Zu einer barocken Entdeckungsreise zu Kunst, Brauchtum und Volksfrömmigkeit in Rottweil laden die Autoren Sabina Kratt, Dr. Anja Rudolf, Dr. Winfried Hecht und Timo Weber in ihrem neuen Buch „Die Ruhe Christi Kirche und barocke Spuren in Rottweil“ ein. Druckfrisch hat es Verlegerin Sabina Kratt Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf und Kulturamtsleiter Marco Schaffert präsentiert.
Rottweil – Die barocke Pracht ist in Rottweil im Alltag und bei christlichen Festen nicht zu übersehen. Seien es die prächtigen geschnitzten Erker an den Bürgerhäusern, die Stuhlwangen im Heilig-Kreuz-Münster, die Zunftlaternen oder die Heiligenfiguren an Häusern und an der Hochbrücke. Namen wie Achert, Bertsche, Glükher – Rottweiler Barockkünstler tauchen immer wieder auf. Viele Werke von ihnen befinden sich in privaten Sammlungen. All diese Spuren in einem Buch bildreich zu dokumentieren und aufzuzeigen, das war die Idee von Verlegerin Sabina Kratt. Auch über das Bildprogramm der Ruhe-Christi-Kirche, die ab dem Jahr 1710 als barocker Neubau errichtet wurde und eine der schönsten Rottweiler Kirchen ist, gab es bislang noch keine Publikation.
Dass sie sich bei der Umsetzung selbst auf eine spannende und detektivische Reise begeben würde, damit habe sie nicht gerechnet, sagt Sabina Kratt. „Wir haben alte handgeschriebene Ratsprotokolle entziffert, sind auf die Suche nach Stifterwappen gegangen und haben auch so manches Bild in der Ruhe-Christi-Kirche genauer angeschaut und viel Spannendes und bislang nicht Dokumentiertes entdeckt“, erzählt sie voller Begeisterung. Um das Thema breit abzudecken, hat sie sich mit Kunsthistorikerin Dr. Anja Rudolf, Historiker Dr. Winfried Hecht und Pfarrer Timo Weber weitere prominente Autoren ins Boot geholt. Tatkräftig unterstützt wurde sie bei ihrer Recherchearbeit auch von Stadtarchivarin Lena Kunz, mit der sie mancher Handschrift auf die Spur kam und einige bislang unbekannte Wappen zuordnen konnte. Und Dank Vikar Nico Schmid, Wolfgang und Guntram Vater konnten manche Details geklärt werden.
Auf 91 reich bebilderten Seiten, die regelrecht einladen, in die barocke Welt einzutauchen, hat Sabina Kratt das Thema in Einzelbeiträgen aufgearbeitet. So wird über „Rottweil im Barock“ informiert, aber auch über die „Geschichte der Ruhe-Christi-Kirche“, die „Künstler und Baumeister“, die einzelnen Bildwerke und vieles mehr. Barocke liturgische Kelche und Messgewänder werden ebenfalls aufgezeigt. Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf zeigte sich sichtlich beeindruckt von der „mühevollen Kleinarbeit und den vielen Details“. Er und Marco Schaffert, Fachbereichsleiter Kultur, dankten Sabina Kratt für die besondere Dokumentation. „Sie haben damit eine wichtige Lücke in der Geschichtsforschung unserer Stadt geschlossen“, betonte Dr. Ruf. Die Stadt hatte das Buch, das ein wichtiges Zeugnis der Stadtgeschichte ist, finanziell unterstützt. „Mit dem Werk erschließt sich die Ruhe-Christi-Kirche für viele Rottweiler auf eine andere Art und Weise“, verspricht Sabina Kratt.
INFO: Das Buch „Die Ruhe-Christi-Kirche und barocke Spuren in Rottweil“, erschienen im Neckartalverlag, 91 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-947459-31-5, gibt es zum Preis von 28 Euro in der Buchhandlung Klein.