Nach langer Corona-Pause öffnet das Sole- und Freizeitbad aquasol am Dienstag, 14. September, wieder seine Pforten mit eingeschränktem Badebetrieb. Dauerhaft geschlossen bleibt jedoch das reparaturbedürftige Sole-Außenbecken. Eine Sanierungsstudie für das insgesamt knapp 60 Jahre alte Bad habe nun ergeben, dass ein Neubau in Summe günstiger käme als die absehbaren umfangreichen Erneuerungsmaßnahmen. Das erklären der Betreiber, die ENRW, und die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Auch im Freibad müssten in den kommenden Jahren hohe Summen in die Sanierung fließen. Aus diesem Grund soll gemeinsam mit der Stadt Rottweil ein Konzept für einen Neubau entwickelt werden. Fachleute arbeiten schon an einer Studie.
„Mega viele Möglichkeiten, das kann in jede Richtung gehen, es ist sogar ein gemeinsames Bad denkbar“, aber auch sonst gebe es viele möglichen Wege. Der Sprecher des Energieversorgers ENRW, Dr. Jochen Schicht, bezeichnet sich und sein Unternehmen nur als „Co-Autor“ bei diesem Projekt, den Hut hätte die Stadtverwaltung auf, entscheiden werde der Gemeinderat, einbezogen werden sollen die Bürger mit ihren Wünschen.
Aber ja, es geht darum, eventuell in ein paar Jahren eine komplett neue oder wenigstens deutlich andere Bäderlandschaft in Rottweil zu haben.
In den vergangenen Jahren sei der Instandhaltungsaufwand für den Betrieb der beiden Rottweiler Bäder stetig gestiegen, heißt es in einer Pressemitteilung der ENRW als Betreiberin des Bades, die mit der Stadt abgestimmt ist. So habe der Energieversorger immer höhere Verluste seiner Bädersparte auszugleichen gehabt. Die durch Corona bedingte Schließzeit sei deshalb genutzt worden, um externe Fachleute mit einer umfassenden Sanierungsstudie für das aquasol und das Freibad zu beauftragen.
„Die Analysen zeigen, dass aufgrund der langen Betriebszeiten und der hohen Beanspruchung durch die Sole, wesentliche Gebäude- und Anlagenteile des aquasol am Ende ihrer Nutzungsdauer angekommen sind“, fasst ENRW-Geschäftsführer Christoph Ranzinger zusammen. „In den kommenden Jahren wären wir gezwungen, enorme Summen in das Gebäude zu investieren, um weiterhin einen attraktiven Badebetrieb zu gewährleisten“, sagt er laut Pressemitteilung.
Aus diesem Grund sieht Oberbürgermeister Ralf Broß Handlungsbedarf: „Die Analysen der ENRW haben klar aufgezeigt, dass die Stadt Rottweil die Weichen für ein neues Bäderkonzept rechtzeitig stellen muss. Die Zukunft beider Bäder muss nun nach jeweils jahrzehntelanger Nutzungsdauer in unseren Fokus rücken.“ Ein fundiertes Konzept für einen Neubau unter Beteiligung der Bürgerschaft ermögliche es, nachhaltig zu investieren und langfristig sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen. „Wir sprechen hier aber von einer mittelfristigen Umsetzung in der zweiten Hälfte der 20er-Jahre“, macht Broß deutlich, dass das aquasol den Bürgerinnen und Bürger noch eine ganze Weile erhalten bleibt.
