Gott sei Dank regt sich breiter Widerstand gegen das geplante Parkhaus am Nägelesgraben! Nach einer umfassenden Bürgerbeteiligung wurde vor gerade mal 15 Jahren die Neugestaltung des Nägelesgrabens mit der Ansiedlung des Culinara, einem tollen großzügigen Kinderspielplatz mitten in der Stadt und einer ansprechenden, zum Verweilen einladenden Grünanlage mit Wasserlauf fertiggestellt. Auch 3 Wohnhäuser an der Schlachthausstraße mussten damals zugunsten dieser Umgestaltung weichen.
Ein Kraftakt, der sich aber gelohnt hat und allseits Lob ernten konnte. Immerhin ein Kostenaufwand von über 6 Mio €, der zu 2/3 mit Zuschüssen aus dem Sanierungsprogramm des Landes gefördert wurde, also rd. 2 Mio € städt. Anteil.
Und jetzt? Nach so kurzer Zeit soll fast alles wieder umgegraben werden – für ein Parkhaus? Ich halte dies nicht nur für eine Verschwendung öffentlicher Gelder, sondern auch für eine städtebauliche Todsünde an dieser Stelle!
Wenn schon (teilweise) Ersatz für die am Nägelesgraben schon befindlichen und wegfallenden Parkplätze wegen des „multimodalen Knotens“ notwendig ist – warum nicht das Parkhaus auf das noch unbebaute Grundstück westlich des Spitals zwischen Nägelesgraben und Flöttlinstorstraße? Dort ist problemlos auch ein Tiefgeschoss möglich – wenn überhaupt, minimalste Altlasten.
Das Planungsrecht gibt der Stadt auch das notwendige juristische Werkzeug zur Realisierung an diesem Standort. Statt des ursprünglich dort im Flächennutzungsplan vorgesehenen Kreisverkehrs als verkehrliches Bauwerk im öffentlichen Interesse – halt jetzt ein anderes für den ruhenden Verkehr. Die Zeit dafür gibt es ja bis zur Landesgartenschau.
Man muss nur wollen!
Hans-Peter Faißt, Rottweil