Wo die Vollzugsanstalt stehen wird, das wissen wir schon lange. Aber die Adresse? Der UBV-Ausschuss des Rottweiler Gemeinderats hatte sich damit zu befassen. „Auf die Neckarburg“ hieß der Weg bisher.
Nicht weiter schlimm, da wohnte ja niemand, der sich über diesen Namen ärgern musste. Aber weniger der Ärger der nicht vorhandenen Bewohner als vielmehr die unweit der neuen JVA gelegenen Häuser am Fuße der Ruine, deren Adresse „Neckarburg“ ist, hatte die Verwaltung dazu bewogen, eine Namensänderung zu beantragen. Günter Posselt erinnerte daran, dass die Postadresse der JVA Rottenburg „Schloss 1“ ist.
So vornehm aber wollten es Verwaltung und Ausschuss nicht machen. Das vorgeschlagene „Im Esch“ erschien den Räten die bessere Lösung. Endgültig beschließt allerdings der Gemeinderat am kommenden Mittwoch (Beginn 18 Uhr in der Mehrzweckhalle Göllsdorf).
Die Adresse „Neckarburg“ hätte zu Missverständnissen führen können, nämlich dass die Gefangenen dort in dunklen Verliesen vegetieren müssen, so wie im Mittelalter.
Dies hätte die Attraktivität des Standorts, vor allem im Ausland, namentlich Südosteuropa, empfindlich verringert.
Schließlich müssen wir wettbewerbsfähig sein und uns gegen Billigstandorte, z.B. in Rumänien, durchsetzen. Nicht dass die noch anfangen, in Constanza oder Galati einzubrechen statt in Rottweil oder Schramberg!
Nun dann ist das Wichtigste ja geschafft. Fragt sich nur, ob in den Zwanzigern dort noch ein Bewohner einzieht – ich vermute eher nicht.