ROTTWEIL – Das Kinder- und Familienzentrum Himmelreich hat im Heilig-Kreuz Münster seinen 90. Geburtstag gefeiert. Nathalie Sahr konnte neben den Kindern mit ihren Eltern als Vertreter der Stadt Bürgermeister Christian Ruf, und als Vertreter des Trägers von der katholischen Kirche Pfarrer Timo Weber, Andreas Schmötzer und Anabel Hezinger begrüßen.
Wegen Corona wurde die Feier ins Münster verlegt, wo genügend Abstand eingehalten werden konnte. Jede Familie bekam eine eigene Kirchenbank zugewiesen. Für die Kindergartenkinder sind die Abstandsregeln aufgehoben. Mit einer kurzen Andacht dankten die Anwesenden, dass es dem Geburtstagskind auch im 91. Jahr seit Bestehen des Kindergartens so gut geht. Gemeindereferentin Sigrun Mei gab einen kurzen Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte. Wie es sich für eine Geburtstagsfeier gehört, brachten die Kinder Blumen, einen Kuchen, ein selbstgemaltes Bild und ein buntes Päckchen mit. Zum Gitarrenspiel von Igor Begic sangen alle den Kanon „Viel Glück und viel Segen.“
Bürgermeister Ruf überbrachte die Grüße der Stadt Rottweil und einen Scheck als Geschenk. Nach dem Segen sangen die Kinder noch „Halte zu mit guter Gott“. In Corona-Zeiten sei das mit einer Geburtstagstorte schwierig, meinte Frau Mei. Deshalb bekamen alle Anwesenden beim Verlassen der Kirche eine kleine Brezel. Mehr zum Kindergarten Himmelreich findet man im Internet unter www.kath-kiga-rottweil.de/kindergarten-himmelreich.
Kurzer geschichtlicher Abriss: Den ersten Kindergarten in Rottweil eröffneten die Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul 1858 in der Kriegsdammschule. 1929 zogen sie um in den neuen Kindergarten im Himmelreichwäldle. 1931 wurde die Kirchengemeinde Heilig-Kreuz Träger der Einrichtung. Bereits nach wenigen Jahren kam der Kindergarten 1936 in die Hand der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. Die Schwestern eröffneten einen Kindergarten im Gesellenhaus, der aber schon nach zwei Wochen wieder polizeilich geschlossen wurde. Nach dem Krieg hat die Kirchengemeinde den Kindergarten Himmelreich für 130 000 Reichsmark wieder zurückgekauft. Schwester Symphorosa übernahm 1945 die Leitung bis 1963, danach kam Schwester Jukunda. 1979 übernahm mit Schwester Jutta die letzte Ordensschwester 29 Jahre lang bis 2008 die Leitung. Danach waren Melanie Plavotic, Beate Maute und derzeit Annette Schneider die Leiterinnen (wegen Krankheit beim Fest am 26. September vertreten durch Nathalie Sahr.)