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    Ausflug zum Testturm nicht möglich: Wenn Steinmeier kommt, muss der Jahrgang weichen

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    Frank-Walter Steinmeier kommt nach Rottweil. Drei Tage lang liegt der Amtssitz des Bundespräsidenten in der Stadt am Neckar. Das freut die einen und lässt die anderen spotten. Einen Zimmerner Jahrgang über 80-Jähriger hat Steinmeier gewissermaßen schon vertrieben. Die Betroffenen nehmen’s aber sportlich.

    „Das ist eine hohe Ehre. Klasse!“ Dies ist eine der Reaktionen auf unsere Meldung, dass Steinmeier nach Rottweil kommt und was er hier vorhat. Oder vielmehr: Es ist die eine Seite der Reaktionen. Ein Leser meint etwa: „Herzlich Willkommen. So wird Politik erlebbar. Dem steten Ruf nach Bürgernähe folgend. Mittendrin, statt nur dabei.“ Und ein anderer schreibt: „Herzlich Willkommen in Rottweil, Herr Steinmeier!“ Alles zu finden auf der NRWZ Facebook-Seite.

    Das sehen andere anders. „Der soll bleiben, wo der Pfeffer wächst. Wer braucht so einen Kasper?“, lautet einer dieser anderen Kommentare. Und es ist noch einer der freundlicheren. Eine Leserin denkt nur ans Reihern. Und postet ein entsprechendes Bildchen.

    Narrenzunft, Holzmanufaktur, Synagoge – das steht auf dem Programm des Bundespräsidenten während seines Aufenthalts in Rottweil. Und ein Besuch des TK Elevator Aufzugstestturms. „Wir freuen uns darauf, Frank-Walter Steinmeier empfangen und ihm den Turm zeigen zu können – genauso, wie wir uns über jeden anderen Besucher dieses inzwischen zur Ikone gewordenen Bauwerks freuen“, so eine Sprecherin von TKE. „Das Interesse des Bundespräsidenten ist für uns auch eine Anerkennung, wir werden ihn persönlich empfangen“, schreibt sie.

    https://www.nrwz.de/rottweil/steinmeier-in-rottweil-so-sieht-das-programm-des-bundespraesidenten-aus/346996

    Der Bundespräsident wird am Dienstag, 7. Juni 2022, den Testturm von TK Elevator in Rottweil besuchen. „An diesem Tag ist der Turm für den Publikumsverkehr geschlossen, wie es bereits auf der Website des TK Elevator-Testturms angekündigt ist“, bestätigt die Sprecherin. Nicht zuletzt aufgrund der Ankündigung gibt es auch keine Anmeldungsgesuche für diesen Tag, erklärt sie weiter.

    Nun, das ist nicht ganz richtig, wie es scheint. Ein Zimmerner Jahrgang hätte just an diesem Dienstag gerne den Testturm besucht. Es handelt sich um den Schuljahrgang 1935/36, also um Menschen, die schon gut über 80 Jahre alt sind, erfuhr die NRWZ. Sie hätten ihren endlich wieder stattfindenden Jahrgangsausflug, der wegen Corona wie so vieles zuletzt hatte ausfallen müssen, nun gerne mit einer Fahrt in den Himmel über Rottweil gekrönt. Und seien dann informiert worden, dass das leider nicht gehe. Weil „der Herr Steinmeier kommt“, wie man ihnen sagte.

    Organisator des Ausflugs: Alfred Kammerer. Der 87-Jährige wollte mit einer Gruppe von 15 Menschen am kommenden Dienstag den Testturm besuchen. Erst am vergangenen Sonntag habe er dort vorbeigeschaut und mit einem Mitarbeiter vor Ort nochmals alles besprochen. Sie könnten am Dienstag um 10 Uhr einfach vorbeikommen, die Gruppe werde dann eingelassen, habe es geheißen. Abrechnung vor Ort.

    Und dann sei am vergangenen Montagabend der Anruf des TKE-Mitarbeiters gekommen. „Während der Nachrichten im Fernsehen“, erinnert sich Alfred Kammerer. Der Mann habe ihm gesagt, dass es leider nicht gehe, dass der Jahrgang den Testturm besucht. Wegen des Bundespräsidenten. „Ich hatte alle Einladungen verschickt, alles war organisiert“, so Kammerer, „und dann sowas.“ Das sei schon ein ziemliches Malheur gewesen.

    Dann die Lösung: Noch in der Nacht habe er übers Internet die Kristallwelten in Dietingen angeschrieben. Dort habe man ihm gleich am nächsten Tag geantwortet, ihm den Besuch bestätigt. „Wir dürfen sogar schon um 10 Uhr kommen, obwohl sie erst um 11 Uhr öffnen“, freut sich Kammerer. Die seien sehr, sehr nett gewesen. Und er kann den Zeitplan für den Tag einhalten.