Der Badebetrieb geht also weiter, bis auf gewisse Einschränkungen: „Aufgrund der Faktenlage bitten wir um Verständnis, dass ab sofort das Sole-Außenbecken geschlossen bleibt“, erklärt Ranzinger, „es macht keinen Sinn, dieses nun noch für mehrere Millionen Euro zu sanieren.“ Vertretbare kleinere Investitionen in die Attraktivität des Bades sind hingegen weiterhin vorgesehen. So dürfen sich die Badegäste nach Wiedereröffnung über einige Höhepunkte freuen: Der Eingangsbereich wurde bereits im vergangenen Jahr während der coronabedingten Schließung grundlegend erneuert. Darüber hinaus erwartet die Besucherinnen und Besucher eine komplett neue Riesenrutsche mit rund 130 Metern Länge. Auch die beliebte und vom Deutschen Sauna Bund ausgezeichnete aquasauna steht endlich wieder zur Verfügung. Besitzer von Jahreskarten fürs aquasol erhalten eine Verlängerung über die gesamte Schließzeit.
Hintergrund
Der Bäderbetrieb der Stadt Rottweil, bestehend aus dem aquasol und dem Freibad, wurde bei der Gründung der ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG 1999 in das neue Unternehmen eingebracht. Das Vermögen der Bädersparte ist ausschließlich dem Gesellschafter Stadt Rottweil zugerechnet.
Das aquasol wurde durch Nutzung des Hallenbads seit den 1960er Jahren in mehreren Bauabschnitten stufenweise erweitert. Das Soleaußenbecken ist seit 1985/86 in Betrieb. Das Freibad in Rottweil wurde 1979 eröffnet.
Einlassregeln
Der Badebetrieb im aquasol findet bis auf weiteres aufgrund der Corona-Pandemie eingeschränkt statt. Im Folgenden sind die wichtigsten Regeln aufgeführt. Zutritt ins aquasol und der aquasauna erhalten ausschließlich Badegäste, welche …
- eine vollständige Impfung gegen das Corona-Virus oder
- einen negativen Schnelltest (nicht älter als 24 Stunden) einer offiziellen Stelle oder
- einen negativen PCR-Test (nicht älter als 48 Stunden) oder
- eine Schülertestung belegbar durch einen gültigen Schülerausweis oder
- eine Genesung einer Covid-19-Erkrankung, bestätigt mittels PCR-Labortest (nicht älter als sechs Monate) oder ärztlichem Dokument
vorweisen können (3G-Regelung). Die Nachweise sind ab einem Lebensalter von 6 Jahren vorzulegen.
- Tickets sind ausschließlich vor Ort erhältlich und ohne Voranmeldung
- Es gelten wieder die normalen Öffnungszeiten von 10 bis 22 Uhr
- Um die Kontaktnachverfolgung für das Gesundheitsamt in Rottweil zu gewährleisten, verwendet das aquasol die „LUCA-APP“
- Die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske besteht für die Trockenbereiche, sprich: Therapie, Eingangshalle, Umkleidebereich, Cafeteria und Saunatheke
- Die Badegäste müssen das Einbahnstraßensystem beachten, sich an die markierten Wege halten und den Anweisungen vor Ort durch die Beschilderungen und das Personal Folge leisten
- Gesperrt bleiben müssen aufgrund der Corona Verordnung: Dampfräume, Gradierwerk, Sole-Inhalatorium, aerosolbildende Einheiten
- In der aquasauna finden keine Aufgusszeremonien statt
- Die Anzahl an Gäste in den Saunakammern ist begrenzt
- Die Anzahl an Besucher im Bad und in der aquasauna ist auf maximal 450 Badegäste begrenzt. Die aktuelle Auslastung lässt sich auf der Website des aquasol einsehen: www.aquasol-rottweil.de
- In den einzelnen Becken gibt es keine Begrenzung der Badegäste. Im Schwimmerbecken muss „am Band“ geschwommen werden
- Das Föhnen ist ausschließlich mit den fest installierten Föhnen erlaubt. Mitgebrachte Handföhne sind nicht gestattet
Ah super. Außenbereich komplett gesperrt. Dampfräume, Gradierwerk, Sole-Inhalatorium, aerosolbildende Einheiten geschlossen.
Immerhin hat man sich dazu entschlossen, wenigstens den sauteuren Eintrittspreis beim Alten zu belassen und nicht zu senken.
Unverschämter Laden!