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    Bilder vom alten Rottweil lassen Herzen höher schlagen

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    Fans des schönen alten Rottweil können sich freuen: Das Stadtmuseum zeigt in einer Sonderausstellung, wie Künstler Rottweil im 19. und 20. Jahrhundert gesehen haben – mal detailverliebt, mal eher abstrakt, immer aber mit viel Liebe. Eine grandiose Schau, ab 16. März ist sie zugänglich.

    Die Idee hatte Michael Grimm. „Die Quartiergespräche mit OB Christian Ruf fand ich sehr gut“, erzählte er im Gespräch mit der NRWZ. Der Ansatz, dass es im zentralen Straßenkreuz brodeln soll, zugleich aber die Gevierte Rückzugsorte bilden und mit ihren Gässchen, ihrem Charme zum Durchatmen einladen, überzeuge ihn, sagt Grimm.

    Da er viel mit Kunst und Künstlern in Rottweil zu tun hat, fiel ihm ein, dass auch die Kreativen das Zusammenspiel von Trubel und Ruhe in Rottweil oft zum Thema gemacht haben. So entstand im Gespräch mit Martina Meyr, der Leiterin der Städtischen Museen, das Konzept der Ausstellung, der man den poetischen Titel „Zeitreise mit Rottweiler Künstlern durch die Quartiere“ gegeben hat.

    Ähnlich wie Oskar Hölder hielt der 1908 in Schwenningen geborene Hans-Georg Müller-Hansen genrehafte Szenen fest – dieser Blick in die Blumengasse wird auf die Zeit um 1945 datiert. Foto: al

    Im Mittelpunkt stehen Zeichnungen von Oskar Hölder (1832-1894). Der in Bad Wimpfen geborene Kunstlehrer, Zeichner und Altertumsforscher kam 1868 als Lehrer für Zeichnen und Modellieren nach Rottweil. Er fertigte zahlreiche Bleistiftzeichnungen der Stadt und ihrer Bewohner.

    Auch diese Darstelung stammt von Müller-Hansen aus der Zeit um das Ende des Zweiten Weltkriegs. Foto: al

    Es sind handwerklich versierte, teils akribische Darstellungen von Gebäudeensembles und Straßenszenen, spürbar getragen von Zuneigung für diese ehrwürdige Stadt. Nicht von Ungefähr gründete Hölder auch einen Verschönerungsverein, in dem er die Neuanlage des Stadtgrabens mit Wasserspeiern und Brunnen vorantrieb. Zudem war er stark im Geschichts- und Altertumsverein engagiert und als Hobby-Archäologe tätig.

    So hat Eugen Siegler 1923 die Badgasse mit dem Kapellenturm festgehalten. Foto: al

    „Über 30 Arbeiten Hölders haben wir im Bestand des Stadtmuseums“, erläutert Martina Meyr im Gespräch mit der NRWZ. Da sie jedoch, wie vieles andere, aus Platzmangel nicht in der Dauerausstellung gezeigt werden können, waren sie sogar noch ungerahmt – ein Mangel, dem nun die Galerie Dyma und Michael Grimm als Förderer der Ausstellung großzugig abgeholfen hat.

    Die Werke Oskar Hölders, den man als Bildchronisten der Stadt im 19. Jahrhundert kaum genug loben kann, bleiben in der Ausstellung freilich nicht isoliert. Sie wurden von Martina Meyr und ihrem Team – vor allem Ulrike Kammerer, Martina van Spankeren-Gandhi und Norman Denkert – in einen breiteren Kontext gestellt.

    OB Dr. Ulrich Regelmann war nicht nur eine kunstsinnige Persönlichkeit, er konnte auch selbst stilsicher malen, wie dieses etwa 1990 entstandene Gemälde belegt. Foto: al

    Zu entdecken sind insgesamt 49 Arbeiten zahlreicher weiterer Künstler – von Karl Weysser und Maria Kopp-Gössele bis Raimund Selinka und dem früheren Oberbürgermeister Dr. Ulrich Regelmann, den man bis ins hohe Alter mit seiner Staffelei im Städtle sehen konnte.

    Es ist bereichernd, die Vielfalt an Perspektiven und Stilen auf sich wirken zu lassen, die hier nebeneinander stehen: Mal ist es eine kantige Zeichnung, die den Rhythmus der Giebel und Gauben erfasst. Mal ein duftig-leichtes Aquarell, das eine Gasse im Frühlingslicht erglänzen lässt, mal wird kühn eine Szene in groben Pinselstrichen gebündelt.