    Schön wäre es aber schon gewesen, wenn er seine Leute den Testturm hinauf hätte führen können. „Einige waren noch nie oben“, erzählt er. Aber er gibt sich auch zuversichtlich: „Das holen wir einfach eines Tages nach.“ Und lacht.

    Funfact am Rande: Unter den abgewiesenen Jahrgängern ist auch Zimmerns Alt-Bürgermeister Gustav „Jetzt machen wir einen Knopf dran“ Kammerer. Seine Frau Sieglinde bestätigt das gegenüber der NRWZ. Später ruft Kammerer die NRWZ an, bestätigt es selbst.

    Auch für sie ist der Testturm nicht aus der Welt. „Der ist ja ganz in der Nähe“, heißt es bei Kammerers.

    Keine Aussage macht TKE derweil zu der Zahl der möglicherweise abgewiesenen Besucher für den kommenden Dienstag. Auch nicht dazu, seit wann die Sperrung des Testturms feststeht. Und nur eine ganz allgemeine zu den Besonderheiten dieses Dienstags: „Beim Besuch einer prominenten Persönlichkeit wie dem Bundespräsidenten“, so die TKE-Sprecherin, „sind natürlich entsprechende Sicherheitsvorkehrungen erforderlich – so auch an diesem Tag.“

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    4 Kommentare

    4 Kommentare
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    Siegfried Spengler
    Siegfried Spengler
    2 Jahre her

    Was ich an der Geschichte nicht verstehe:
    Da ist im heutigen Bericht davon die Rede, dass am Mittwoch ja Markttag ist und man da Gelegenheit habe, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Da ist Sicherheit viel schwieriger zu schaffen.

    Und dann wird der Testturm einen geschlagenen Tag(!) gesperrt wegen eines Besuchs, der wohl nicht lange Zeit in Anspruch nehmen wird. Die paar Leutchen, die da gleichzeitig mit dem Bundespräsidenten auf dem Turm wären, die wird die Security auch noch kontrollieren können.

    Da muss man sich nicht wundern, wenn die Leute Frust schieben!

    Pit
    Pit
    2 Jahre her

    Und ich dachte das unser Bundespräsident die Bürgernähe in Rottweil suchen möchte.Also wie ich das dann sehe, nur mit ausgesuchten Leuten aus Rottweil wird er die Nähe suchen.Super dann kann er ja fern bleiben!

    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    2 Jahre her

    Das ist jetzt aber klassischer Click-Bait. Nicht der Bundespräsident vertreibt die Jahrgänger, TKE hat „überbucht“ und schlicht verpennt, den angemeldeten Besuchern, rechtzeitig abzusagen, bzw. bei gegebener Kürze, einen alternativen Termin, später am Tage anzubieten. Da muss man so flexibel sein wie die Mineralogen, der wo da gepatzt hat, bleibt Abends ein Stündchen länger und macht mit den „Verschobenen“ noch einen versöhnenden „Sun-Downer“ Event.
    Piccolöle und Schlüssel für die Haustoilette inklusive.
    Käs gegessen, Drops gelutscht!

    Peter Arnegger (gg)
    Antwort auf  Stefan Weidle
    2 Jahre her

    Haben Sie eine Quelle für die Information TKE habe überbucht?

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Frank-Walter Steinmeier kommt nach Rottweil. Drei Tage lang liegt der Amtssitz des Bundespräsidenten in der Stadt am Neckar. Das freut die einen und lässt die anderen spotten. Einen Zimmerner Jahrgang über 80-Jähriger hat Steinmeier gewissermaßen schon vertrieben. Die Betroffenen nehmen’s aber sportlich.

    „Das ist eine hohe Ehre. Klasse!“ Dies ist eine der Reaktionen auf unsere Meldung, dass Steinmeier nach Rottweil kommt und was er hier vorhat. Oder vielmehr: Es ist die eine Seite der Reaktionen. Ein Leser meint etwa: „Herzlich Willkommen. So wird Politik erlebbar. Dem steten Ruf nach Bürgernähe folgend. Mittendrin, statt nur dabei.“ Und ein anderer schreibt: „Herzlich Willkommen in Rottweil, Herr Steinmeier!“ Alles zu finden auf der NRWZ Facebook-Seite.

    Das sehen andere anders. „Der soll bleiben, wo der Pfeffer wächst. Wer braucht so einen Kasper?“, lautet einer dieser anderen Kommentare. Und es ist noch einer der freundlicheren. Eine Leserin denkt nur ans Reihern. Und postet ein entsprechendes Bildchen.

