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    Doppelhäuser-Pläne für Rochus-Merz-Straße

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    Schramberg. Mit Motorsäge und Häcksler gehen Mitarbeiter einer Gartenbaufirma dem Wäldchen zwischen Rochus-Merz-Straße und Burgweg zu Leibe. Seit Montag fällen sie die Bäume und Büsche im Auftrag der Firma Constant Projekt aus Esslingen.

    Das Unternehmen plant auf dem großen Grundstück eine Bebauung mit Doppelhäusern.

    Gegen die Pläne, das Grundstück zu bebauen hatte es im vergangenen Jahr Proteste gegeben. Anwohner hatten gedroht „alle möglichen rechtlichen Schritte auszuschöpfen“.

    Büsche und Bäume werden schon gerodet

    Dennoch haben die Arbeiten jetzt begonnen. Am 23. Januar hatte der Geschäftsführer der Constant-Projekt  den Anwohnern geschrieben. Seit Mitte 2022 sei sein Unternehmen Eigentümerin des Grundstücks, so Geschäftsführer Eberhard Mangold. In dem Schreiben das „per Einwurf in die Briefkästen“ an  etwa 150 Anwohner ging, hat er die Rodungsarbeiten angekündigt. Sie sollten vom 30. Januar bis zum 15. Februar dauern. In dieser Zeit sei die Durchfahrt durch die Rochus-Merz-Straße zum Burgweg gesperrt.

    Die Durchfahrt der Rochus-Merz-Straße zum Burgweg ist derzeit gesperrt. Foto: him

    Laut Schreiben habe das Unternehmen bereits im März 2022 eine Artenschutzuntersuchung in Auftrag gegeben. Das Gutachten liege inzwischen vor. „Demzufolge sind bei den Rodungen keinerlei Einschränkungen zu beachten.“

    Wegen des Bauvorhabens sei man „im intensiven Austausch“ mit der Stadtverwaltung und wolle den Gemeinderat informieren. Sein Unternehmen werde auch „im Sinne einer offenen und transparenten Information“ die Anwohner und die Bürger über das Bauvorhaben, die artenschutzrechtliche Untersuchung und die Baugrunderkundung informieren.

    Neues Projekt nur mit Doppelhäusern in Massivholz

    Die NRWZ hat am Donnerstagnachmittag ausführlich mit Constant-Geschäftsführer Mangold telefoniert. Im Gespräch hat er klargestellt, dass es bei seinem Vorhaben nicht um 13 Reihen- und acht Doppelhäuser gehe. Voriges Jahr sei ein weiterer Investor aufgetreten, der einen solchen Plan gehabt habe. Dieser habe einen Bauantrag eingereicht, ohne Eigentümer des Grundstücks zu sein. „Damit haben wir nichts zu tun.“

    Sein Unternehmen habe zunächst den Baugrund untersuchen lassen und erst dann im Sommer 2022 das Grundstück gekauft. „Wir haben also erst unsere Hausaufgaben gemacht.“

    Baugrund ist sicher

    Er verstehe die Sorgen der Anwohner, versichert Mangold. Sein Unternehmen habe ein Baugrundgutachten der Firma HPC Ingenieure angefordert. Diese hätten auch eine Gefährdungskarte des Regierungspräsidiums Freiburg erhalten und geprüft. Die Gutachter stellen in ihrem Gutachten fest, „dass das ausgewiesene Gefährdungsgebiet das Grundstück nur im Süden minimal tangiert wird, jedoch nicht die Baufenster, in denen die Bauarbeiten erfolgen“, so Mangold.

    Sein Unternehmen denke darüber nach, in diesem Bereich ein Biotop anzulegen, um so „im Rahmen eines umfangreichen Nachhaltigkeitskonzepts für unser Vorhaben einen Beitrag für den Natur- und Artenschutz“ zu leisten.

    Noch keine Einzelheiten

    Zum konkreten Bauvorhaben hält sich Mangold noch bedeckt. Eigentlich sollte am Montag eine abschließende Besprechung im Schramberger Rathaus stattfinden, um die Genehmigungsplanung abschließen zu können.

    Da eine wichtige Ansprechpartnerin erkrankt ist, fiel der Termin aus. Mangold möchte aber erst die Pläne fertig haben und dem Gemeinderat vorstellen können, bevor er damit an die Öffentlichkeit geht. Er bitte deshalb noch um etwas Geduld, in ein bis zwei Wochen sei es wohl so weit.

