back to top
...
    NRWZ.deMeinungLeserbriefeLeserbrief: "Unseriös"

    Leserbrief: „Unseriös“

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    (Meinung). Ausführlich mit dem Beschluss für eine Machbarkeitsstudie zu einer Wiederbelebung der Bahnlinie Schiltach-Schramberg hat sich unser Leser Eberhard Pietsch auseinander gesetzt.  In einer Fahrgast-Potentialanalyse war der Nahverkehrsberater des Landkreises anhand statistischer Zahlen auf  knapp 730 Fahrgäste am Tag gekommen. Das Landratsamt bescheinigte der Prognose, diese habe „Hand und Fuß“ .

    In seinem Leserbrief widerspricht Eberhard Pietsch, der sich die „Machbarkeitsstudie“ von Armin Fenske und die Potenzialanalyse angeschaut hat:

    Bei der Durchsicht der Studien zur möglichen Reaktivierung der Bahnstrecke Schiltach – Schramberg fiel mir folgendes  auf:

    1. Armin Fenske hat die Studie zur Herrmann-Hesse-Bahn (HHB) im Wesentlichen kopiert und mit unserer Strecke berechnet. Untersuchungen zu tatsächlichen Kosten und Fakten vor Ort hat er nicht angestellt.
    2. Bei der HHB ging es um eine Wiederinbetriebnahme, nicht um einen Neubau. Im Falle eines Neubaus müssen aber die heutigen Normen (Ökologie und anderes) zu Grunde gelegt werden. Die Kostenschätzung ist daher ihr Geld nicht wert.
    3. Bei der Fahrgastanalyse geht der Nahverkehrsplaner von den versicherungspflichtig Beschäftigten aus. Die kann man für den Kreis Rottweil im Internet herunterladen: Schramberg hat 12.711, Schiltach 3959 Betroffene. Von diesen wohnen allerdings die Wenigsten in der Talstadt. Auch die Schiltacher Beschäftigten kann man nicht unbedenklich als potenzielle Fahrgäste ansetzen. Viele Menschen wohnen zum Beispiel im Wohngebiet Hoffeld, zu weit weg vom Bahnhof. Die Stadt Rottweil hat übrigens nur 12.594 versicherungspflichtig Beschäftigte,  Dunningen etwa 2000 und Zimmern etwa 3000. Den 16.500 Personen für die Linie Schramberg – Schiltach stünden rund 31.000 Personen als Potenzial gegenüber. Nach der Berechnungsmethode Fenske würde sich eine neue S-Bahn Schramberg-Rottweil lohnen? Das zeigt die Unseriösität der Studie.
    1. Welche Pläne hat das Land für die Bundesstraße 33 Offenburg – Villingen, wenn die Umfahrung Hausach vierspurig fertig ist? Glaubt jemand im Ernst, man kommt um einen großzügigen Ausbau in Hinterlehengericht herum? Die Schramberger Umfahrung wird nicht für die lieben Schramberger geplant, sondern als Querspange A5 – A81. Da ist die Bahnlinie den Straßenplanern ein Dorn im Auge. Der Schwarzwald-Baar-Kreis weigert sich deshalb auch hartnäckig, den Weg zur A81 in Hausach über die B33 auszuschildern. Selbst Umleitungen werden über die B462 geführt.                                                   Eberhard Pietsch, Schramberg
    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    NRWZ-Redaktion Schramberg
    NRWZ-Redaktion Schramberg
    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

    Beiträge

    IHK senkt Mitgliedsbeiträge für das Jahr 2025

    Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg senkt einmalig ihre Beiträge für Mitgliedsunternehmen. Im kommenden Wirtschaftsjahr werden diese branchenübergreifend laut Pressemitteilung um durchschnittlich 20 Prozent...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Prozessqualität muss im Vordergrund stehen und nicht die Immobilie

    Leserbrief zum Artikel Investoren-Wettbewerb für das alte Feuerwehr-GeländeDas angedachte MVZ für eine neue Immobilie auf dem alten Feuerwehrgelände sehe ich als Alibi der Hilflosigkeit,...

    Schallende Ohrfeige

    Mit großer Bestürzung haben wir, die Anwohner und Grundstücksnachbarn, den Bericht über das geplante und nunmehr vom Baurechtsamt genehmigte Wohnbauprojekt an der Rochus-Merz-Straße gelesen....

    Leserbrief: Es ist nie zu spät!

    Dass Herr Seitz entsetzt ist über den Abbruch des Landratsamtes kann ich nur allzu gut verstehen: Seit den ersten Erwägungen eines kompletten Neubaus im...

    Leserbrief: Einmalige Chance für den Landkreis Rottweil

    Der Landkreis Rottweil hat die einmalige Chance, den Abriß des Restgebäudes des Landratsamtes zu stoppen. Noch steht der prächtige Bau, der neu für die...