    Narrenzunft, Holzmanufaktur, Synagoge – das steht auf dem Programm des Bundespräsidenten während seines Aufenthalts in Rottweil. Und ein Besuch des TK Elevator Aufzugstestturms. „Wir freuen uns darauf, Frank-Walter Steinmeier empfangen und ihm den Turm zeigen zu können – genauso, wie wir uns über jeden anderen Besucher dieses inzwischen zur Ikone gewordenen Bauwerks freuen“, so eine Sprecherin von TKE. „Das Interesse des Bundespräsidenten ist für uns auch eine Anerkennung, wir werden ihn persönlich empfangen“, schreibt sie.

    https://www.nrwz.de/rottweil/steinmeier-in-rottweil-so-sieht-das-programm-des-bundespraesidenten-aus/346996

    Der Bundespräsident wird am Dienstag, 7. Juni 2022, den Testturm von TK Elevator in Rottweil besuchen. „An diesem Tag ist der Turm für den Publikumsverkehr geschlossen, wie es bereits auf der Website des TK Elevator-Testturms angekündigt ist“, bestätigt die Sprecherin. Nicht zuletzt aufgrund der Ankündigung gibt es auch keine Anmeldungsgesuche für diesen Tag, erklärt sie weiter.

    Nun, das ist nicht ganz richtig, wie es scheint. Ein Zimmerner Jahrgang hätte just an diesem Dienstag gerne den Testturm besucht. Es handelt sich um den Schuljahrgang 1935/36, also um Menschen, die schon gut über 80 Jahre alt sind, erfuhr die NRWZ. Sie hätten ihren endlich wieder stattfindenden Jahrgangsausflug, der wegen Corona wie so vieles zuletzt hatte ausfallen müssen, nun gerne mit einer Fahrt in den Himmel über Rottweil gekrönt. Und seien dann informiert worden, dass das leider nicht gehe. Weil „der Herr Steinmeier kommt“, wie man ihnen sagte.

    Organisator des Ausflugs: Alfred Kammerer. Der 87-Jährige wollte mit einer Gruppe von 15 Menschen am kommenden Dienstag den Testturm besuchen. Erst am vergangenen Sonntag habe er dort vorbeigeschaut und mit einem Mitarbeiter vor Ort nochmals alles besprochen. Sie könnten am Dienstag um 10 Uhr einfach vorbeikommen, die Gruppe werde dann eingelassen, habe es geheißen. Abrechnung vor Ort.

    Und dann sei am vergangenen Montagabend der Anruf des TKE-Mitarbeiters gekommen. „Während der Nachrichten im Fernsehen“, erinnert sich Alfred Kammerer. Der Mann habe ihm gesagt, dass es leider nicht gehe, dass der Jahrgang den Testturm besucht. Wegen des Bundespräsidenten. „Ich hatte alle Einladungen verschickt, alles war organisiert“, so Kammerer, „und dann sowas.“ Das sei schon ein ziemliches Malheur gewesen.

    Dann die Lösung: Noch in der Nacht habe er übers Internet die Kristallwelten in Dietingen angeschrieben. Dort habe man ihm gleich am nächsten Tag geantwortet, ihm den Besuch bestätigt. „Wir dürfen sogar schon um 10 Uhr kommen, obwohl sie erst um 11 Uhr öffnen“, freut sich Kammerer. Die seien sehr, sehr nett gewesen. Und er kann den Zeitplan für den Tag einhalten.

    Schön wäre es aber schon gewesen, wenn er seine Leute den Testturm hinauf hätte führen können. „Einige waren noch nie oben“, erzählt er. Aber er gibt sich auch zuversichtlich: „Das holen wir einfach eines Tages nach.“ Und lacht.

    Funfact am Rande: Unter den abgewiesenen Jahrgängern ist auch Zimmerns Alt-Bürgermeister Gustav „Jetzt machen wir einen Knopf dran“ Kammerer. Seine Frau Sieglinde bestätigt das gegenüber der NRWZ. Später ruft Kammerer die NRWZ an, bestätigt es selbst.

    Auch für sie ist der Testturm nicht aus der Welt. „Der ist ja ganz in der Nähe“, heißt es bei Kammerers.

    Keine Aussage macht TKE derweil zu der Zahl der möglicherweise abgewiesenen Besucher für den kommenden Dienstag. Auch nicht dazu, seit wann die Sperrung des Testturms feststeht. Und nur eine ganz allgemeine zu den Besonderheiten dieses Dienstags: „Beim Besuch einer prominenten Persönlichkeit wie dem Bundespräsidenten“, so die TKE-Sprecherin, „sind natürlich entsprechende Sicherheitsvorkehrungen erforderlich – so auch an diesem Tag.“

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