    Verraten hat er der NRWZ aber, dass ausschließlich Doppelhäuser vorgesehen seien. Den Bau von Mehrfamilienhäusern, wie sie schon an anderer Stelle an der Rochus-Merz-Straße stünden, habe man „komplett verworfen. Ein derart massiver Eingriff in den Hang wäre nicht zu verantworten.“

    „Musterprojekt für ökologisches Bauen“

    Stattdessen will die Constant-Projekt Doppelhäuser in Massiv-Holzbauweise errichten lassen. Das kann ein Musterprojekt für ökologisches und nachhaltiges Bauen in Schramberg werden“, hofft Mangold. Die Häuser sollen in Nord-Südrichtung ausgerichtet werden, also parallel zur Rochus-Merz-Straße. Dadurch werde der Eingriff in den Hang „äußerst moderat“. Außerdem würden sie versetzt angeordnet, sodass alle Sonne und Ausblick ins Tal haben.

    Alle Häuser erhielten eine PV-Anlage plus Batteriespeicher. Beheizt würden sie über Luftwärmepumpen, die teilweise mit dem eigenen Solarstrom versorgt würden. Auch die Parkgaragen würden für die Elektromobilität ausgestattet.

    Die entstehenden Wohnungen möchte Mangolds Unternehmen überwiegend verkaufen. Ein Investor werde möglicherweise einige der Doppelhäuser kaufen und dann vermieten.

    Die Rodungsarbeiten  seien inzwischen weitgehend abgeschlossen, so Mangold. Die sei eine der wenigen Auflagen gewesen, dass die Büsche und Bäume vor Ende Februar gefällt werden müssen.

    Info: Die Constant Projekt Gesellschaft gehört zur Constant AG. Das Esslinger Unternehmen ist spezialisiert auf Immobilienentwicklung und denkmalgeschützte Gebäude.  Sein Unternehmen werde im Umkreis von etwa 150 Kilometer um Esslingen aktiv.

    Man habe in den zurückliegenden drei Jahrzehnten Immobilien und Immobilien-Investments im Gesamtwert von etwa einer Milliarde Euro initiiert, arrangiert und begleitet, so Mangold. Jüngstes Beispiel ist die Umnutzung eines ehemaligen Industriegebäudes in Reichenbach an der Fils, wo aktuell insgesamt 66 Wohneinheiten entstehen.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Schramberg. Mit Motorsäge und Häcksler gehen Mitarbeiter einer Gartenbaufirma dem Wäldchen zwischen Rochus-Merz-Straße und Burgweg zu Leibe. Seit Montag fällen sie die Bäume und Büsche im Auftrag der Firma Constant Projekt aus Esslingen.

    Das Unternehmen plant auf dem großen Grundstück eine Bebauung mit Doppelhäusern.

    Gegen die Pläne, das Grundstück zu bebauen hatte es im vergangenen Jahr Proteste gegeben. Anwohner hatten gedroht „alle möglichen rechtlichen Schritte auszuschöpfen“.

    Büsche und Bäume werden schon gerodet

    Dennoch haben die Arbeiten jetzt begonnen. Am 23. Januar hatte der Geschäftsführer der Constant-Projekt  den Anwohnern geschrieben. Seit Mitte 2022 sei sein Unternehmen Eigentümerin des Grundstücks, so Geschäftsführer Eberhard Mangold. In dem Schreiben das „per Einwurf in die Briefkästen“ an  etwa 150 Anwohner ging, hat er die Rodungsarbeiten angekündigt. Sie sollten vom 30. Januar bis zum 15. Februar dauern. In dieser Zeit sei die Durchfahrt durch die Rochus-Merz-Straße zum Burgweg gesperrt.

    Die Durchfahrt der Rochus-Merz-Straße zum Burgweg ist derzeit gesperrt. Foto: him

    Laut Schreiben habe das Unternehmen bereits im März 2022 eine Artenschutzuntersuchung in Auftrag gegeben. Das Gutachten liege inzwischen vor. „Demzufolge sind bei den Rodungen keinerlei Einschränkungen zu beachten.“

    Wegen des Bauvorhabens sei man „im intensiven Austausch“ mit der Stadtverwaltung und wolle den Gemeinderat informieren. Sein Unternehmen werde auch „im Sinne einer offenen und transparenten Information“ die Anwohner und die Bürger über das Bauvorhaben, die artenschutzrechtliche Untersuchung und die Baugrunderkundung informieren.