    Leserbrief: ÖPNV in Rottweil muss man sich leisten können

    Rottweil baut ein Parkhaus für Millionen und finanziert den Mountainbike-Trail mit 200.000 Euro. Wer bisher den Parkplatz Zentrum benutzte, der bezahlte zwei Euro für...

    50 Mal fährt der Bus am Spielplatz vorbei

    Leserbrief zum Artikel Große Diskussion um Busverbindung Siedlung – Hegneberg.Da muss doch jedem echten Demokraten das Herz aufgehen! Die Bürger der Stadtteile Hegneberg und...

    Neue Buslinie ist überflüssig

    Ein Leserbrief zum Bericht: „Irrsinnig“? Protest gegen Bus-Verkehr auf Verbindungsstraße über eine neue in Rottweil geplante Buslinie, die durch ein Naherholungsgebiet und an einem Spielplatz...

    Buslinie im Naherholungsgebiet?

    Ein Leserbrief zum Bericht: „Irrsinnig“? Protest gegen Bus-Verkehr auf Verbindungsstraße über eine neue in Rottweil geplante Buslinie, die durch ein Naherholungsgebiet und an einem Spielplatz...

    „Überall ungläubiges Kopfschütteln“

    Ein Leserbrief zum Bericht: „Irrsinnig“? Protest gegen Bus-Verkehr auf Verbindungsstraße über eine neue in Rottweil geplante Buslinie, die durch ein Naherholungsgebiet und an einem Spielplatz...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    (Meinung). Ausführlich mit dem Beschluss für eine Machbarkeitsstudie zu einer Wiederbelebung der Bahnlinie Schiltach-Schramberg hat sich unser Leser Eberhard Pietsch auseinander gesetzt.  In einer Fahrgast-Potentialanalyse war der Nahverkehrsberater des Landkreises anhand statistischer Zahlen auf  knapp 730 Fahrgäste am Tag gekommen. Das Landratsamt bescheinigte der Prognose, diese habe „Hand und Fuß“ .

    In seinem Leserbrief widerspricht Eberhard Pietsch, der sich die „Machbarkeitsstudie“ von Armin Fenske und die Potenzialanalyse angeschaut hat:

    Bei der Durchsicht der Studien zur möglichen Reaktivierung der Bahnstrecke Schiltach – Schramberg fiel mir folgendes  auf:

    1. Armin Fenske hat die Studie zur Herrmann-Hesse-Bahn (HHB) im Wesentlichen kopiert und mit unserer Strecke berechnet. Untersuchungen zu tatsächlichen Kosten und Fakten vor Ort hat er nicht angestellt.
    2. Bei der HHB ging es um eine Wiederinbetriebnahme, nicht um einen Neubau. Im Falle eines Neubaus müssen aber die heutigen Normen (Ökologie und anderes) zu Grunde gelegt werden. Die Kostenschätzung ist daher ihr Geld nicht wert.
    3. Bei der Fahrgastanalyse geht der Nahverkehrsplaner von den versicherungspflichtig Beschäftigten aus. Die kann man für den Kreis Rottweil im Internet herunterladen: Schramberg hat 12.711, Schiltach 3959 Betroffene. Von diesen wohnen allerdings die Wenigsten in der Talstadt. Auch die Schiltacher Beschäftigten kann man nicht unbedenklich als potenzielle Fahrgäste ansetzen. Viele Menschen wohnen zum Beispiel im Wohngebiet Hoffeld, zu weit weg vom Bahnhof. Die Stadt Rottweil hat übrigens nur 12.594 versicherungspflichtig Beschäftigte,  Dunningen etwa 2000 und Zimmern etwa 3000. Den 16.500 Personen für die Linie Schramberg – Schiltach stünden rund 31.000 Personen als Potenzial gegenüber. Nach der Berechnungsmethode Fenske würde sich eine neue S-Bahn Schramberg-Rottweil lohnen? Das zeigt die Unseriösität der Studie.
    1. Welche Pläne hat das Land für die Bundesstraße 33 Offenburg – Villingen, wenn die Umfahrung Hausach vierspurig fertig ist? Glaubt jemand im Ernst, man kommt um einen großzügigen Ausbau in Hinterlehengericht herum? Die Schramberger Umfahrung wird nicht für die lieben Schramberger geplant, sondern als Querspange A5 – A81. Da ist die Bahnlinie den Straßenplanern ein Dorn im Auge. Der Schwarzwald-Baar-Kreis weigert sich deshalb auch hartnäckig, den Weg zur A81 in Hausach über die B33 auszuschildern. Selbst Umleitungen werden über die B462 geführt.                                                   Eberhard Pietsch, Schramberg
    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]