Über weiten Teilen Rottweils liegt an diesem Donnerstagmittag ein leicht beißender Geruch. Die Feuerwehr und das DRK waren im Einsatz, der Verursacher wurde im Neckartal vermutet – aber nicht gefunden. Einsatzabbruch. Leserinnen und Leser der NRWZ melden unterdessen, dass sie den Geruch auch außerhalb der Stadt wahrnehmen.
Rottweil – Über der Innenstadt, der Mittelstadt und weiteren Gebieten Rottweils liegt ein Geruch, dessen Herkunft noch unklar ist und den die Feuerwehr ermitteln sollte. Vermutet wurde eine Ursache im Bereich des Gewerbe- und Industriegebiets Neckartal. Die Feuerwehr nahm Messungen vor, eine Besatzung eines Rettungswagens des DRK war in Bereitschaft. Dies zur Vorsicht: Als gefährlich wird der Geruch nicht eingestuft.
Die herrschende Inversionswetterlage begünstigt, dass sich der unangenehme Geruch ausbreitet. Es liegt eine dichte Nebeldecke über der Stadt und behält den Gestank darin wie eine Glocke. Leserinnen und Leser der NRWZ melden, dass sie den Geruch auch außerhalb Rottweils wahrnehmen. So etwa in Dietingen, Dunningen und Stetten. Auch habe er sich auf weitere als die genannten Wohngebiete in Rottweil ausgebreitet, etwa auch in den Bereich der Zimmerner Straße.
Am Abend schreibt uns eine Leserin: „Der Geruch ist auch sehr penetrant bei uns in Niedereschach wahrnehmbar, aber keiner fühlt sich zuständig. Fenster kann man nicht öffnen.“
Die Feuerwehr ist unter dem Stichwort „H1 Gas“ alarmiert worden, um einen Gasgeruch handelt es sich allerdings nach Auskunft von vor Ort nicht. Auch nicht um Chlor, eine weitere erste Vermutung.
Die Feuerwehr fuhr verschiedene Stellen im Neckartal an, Einsatzkräfte nahmen etwa Messungen in der Kanalisation vor, auch ein ansässiger Chemiebetrieb war Ziel. Er scheint nicht Verursacher zu sein. Die Arbeit in den Betrieben etwa im Neckartal ging unterdessen weiter.
Das Kommando hatte der Einsatzleiter vom Dienst, Rainer Knoblauch. Die Feuerwehr war unter anderem mit dem Abrollbehälter Gefahrgut des Landkreises vor Ort, der in Rottweil stationiert ist.
Auch der Fachberater Chemie, Dr. Michael Sowa, war an dem Einsatz beteiligt. Er erklärte gegen 14 Uhr, die Feuerwehr habe die ihr zur Verfügung stehenden Mittel angewandt, Messungen in der Kanalisation und auch in der Luft vorgenommen. Die eigentlich sensiblen Messgeräte, die auf verschiedene Gefahrstoffe reagieren, hätten nichts angezeigt. Auch gebe es niemanden, der über gesundheitliche Probleme wie einen Hustenreiz klagt. Daher: Ende des Einsatzes. Gemeldet wurde der Geruch von einer Anruferin, hieß es.