    Eine puristisch auf das Wesentliche konzentrierte Arbeit von Guido Schreiber, um 1926. Foto: al

    Eines verbindet die Werke freilich bei aller Verschiedenheit: Man spürt, wie fasziniert die Künstlerinnen und Künstler von Rottweil waren und wie viel Respekt sie vor diesem über Jahrhunderte gewachsenen Gebilde hatten, das schon so vielen Generationen Heimat war und ist. Darin liegt vielleicht der roter Faden, der sich durch diese visuelle Zeitreise zieht – und bis in die Gegenwart spannt, auch wenn sich die Stadt an vielen Stellen verändert hat.

    Guido Schreiber konnte aber auch farbenfreudige Szenen einfangen, wie dieser Blick in die Bruderschaftsgasse 1938 zeigt. Foto: al

    Insofern ist diese Ausstellung auch ein Appell, mit der historischen Substanz behutsam umzugehen. Sodass auch künftige Generationen sich an diesem wertvollen roten Faden noch freuen und ihn weitergeben können.

    Info: Das Stadtmuseum (Hauptstr. 20) ist dienstags bis sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Die Ausstellung „Zeitreise mit Rottweiler Künstlern durch die Quartiere“ ist vom 16. März bis 21. Mai im zweiten Obergeschoss zu sehen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

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    Die Idee hatte Michael Grimm. „Die Quartiergespräche mit OB Christian Ruf fand ich sehr gut“, erzählte er im Gespräch mit der NRWZ. Der Ansatz, dass es im zentralen Straßenkreuz brodeln soll, zugleich aber die Gevierte Rückzugsorte bilden und mit ihren Gässchen, ihrem Charme zum Durchatmen einladen, überzeuge ihn, sagt Grimm.

    Da er viel mit Kunst und Künstlern in Rottweil zu tun hat, fiel ihm ein, dass auch die Kreativen das Zusammenspiel von Trubel und Ruhe in Rottweil oft zum Thema gemacht haben. So entstand im Gespräch mit Martina Meyr, der Leiterin der Städtischen Museen, das Konzept der Ausstellung, der man den poetischen Titel „Zeitreise mit Rottweiler Künstlern durch die Quartiere“ gegeben hat.

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    So hat Eugen Siegler 1923 die Badgasse mit dem Kapellenturm festgehalten. Foto: al

    „Über 30 Arbeiten Hölders haben wir im Bestand des Stadtmuseums“, erläutert Martina Meyr im Gespräch mit der NRWZ. Da sie jedoch, wie vieles andere, aus Platzmangel nicht in der Dauerausstellung gezeigt werden können, waren sie sogar noch ungerahmt – ein Mangel, dem nun die Galerie Dyma und Michael Grimm als Förderer der Ausstellung großzugig abgeholfen hat.

    Die Werke Oskar Hölders, den man als Bildchronisten der Stadt im 19. Jahrhundert kaum genug loben kann, bleiben in der Ausstellung freilich nicht isoliert. Sie wurden von Martina Meyr und ihrem Team – vor allem Ulrike Kammerer, Martina van Spankeren-Gandhi und Norman Denkert – in einen breiteren Kontext gestellt.

    OB Dr. Ulrich Regelmann war nicht nur eine kunstsinnige Persönlichkeit, er konnte auch selbst stilsicher malen, wie dieses etwa 1990 entstandene Gemälde belegt. Foto: al

    Zu entdecken sind insgesamt 49 Arbeiten zahlreicher weiterer Künstler – von Karl Weysser und Maria Kopp-Gössele bis Raimund Selinka und dem früheren Oberbürgermeister Dr. Ulrich Regelmann, den man bis ins hohe Alter mit seiner Staffelei im Städtle sehen konnte.

    Es ist bereichernd, die Vielfalt an Perspektiven und Stilen auf sich wirken zu lassen, die hier nebeneinander stehen: Mal ist es eine kantige Zeichnung, die den Rhythmus der Giebel und Gauben erfasst. Mal ein duftig-leichtes Aquarell, das eine Gasse im Frühlingslicht erglänzen lässt, mal wird kühn eine Szene in groben Pinselstrichen gebündelt.

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