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    Verhängnisvolles „Weiter so“ in der Verkehrspolitik

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    Leserbrief zur Reaktivierung der Balingen-Rottweil-Bahn

    Mit großem Bedauern lese ich von der Ablehnung einer Machbarkeitsstudie für die Reaktivierung der Bahnstrecke Rottweil – Balingen durch den Kreistag. Schon die Ablehnung der Regio-Bus-Planung in der gleichen Relation vor einigen Jahren war mir unverständlich: Hätte der Erfolg eines guten Taktsystems mit hohem Bedienungsstandard und weitreichender Netzfunktion doch zeigen können, dass ein ausreichendes Fahrgastpotential vorhanden ist auf einer schnellen 25km-Direktverbindung, die heute meist mit mehr als 1 Stunde Bus-Fahrzeit auf Umwegen und ohne zuverlässigen Takt und Anschluss gefahren wird.

    Nicht die Reaktivierung der Bahnstrecke ist „utopisch“, sondern das „Weiter so“ in der Verkehrspolitik: In der Region werden Straßenbauprojekte im großen Maßstab vorangetrieben (z.B. B31, B27, B523), Bahnprojekte bleiben schon im Ansatz stecken. Es sind oft die gleichen Leute, die beim Bahnausbau bremsen und gleichzeitig noch mehr Straßen und noch mehr Spuren fordern – mit der Folge: noch mehr Verkehr, noch mehr Umwelt- und Klimabelastung.

    Die Elektrifizierung Rotttweil-Villingen in 5 Jahren ist das einzige nennenswerte Bahnprojekt in der Region, wird jedoch weitgehend von Bund und Land finanziert und gebaut. Auch  der Gäubahn-Ausbau kann nicht als Ausrede für Nichtstun heute dienen, da er weder finanziell noch personell die Kreisebene belastet.

    Meine Hoffnung richtet sich auf eine vernünftige, kommunalpolitische Weichenstellung in Rottweil und Balingen: Beide Städte könnten das Versagen auf Landkreisebene ausgleichen und diese fast vollständig vom Land finanzierte Machbarkeitsstudie in Auftrag geben und zumindest den ersten Schritt einleiten für die Reaktivierung der Bahnstrecke Balingen-Rottweil.

    Hermann Krafft, Villingen

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    NRWZ-Redaktion
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    Hermann Krafft, Villingen

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