Brandgeruch aus einem Misthaufen – das beschäftigte am Freitagabend die Rottweiler Feuerwehr. Sie war zu einem Pferdehof bei Bühlingen ausgerückt. Nach rund drei Stunden war der Brandherd erreicht.
Zunächst war die Abteilung Bühlingen der Rottweiler Feuerwehr vor Ort. Die Einsatzkräfte haben laut Stadtbrandmeister Frank Müller Brandgeruch an einem wirklich großen Misthaufen wahrgenommen. Dort im hinteren Drittel.
Laut dem Rottweiler Feuerwehrsprecher Rüdiger Mack ist die Feuerwehr um 20.36 Uhr alarmiert worden. Zunächst zu einem Kleinbrand.
Doch dann: „Mit einem einfachen Schlauch war da nichts zu machen“, so Müller zur NRWZ – er forderte Kräfte der Kernstadtwehr nach. Sein CO2-Melder schlug nahe dem brennenden Teil des Haufens aus – da könnte ein Feuer drin sitzen, so die Vermutung. Schwarze Stellen deuteten zudem darauf hin. Müller bezeichnete sie als Schlot.
Auf dem freien Feld hätte Müller der Sache eventuell ihren Lauf gelassen – doch der Misthaufen ist von Stallungen und landwirtschaftlichen Gebäuden umgeben. Man müsse handeln, entschied der Rottweiler Feuerwehrkommandant.
Ein erweiterter Löschzug war vor Ort, Löschwasserleitungen lagen bereit, ein Pendelverkehr für Wassernachschub wurde vorbereitet.
In Bühlingen ist eine Wasserentnahmestelle eingerichtet worden.
Unterdessen trugen die Leute vom Hof, Vater und Sohn, mit Treckern den Mist ab, brachten ihn Schaufel um Schaufel auf ein nahes Feld.
Unter Atemschutz standen derweil Kräfte der Feuerwehr bereit, um den eventuell auf diese Weise freigelegten Brand rasch löschen zu können. Mit Wärmebildkameras kontrollierten sie die Hitze im Misthaufen. Weitere Kräfte haben zudem mit Löscharbeiten begonnen.
Menschen oder Tiere waren nach aktuellem Stand nicht gefährdet. Die Pferde befanden sich auf einer nahen Koppel und wurden betreut. Selbst der Hofhund hatte ein ruhiges Plätzchen gefunden.
„Das wird uns noch eine Weile beschäftigen“, so Sprecher Mack gegen 21.30 Uhr zur NRWZ. Der Misthaufen müsse komplett weg, erklärte er. Die Lage sei zu gefährlich wegen der engen Bebauung.
Die Feuerwehr Rottweil war mit acht Fahrzeugen und 30 Kräften im Einsatz. Alle Wasser führenden Fahrzeuge waren an der Einsatzstelle zusammen gezogen worden.
Gegen 23.20 Uhr, nach rund drei Stunden, war der Brandherd erreicht. Die Einsatzkräfte gaben Löschwasser auf die rauchenden Stellen, haben bis zu diesem Zeitpunkt bereits 5000 Liter Wasser verbraucht – und damit offenbar schon einen guten Teil des Feuers abgelöscht. Mit dem Inhalt eines Löschfahrzeugs. Der eigentliche Brandherd wurde dann massiv abgelöscht. Glutbrocken fielen aus dem Misthaufen heraus.
Die beiden Hauptakteure bis dahin, Vater und Sohn, haben mit den Treckern ungezählte Fahrten absolviert. Sie kündigten an, den Misthaufen noch komplett auf einem nahegelegenen Feld verteilen zu wollen, ein Drittel hatten sie bis dahin geschafft.
Kommandant Müller sah sich bestätigt: Es sei richtig gewesen, den Aufwand zu betreiben. Besser jedenfalls, als abzuwarten, bis der Haufen in Flammen aufgeht, ergänzte Feuerwehrsprecher Mack.