(Meinung) Es ist nicht weiterführend, wenn über Mobiltätskonzepte von Städten referiert wird, deren Struktur und topografische Lage nicht mit Rottweil vergleichbar sind. So sollte man sich zunächst mit der Taktung und der Linienführung der Buslinien beschäftigen. Zwei der Regionalbusse fahren den Friedrichsplatz/Nägelesgraben gar nicht an, eine weitere Linie benötigt dies Haltestelle nicht unbedingt.
Daher ist der ZOB als Umsteigemöglichkeit zu hinterfragen: wollen die Fahrgäste umsteigen oder nur aus- bzw später auch wieder einsteigen? Würde der Takt der Linienfahrpläne gegeneinander verschoben, dann reicht eine Haltestelle für mehrere Linien aus. Die einzelnen Routen können optimiert (Zirkel oder Durchmesser) und ergänzt werden. Damit benötigt ein ZOB weniger Platz und die „rote Wand“ wird nicht nur ein paar hundert Meter weiter verschoben.
Ein oder zwei weitere kleinere ZOB sind sinnvoll ( und in anderen Städten bereits eingerichtet). Zudem sollte vermieden werden, dass der Nägelesgraben als zentraler Busparkplatz für den ÖPNV genutzt wird. Für notwenige Fahrerpausen etc. muss eine Alternative ausserhalb des Stadtzentrums gesucht werden.
Mit einem neuen Parkhaus nahe am Stadtzentrum wird noch mehr Verkehr in die Stadt gebracht. Es wäre eine Alternative, Parkhäuser im Außenbereich wie dem Schulzentrum zu bauen. Dann finden die Schüler Parkraum und die Anwohner sind entlastet vom Parkdruck in den anliegenden Wohngebieten. An den Wochenenden und in den Ferien können Besucher das Parkhaus nutzen und mit Shuttle oder zu Fuß in die Stadt z.B. über den Roßwasen gelangen.
Gelder, die für Parkhäuser an der Peripherie nicht bewilligt werden, können für andere Projekte beantragt werden .Das Parkhaus Mitte sollte zunächst in Betrieb genommen werden, um zu sehen, wie viel Parkraum noch benötigt wird und wie der Verkehrsfluss sein wird. Übrigens gehören in eine Stadt auch Autos der Anwohner und die
kleinen Parkplätze, die sowieso vorhanden sind werden so genutzt. Große Parkplätze gibt es außerhalb des Stadtgebiets im Süden, die mit Bus angebunden werden. Von Parkplätzen im Neckartal oder beim Bahnhof kann man auch zu Fuß bis zu den geplanten Aufzügen kommen.
Des Weiteren sollte beachtet werden, dass Wasserkraftwerke wieder „im Kommen“ sind, besonders dort,wo keine Windräder stehen können. „Viele Wehre sind schon seit Jahrhunderten da, diese sollten möglichst genutzt werden, um Strom für die Energiewende zu haben“, sagt Rolf Ahlers, vom Bund für Umwelt- und Naturschutz, BUND. Das Wehr lässt sich – mit Hinweis auf ein weiteres im Neckartal – gut in die Gartenschau integrieren, eine Fischtreppe gibt es ja bereits und so lässt sich
auch weiterhin einen Teil der benötigten Energie umweltfreundlich grüner erzeugt garantieren.
Inge Maier, Clemens Maier, Rottweil