16 Menschen sind am Vormittag bei einem Chemieunfall im Oberndorfer Stadtteil Lindenhof verletzt worden. Die Rettungskräfte vor allem des DRK waren mit einem Großaufgebot vor Ort.
Bei einem Galvanikbetrieb sind gegen 11 Uhr etwa 40 Liter einer 24-prozentigen Salmiaklösung ausgelaufen. Das berichtete am Abend die Polizei. Das Rote Kreuz sei daraufhin neben der Feuerwehr mit einem Großaufgebot angerückt, darunter mehrere Rettungswagen, der Leitende Notarzt, ein weiterer Notarzt, der Organisatitorische Leiter Rettungsdienst, der Kreisbereitschaftsleiter sowie ehrenamtliche Kräfte der Bereitschaft.
Wie die Polizei erklärte, sind 13 Personen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Davon drei mit Atemnot. Bei den anderen zehn Betroffenen handelte es sich um ein vorsorgliche Maßnahme.
Nach ersten Ermittlungen der Gewerbe- und Umwelteinheit des Polizeipräsidiums Tuttlingen hatte ein Mitarbeiter der betroffenen Firma das besagte Kunstoff-Fass beim Öffnen des Winkeltors zum Gefahrstofflager vom Hochregal gerissen. In der Folge lief ein Großteil des Inhalts aus. Feuerwehr und DRK waren mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort. Gegen den Mitarbeiter wird wegen unerlaubten Umgangs mit gefährlichen Stoffen und Gütern ermittelt. Die polizeilichen Untersuchungen dauern an.
Der Einsatzleiter, der Oberndorfer Feuerwehrkommandant Manuel Suhr, veranlasste die Evakuierung des Gebiets um den Betrieb in einem Radius von 100 Metern. Die Polizei setzte sie mit mehreren Streifen durch und sperrte die Einsatzstelle ab.
Unterdessen verdünnte die Feuerwehr die giftige Flüssigkeit mit Wasser. Die Kläranlage sei davon in Kenntnis gesetzt worden, was über die Kanalisation auf sie zukomme, so Kommandant Suhr.
Er forderte zudem den Chemiezug aus Rottweil an. Es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung, so Suhr, das hätten Messungen ergeben.
Evakuiert werden mussten vor allem Betriebe, da der Galvanikbetrieb in einem Industriegebiet liegt.
Die Feuerwehr Oberndorf war allein mit 35 Einsatzkräften vor Ort, zudem acht aus Rottweil inklusive des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Frank Müller.
Die Verletzten sind vom Rettungsdienst und teils offenbar auch von der Feuerwehr in umliegende Krankenhäuser gebracht worden.