und andere helfende Hände mehr gibt. Am Ende war es immer nur der Ausländer und der Flüchtling. Wenn bei einem also 1 und 1 ein und dieselben, aber trotzdem gleichzeitig unterschiedliche Einser sind, dann sind sie reif für die AfD, denn nur so kann Mann immer alles so zurecht drehen, wie es einem passt.

    Josef Heissmann
    Josef Heissmann
    Antwort auf  Stefan Weidle
    1 Jahr her

    Jetzt weiss ich endlich warum es Mitleid gibt, und wer es nötig hat. ;-)

    Rainer
    Rainer
    Antwort auf  Lala
    1 Jahr her

    Dumme Posts auf alle Berichte. Dringend psychologische Hilfe nötig!

    NRWZ-Redaktion
    NRWZ-Redaktion
    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

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    Ebenso genüsslich berichtete er von Reaktionen auf die Wahl. So habe MDR-Redakteur Michael Voss geschrieben, man solle den Landkreis Sonneberg „im Tourismus, in der Wirtschaft und auf allen Ebenen“ boykottieren. „Früher hat es geheißen, kauft nicht bei …, jetzt heißt es, kauft nicht bei Sonnenbergern“, merkte Höcke an. Das Wort „Juden“ ließ er weg. Außerdem habe er Strafanzeige gegen Thüringens Verfassungsschutz-Chef Stephan Kramer gestellt, weil dieser gesagt habe, „wir sind bei 20 Prozent braunem Bodensatz in der Bundesrepublik“. Das sei Volksverhetzung, und er sei gespannt, wie die weisungsgebundene Staatsanwaltschaft nun reagiere. Sein Beitrag wurde immer wieder von Beifall unterbrochen, „Höcke Höcke“-Rufe gab es schon, als er das Rednerpult betrat. Im Anschluss dann langer Beifall im Stehen.

    Eine Unterbrechung gab es doch: Ein einzelner Mann rief „Nazis raus!“ Der Mann wurde aus dem Saal begleitet und hatte Höcke wieder ein Stichwort geliefert.

    Als erster Redner hatte Dr. Hans Neuhoff, Professor für Soziologie und Psychologie der Musik, erklärt, dass die Nation und der Nationalstaat infrage gestellt seien. Die Schengen-Verträge enthielten auch den Schutz der Außengrenzen, der werde vernachlässigt, sodass Masseneinwanderung möglich geworden sei. So wolle er lieber die Festung Europa als ein Europa der Festungen. In der anschließenden Podiumsdiskussion machte er klar, dass die AfD ein anderes Europa will – keine EU, sondern einen Bund europäischer Nationen, die sich nur um Bereiche kümmert, in denen „echte gemeinschaftliche Interessen“ bestehen. Alles andere werde von den einzelnen Ländern selbst geregelt.

    Applaus gab es auch für die Beiträge des Europa-Abgeordneten Maximilian Krah und des Co-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Tino Chrupalla. Letzterer erklärte, der Boykott russischen Gases und Öls breche vielen Betrieben im Osten das Rückgrat. Auch nach seinen Ausführungen gab es Beifall im Stehen.

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