Der Bauzaun bei der Kapellenkirche in Rottweil ist jetzt zum Gaben-Zaun geworden. Ruth und Jörg Gronmayer und ihre Tochter Sonja haben heute dort laminierte Hinweisschilder aufgehängt, in denen sie zu Spenden aufrufen.
Eine Aktion, die auch bei der Stadt Rottweil Anklang fand: „Das Ordnungsamt war gleich einverstanden“, sagt Jörg Gronmayer, Macher vom Freundeskreis Asyl. Und er betont: „Das soll natürlich nicht nur für Flüchtlinge oder Obdachlose sein!“ Man wolle alle Bedürftigen erreichen, derzeit falle ja auch die Schulspeisung weg, was für ärmere Familien ein echtes Problem sei. Und für Ältere sei es oft schwierig, einzukaufen. Dazu hat der Tafelladen geschlossen, was für viele ein echtes Problem darstellt.
Nicht verderbliche Lebensmittel, Hygieneartikel wie Seife oder Shampoo, Damenbinden oder Babywindeln, Tierfutter, Buntstifte, Spielsachen, Kinderbücher, Kleidung oder Isomatten – alles darf hier aufgehängt werden, am Besten in durchsichtige Plastiktüten verpackt, damit keiner Durchwühlen muss. Klar, so Gronmayer, die Sache habe einen mehr symbolischen Charakter, „aber das ist ja auch ein Zeichen: Wir sind da, wir tun was!“ Und vielleicht hat ja tatsächlich auch der eine oder andere eine Rolle Klopapier übrig….
Hier der Aufruf im Wortlaut
„BITTE HELFT ALLE MIT und spendet am Zaun Dinge für Bedürftige!
Zusammen mit der Behindertenbeauftragten und der Aktion „Rottweil hilft“ haben wir für Bedürftige heute einen Gaben-Zaun eingerichtet.
In der aktuellen Krise leiden Obdachlose, Bedürftige, Flüchtlinge, alleinerziehende und kinderreiche Familien ganz besonders. Tafel und Wärmestube müssen ihre Angebote drastisch einschränken. Die Schulspeisung für arme Familien fällt weg. Wir hoffen, dass wir mit diesem Angebot den Menschen in und um Rottweil ein kleines bisschen helfen und Hoffnung geben können: Wir sind für euch da, wir halten zusammen!
Folgende Dinge des täglichen Bedarfs fehlen ganz besonders:
– Hygieneartikel wie Seife, Duschmittel, Zahnpasta, Damenhygieneartikel, Rasierschaum, Babywindeln, Handcreme, Papiertaschentücher.
– Spielsachen für Kinder gegen die Langeweile
– Stifte, Malsachen, Kinderbücher
– haltbare Lebensmittel wie Süßigkeiten, Nudeln, Reis, Nährmittel, Konserven, Müsliriegel, Nüsse, Teebeutel.
– Kleidung, Schlafsäcke, Isoliermatten
– Flaschen mit Trinkwasser
– Tierfutter
Bitte KEINE Dinge wie:
– verderbliche oder abgelaufene Lebensmittel
– Dinge, die gekühlt werden müssen
– Alkoholika, Rauchartikel
– gefährliche / jugendgefährdende Dinge
– zerbrochene / unbrauchbare Artikel
Um Kontakte soweit wie möglich zu vermeiden, bitte alle Gaben
einzeln verpackt in durchsichtigen Plastikbeuteln an den Zaun hängen. Wenn der Inhalt von außen sichtbar ist, wird das Durchwühlen der Beutel vermieden.
Und denkt daran, Abstand zu halten und Gruppenbildung zu vermeiden!
BITTE HELFT ALLE MIT und spendet am Zaun Dinge für Bedürftige in Rottweil!“
@Rottweiler Adler – Sozialhilfe gibt es schon lange nicht mehr. Das heißt jetzt Grundsicherung im Alter sprich Hartz IV. Viele schämen sich das zu beantragen. In meinen Augen ist es schon eine Schande für unser „reiches“ Land, dass wir Tafeln brauchen. Der Staat stiehlt sich hier aus der Verantwortung. Vielleicht ist die Corona-Krise ja die Chance für unsere Gesellschaft, besonders aber für die Politik, ihr
handeln und ihre Wertmaßstäbe zu überdenken. Meine Hoffnung ist aber klein.
Ach Herr Sauer die Scheu verstehe ich nicht. Ich scheu mich auch nicht die entsprechenden Steuern zu zahlen. Das mach selbstlos und ohne Zwang ….
Gibt es in Zeiten von Corona keine Sozialhilfe?
Können ältere Bürger nicht mehr einkaufen aber den Weg zum Bauzaun schaffen sie noch?