Wie in der Presse berichtet, plant die Stadt Rottweil im Rahmen der LGS die Anlage zweier Weinberge in der Nähe der Höllensteinquelle und dem“ schwarzen Felsen“. Dies, so die Verantwortlichen, auf Betreiben / Anregung einiger „engagierter Bürger“. Dafür wurde ein Großteil des Geländes Höllenstein schon abgeholzt, bis auf einen alten Walnussbaum, der jetzt der Weinberganlage wegen seines Schattens auch noch zum Opfer fallen soll.
Ich habe zu dem Vorhaben einige Fragen: Kam diese Rodung auf Beschluss des Gemeinderates zustande? Und wenn ja, gab es dazu eine öffentliche Sitzung, nachdem die Öffentlichkeit von diesem Vorhaben informiert worden war? Wenn nicht, gibt es nicht auch für Ideen engagierter Bürger demokratische Wege, diese geltend zu machen? Welches Signal wird hier gegeben, wenn diese Wege nicht eingehalten werden?
Hatte das zuständige Amt vor dieser Rodung einen Antrag auf Nutzungsumwandlung bei der zuständigen Behörde gestellt?
Das Gebiet am „schwarzen Felsen“ ist als Ausgleichsfläche ausgewiesen. Dort soll nun ein weiterer Weinberg entstehen und die Ausgleichsfläche wird einfach „überplant“. Benötigen diese neuen Kulturflächen nun auch zusätzliche Ausgleichsflächen? Wenn ja, wo sind diese denn vorgesehen? Wie viele Ausgleichsflächen muss die Stadt dann insgesamt noch schaffen?
Warum werden die Namen der „engagierten Bürger“ nicht genannt? Wer ist denn für Pflege und Instandhaltung des Weinbergs zuständig? Auch die “engagierten Bürger?“ Und wieviel kostet das Ganze die Stadt auf welche Dauer hin? Muss die Stadt dann auch für die Instandhaltungskosten des Weinbergs aufkommen?
Und zum Schluss noch eine Anmerkung eines kompletten Laien auf dem Gebiet des Weinanbaus, wenngleich ich auch gerne ein Glas Wein trinke: Nicht nur der Walnussbaum wirft seine Schatten auf den Weinberg, vielmehr wird sich der umliegende Wald als großer Schattenspender betätigen. Soll der dann auch weg? Im Rheinland, an der Mosel und am Neckar liegen die Weinberge nämlich völlig schattenfrei….Oder soll der Wein ähnlich sauer wie im Mittelalter werden, wo er mangels sauberen Wassers für die Flüssigkeitszufuhr der Bevölkerung sorgen musste?
Birgit Imdahl