    Neues Projekt nur mit Doppelhäusern in Massivholz

    Die NRWZ hat am Donnerstagnachmittag ausführlich mit Constant-Geschäftsführer Mangold telefoniert. Im Gespräch hat er klargestellt, dass es bei seinem Vorhaben nicht um 13 Reihen- und acht Doppelhäuser gehe. Voriges Jahr sei ein weiterer Investor aufgetreten, der einen solchen Plan gehabt habe. Dieser habe einen Bauantrag eingereicht, ohne Eigentümer des Grundstücks zu sein. „Damit haben wir nichts zu tun.“

    Sein Unternehmen habe zunächst den Baugrund untersuchen lassen und erst dann im Sommer 2022 das Grundstück gekauft. „Wir haben also erst unsere Hausaufgaben gemacht.“

    Baugrund ist sicher

    Er verstehe die Sorgen der Anwohner, versichert Mangold. Sein Unternehmen habe ein Baugrundgutachten der Firma HPC Ingenieure angefordert. Diese hätten auch eine Gefährdungskarte des Regierungspräsidiums Freiburg erhalten und geprüft. Die Gutachter stellen in ihrem Gutachten fest, „dass das ausgewiesene Gefährdungsgebiet das Grundstück nur im Süden minimal tangiert wird, jedoch nicht die Baufenster, in denen die Bauarbeiten erfolgen“, so Mangold.

    Sein Unternehmen denke darüber nach, in diesem Bereich ein Biotop anzulegen, um so „im Rahmen eines umfangreichen Nachhaltigkeitskonzepts für unser Vorhaben einen Beitrag für den Natur- und Artenschutz“ zu leisten.

    Noch keine Einzelheiten

    Zum konkreten Bauvorhaben hält sich Mangold noch bedeckt. Eigentlich sollte am Montag eine abschließende Besprechung im Schramberger Rathaus stattfinden, um die Genehmigungsplanung abschließen zu können.

    Da eine wichtige Ansprechpartnerin erkrankt ist, fiel der Termin aus. Mangold möchte aber erst die Pläne fertig haben und dem Gemeinderat vorstellen können, bevor er damit an die Öffentlichkeit geht. Er bitte deshalb noch um etwas Geduld, in ein bis zwei Wochen sei es wohl so weit.

    Verraten hat er der NRWZ aber, dass ausschließlich Doppelhäuser vorgesehen seien. Den Bau von Mehrfamilienhäusern, wie sie schon an anderer Stelle an der Rochus-Merz-Straße stünden, habe man „komplett verworfen. Ein derart massiver Eingriff in den Hang wäre nicht zu verantworten.“

    „Musterprojekt für ökologisches Bauen“

    Stattdessen will die Constant-Projekt Doppelhäuser in Massiv-Holzbauweise errichten lassen. Das kann ein Musterprojekt für ökologisches und nachhaltiges Bauen in Schramberg werden“, hofft Mangold. Die Häuser sollen in Nord-Südrichtung ausgerichtet werden, also parallel zur Rochus-Merz-Straße. Dadurch werde der Eingriff in den Hang „äußerst moderat“. Außerdem würden sie versetzt angeordnet, sodass alle Sonne und Ausblick ins Tal haben.

    Alle Häuser erhielten eine PV-Anlage plus Batteriespeicher. Beheizt würden sie über Luftwärmepumpen, die teilweise mit dem eigenen Solarstrom versorgt würden. Auch die Parkgaragen würden für die Elektromobilität ausgestattet.

    Die entstehenden Wohnungen möchte Mangolds Unternehmen überwiegend verkaufen. Ein Investor werde möglicherweise einige der Doppelhäuser kaufen und dann vermieten.

    Die Rodungsarbeiten  seien inzwischen weitgehend abgeschlossen, so Mangold. Die sei eine der wenigen Auflagen gewesen, dass die Büsche und Bäume vor Ende Februar gefällt werden müssen.

    Info: Die Constant Projekt Gesellschaft gehört zur Constant AG. Das Esslinger Unternehmen ist spezialisiert auf Immobilienentwicklung und denkmalgeschützte Gebäude.  Sein Unternehmen werde im Umkreis von etwa 150 Kilometer um Esslingen aktiv.

    Man habe in den zurückliegenden drei Jahrzehnten Immobilien und Immobilien-Investments im Gesamtwert von etwa einer Milliarde Euro initiiert, arrangiert und begleitet, so Mangold. Jüngstes Beispiel ist die Umnutzung eines ehemaligen Industriegebäudes in Reichenbach an der Fils, wo aktuell insgesamt 66 Wohneinheiten entstehen.

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