In der Nacht auf Montag ist in der Olgastraße in Rottweil ein Baum umgestürzt. Die Krone fiel auf zwei geparkte Wagen, der Stamm lag quer über die Straße. Die Polizei, zunächst informiert, holte die Feuerwehr hinzu. Update: Die Stadtverwaltung hat den Vorfall noch am Montag geprüft. Sie bedauert den Vorfall, verweist aber darauf, dass die Akazie „augenscheinlich gesund“ gewesen sei.
Gegen 2.45 Uhr rief ein Anwohner in der Nacht auf Montag die Polizei. Ein etwa 15 Meter langer Baum war da gerade auf die Straße gestürzt, samt Wurzelwerk, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz zur NRWZ. Die Krone des Baumes stürzte auf einen abgestellten Renault Mégane, der im Heckbereich erheblich beschädigt worden sei. Zudem streiften Äste die Frontpartie eines VW-Golfs. Dessen Besitzer habe mit Stand Montagmorgen noch nicht von dem Ereignis informiert werden können, so der Polizeisprecher. Den Renault bedeckt jetzt eine Plane.
Die Polizei rief die Feuerwehr hinzu. Wie der Rottweiler Feuerwehrsprecher Rüdiger Mack der NRWZ berichtet, seien er selbst und seine Kameraden gegen 3 Uhr alarmiert worden. Sie hätten den Baum dann in „mit einfacher Manpower“ bewegbare Stücke zersägt und auf den Bürgersteigen gelagert. Laut Polizei muss sich nun der Bauhof um die Sache kümmern – denn die Einsatzkräfte gegen aktuell davon aus, dass der Baum auf städtischem Grund gestanden hatte. Nun müssten die Besitzverhältnisse geklärt werden, so der Polizeisprecher. Laut dem Bericht der eingesetzten Polizeibeamten sei der Baum „am Bürgersteig festgewachsen“ gewesen.
Dort, wo der Baum gestürzt ist, verlaufen Arbeits- und Schulwege für viele Menschen. Am Montagmorgen gegen 7.20 Uhr ist die Straße belebt, Väter und Mütter bringen ihre Kinder in die Schule, es befinden sich Ämter und Behörden dort.
In der Nacht, als es passierte, war die Straße aber glücklicherweise menschenleer. Es ist niemand verletzt worden, so die Polizei und der Feuerwehrsprecher übereinstimmend.
Die Stadtverwaltung hatte zunächst einen Baumsachverständigen hinzugezogen, hieß es auf Nachfrage. Zwischenzeitlich liegt eine Stellungnahme vor. „Bei dem Baum handelt es sich um eine Akazie, etwa 40 bis 50 Jahre alt“, so ein Sprecher der Stadtverwaltung Rottweil. Der Baum stehe auf städtischem Gelände.
„Der Baum war augenscheinlich gesund, am Stamm konnten wir keinen Pilzbefall oder eine Fäulnis feststellen“, so der Stadtsprecher weiter. An den Bäumen in der Olgastraße wären erst dieses Jahr Baumpflegemaßnahmen vorgenommen worden, auch dabei hätten die städtischen Mitarbeiter keine Auffälligkeiten festgestellt.
„Denkbar ist, dass der Baum bei früheren Bauarbeiten im Wurzelbereich beschädigt wurde. Dies in Verbindung mit dem starken Regen könnte nun dazu geführt haben, dass der Baum umgestürzt ist“, so der Stadtsprecher. Er ergänzt: „Die Stadt Rottweil trägt durch einen eigenen Baumsachverständigen und regelmäßige Pflegemaßnahmen Sorge dafür, dass unsere Bäume sicher sind und keine Gefahr von ihnen ausgeht. Umso mehr bedauern wird den Vorfall, bei dem glücklicherweise keine Menschen zu Schaden gekommen sind.“
„Sterbende Bäume“
Der Beamte aus dem Polizeipräsidium Konstanz hatte sich zuletzt schlau gemacht, warum in jüngerer Zeit nach seiner Wahrnehmung einige Bäume plötzlich umstürzten. Daran sei die lange Trockenheit schuld, verbunden mit dann auftretendem starkem Regen. Die Trockenheit schädige das Wurzelwerk, der Regen weiche dann die Erde auf und belaste die „sterbenden Bäume“, so der Polizeisprecher. Ein Förster habe ihm das so erklärt.
Laut Rüdiger Mack war die Rottweiler Feuerwehr mit sechs Kräften in drei Fahrzeugen im Einsatz, um den Baum zu zerkleinern und aus dem Weg zu räumen. Man habe den Bereich dann noch mit Flatterband abgesperrt.