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    Leserbrief: Was opfern wir für ein Parkhaus am Nägelesgraben?

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    (Meinung). Als im Frühjahr die Information um ein weiteres Parkhaus in Rottweil, mit Standort am Nägelesgraben aufkam, habe ich mich wirklich entsetzt gefragt, ob wir hier in Rottweil dem Individualverkehr weiter Tür und Tor, und (Park-)Haus in schönster Innenstadt-Randlage öffnen wollen?

    Sind wir als Rottweiler Bürger, Gemeinderäte und Verwaltung wirklich bereit, dafür die schöne Stadtansicht, den liebevoll und nachhaltig gestalteten Grünstreifen, die Nachbarschaftsgärten und den gut frequentierten Spielplatz zu opfern, um noch mehr Individualverkehr in die Innenstadt  zu holen? Wollen wir nicht lieber mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität?

    Ungefähr zeitgleich lese ich einen Artikel zum Thema: Neue Ideen für unsere Städte. Barcelona, Kopenhagen, Paris und andere europäische Städte schaffen es umzudenken, sich verkehrsärmere Städte zu denken und umzusetzen.

    Sind wir nur zu bequem, zu festgefahren um uns Gedanken zu machen, wie beispielsweise Shuttle-Lösungen mit kleineren und größeren, gut getakteten E- Bussen vom Berner Feld, von der Saline, vom Bahnhof, oder von einem temporären PopUpParkplatz (über die Zeit der Landesgartenschau) verwirklicht werden könnten? Es hat sich herausgestellt, dass ein großer Teil der Rottweiler Bevölkerung sehr wohl darüber nachdenkt und nicht tatenlos zuzusehen möchte, wie der Autoverkehr noch mehr in und durch die Stadt gelotst, geleitet und gelenkt werden soll.

    Die Aktionen von Rottweiler Bürgen, die vielen Leserbriefe haben mich erinnert an die Rettung der Straßenbäume in der Tuttlinger Straße, die zur Stadtautobahn ausgebaut werden sollte, die wunderbaren Aktionen der Sanierer des Stadtjugendrings (ohne die Rottweil um einige schöne Bauwerke ärmer wäre), an die gute Protestkultur vergangener Zeiten. Die erst verteufelt und geschmäht und sich im Nachhinein als großes Glück für unsere schöne Stadt erwiesen haben. Ich möchte nicht in der Zukunft bedauern müssen, dass wir sehenden Auges diesen Fehler zugelassen haben.

    Beatrice Siegel

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    Gunnar Link
    Gunnar Link
    3 Jahre her

    Ich finde, Rottweil könnte noch viel mehr „Individualverkehr“ vertragen — und zwar unmotorisiert auf zwei Rädern. :) Ähnlich wie die genannten Städte vergleichbarer Größe und Struktur… wie hießen sie noch gleich? … yep, Barcelona und Paris … Vielleicht brauchts ja doch kein Parkhaus in dieser Form an dieser Stelle. Die Unterstellung aber, die Stadt habe mit der Parkhaus-Idee nicht mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität im Sinn gehabt, halte ich für falsch. Wenn weniger Autos im Straßenraum oder auf Parkplätzen herumstehen, sondern „gestapelt“ in einem Parkhaus, wird der Straßenraum sicherer für andere Verkehrsteilnehmer und man gewinnt an Fläche für andere Dinge. Z.B. Mobilitätsknotenpunkte etc. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

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    NRWZ-Redaktion
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    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

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    Sind wir als Rottweiler Bürger, Gemeinderäte und Verwaltung wirklich bereit, dafür die schöne Stadtansicht, den liebevoll und nachhaltig gestalteten Grünstreifen, die Nachbarschaftsgärten und den gut frequentierten Spielplatz zu opfern, um noch mehr Individualverkehr in die Innenstadt  zu holen? Wollen wir nicht lieber mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität?

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    Sind wir nur zu bequem, zu festgefahren um uns Gedanken zu machen, wie beispielsweise Shuttle-Lösungen mit kleineren und größeren, gut getakteten E- Bussen vom Berner Feld, von der Saline, vom Bahnhof, oder von einem temporären PopUpParkplatz (über die Zeit der Landesgartenschau) verwirklicht werden könnten? Es hat sich herausgestellt, dass ein großer Teil der Rottweiler Bevölkerung sehr wohl darüber nachdenkt und nicht tatenlos zuzusehen möchte, wie der Autoverkehr noch mehr in und durch die Stadt gelotst, geleitet und gelenkt werden soll.

    Die Aktionen von Rottweiler Bürgen, die vielen Leserbriefe haben mich erinnert an die Rettung der Straßenbäume in der Tuttlinger Straße, die zur Stadtautobahn ausgebaut werden sollte, die wunderbaren Aktionen der Sanierer des Stadtjugendrings (ohne die Rottweil um einige schöne Bauwerke ärmer wäre), an die gute Protestkultur vergangener Zeiten. Die erst verteufelt und geschmäht und sich im Nachhinein als großes Glück für unsere schöne Stadt erwiesen haben. Ich möchte nicht in der Zukunft bedauern müssen, dass wir sehenden Auges diesen Fehler zugelassen haben.

    Beatrice Siegel

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