Ein Leserbrief zum Bericht: „Irrsinnig“? Protest gegen Bus-Verkehr auf Verbindungsstraße über eine neue in Rottweil geplante Buslinie, die durch ein Naherholungsgebiet und an einem Spielplatz vorbei führt.
Ich bin direkt am Naherholungsgebiet und auf dem Hegneberg aufgewachsen (1997-2015). In dieser Zeit fuhr der Schulbus entweder über die Uhlandstraße („Siedlung“) oder die Überlingerstraße (Hegneberg). Das ist weder ein Problem was Erreichbarkeit anging, noch den Verkehrsfluss, da beide Bushaltestellen über ein gut ausgebautes Wegenetz angeschlossen sind und die Anwohner fußläufig versorgen, was der Sinn eines ÖPNVs ist.
Dies alles auf das Naherholungsgebiet zu legen, sprich quer durch einen verkehrsberuhigten bzw weitestgehend verkehrsfreien Raum, ergibt weder logistisch Sinn, da sich die Busse über mehrere Anhöhen, Senken und durch enge Kurven kämpfen müssen (Lärmemission und erhöhter Kraftstoffverbrauch), noch logisch, da beide hierdurch anzuschließenden Gebiete bereits längst angeschlossen sind und das auch noch in direkterer Form.
Hinzu kommt die Verkehrsbelastung für den bisher noch lukrativen Sportbereich für Ballsportarten (!!!) sowie Fahrrad, Skates etc. Ebenfalls kommt die Gefährdung des Spielplatzes Hegneberg Dornental hinzu. Viel „Freude“ dabei, den Kindern beizubringen, warum sie ständig den Spielbetrieb einstellen müssen, nur damit ein Bus durchfahren kann, der davor über denselben Weg und ohne Verkehrsgefährdung zu Fuß zu erreichen war.
Und auch wenn der Gedanke eines ausgebauten ÖPNVs immer löblich ist, wird dieser AD absurdum geführt, wenn hierdurch Fuß- und Radwege unbrauchbar werden, Naherholungsräume de facto ausgehebelt werden, Anwohner zusätzlichem Lärm ausgesetzt werden und das alles, obwohl bereits ein gut ausgebautes ÖPNV Netz mit allen Vorteilen und ohne diese ausgewiesenen Nachteile besteht.
Julian Schweizer, Rottweil