(Meinung). Lockdown, Lockdown über alles. Wie es aussieht, wird die Lockdownaktion weitergeführt und verschärft. Vor allem soll wohl unser Aller rücksichtsloses Verhalten dadurch ausgeglichen werden, um die Betriebe, die noch nicht pleite sind, auch zu erwischen.
Man stelle sich mal vor, es wären anfangs der Pandemie ausreichend Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel etc. vorhanden gewesen und man hätte nicht deshalb Masken als nutzlos bezeichnet.
Man stelle sich mal vor, man hätte ausreichend Busse zur Schülerbeförderung bereitgestellt. Es war ja geplant, die Schulen und Kindergärten wieder zu öffnen, wobei auch dafür kein Plan vorhanden war.
Man stelle sich mal vor, man hätte in jedes Klassenzimmer und möglicherweise in jeden Bus Luftreinigungsgeräte gestellt, die mit 99,995 Prozent alle Viren beseitigen. Nein, man hat Kleinunternehmen, auch mittlere, siehe Adler, trotz deren Anstrengungen und Lüftens, Reduzierens der Ladenfläche und Reduzierung des Kundenverkehrs schon an den Rand der Rentabilität gebracht, um sie dann endgültig in den Konkurs zu treiben.
Auch die meisten der Minijobber in der Gastronomie haben das nicht aus Jux und Tollerei getan, sondern um das Familieneinkommen zum Überleben zu sichern. Die Unterstützung, die versprochen wurde, reicht, selbst wenn sie endlich käme, hinten und vorne nicht. Es werden Lebensziele und Lebensplanungen von Menschen zerstört, die als kleine Selbstständige teilweise bis zu 60 Stunden pro Woche gearbeitet haben.
Deshalb jetzt mein Vorschlag zur Teilfinanzierung. Wir haben 100 Bundestagsabgeordnete zu viel. Kostet vorsichtig geschätzt 25 Millionen Euro. Dafür allein hätte man 14.000 Luftreinigungsgeräte für Altenheime, Schulen, Kindergärten und so weiter anschaffen können. Sicher vernünftiger, als 100 überflüssige Abgeordnete. Außerdem würde ich vorschlagen, allein um diesen Menschen ein bisschen das Gefühl zu vermitteln, wie es ist, Menschen die Existenzgrundlage zu entziehen, also Politikern, Virologen, Mitgliedern des Ethikrates und Gesundheitspolitikern mal für wenigstens ein halbes Jahr ihre Einkünfte zu entziehen und für etwas Vernünftiges auszugeben.
Natürlich, da diese Menschen ja nach einem halben Jahr wieder Geld bekämen, und nicht ihre Existenz verlieren würden, wäre es vielleicht dennoch eine Möglichkeit, dass diese ihre Entscheidungen vernünftig überdenken würden.
Hansmichael Marx, Schramberg-Sulgen
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