Leserbrief zum Verkehr in Rottweil
Das ist genau das, was ich meine: Jetzt artikulieren sich wieder gut organisierte Minderheiten und erklären allen andern, was richtig sein soll. Wenn ich dann in der gestrigen Zeitung lese die Straßen, in denen beim Verkehrsversuch zwischen 1200 und 1400 PKWs mehr gezählt wurden, seien für diese Zunahme gut ausgebaut, so halte ich dies für einen Witz. Wo Bitteschön ist die Marxstraße für einen solchen Verkehr geeignet? Das haben doch schon die großen Staus an den beiden Ampeln, die sich zum Teil bis in die Schramberger Straße zurückstauten gezeigt. Noch weniger nachvollziehbar wird es in der Flöttlinsthorstraße wo ist die für eine solchen Verkehrszunahme mit 1250 PKWs geeignet und ausgebaut?
Einzig die Tannstrasse könnte man als gut ausgebaut für eine solche Verkehrszunahme bezeichnen. Diese führt aber durch ein reines Wohngebiet mit einem Kindergarten. Warten wir doch ab, bis die Busse endlich vom Friedrichsplatz verschwinden und der entsprechend schön umgestaltet und durch Bäume begrünt sich präsentiert. Auch das geplante Parkhaus und das jetzt hoffentlich bald nach 20 Jahren entstehende Parkhaus auf der Gross‘ schen Wiese wird Entlastung bringen.
Die Wende Möglichkeit Schramberger Straße/Zwinger stellt sich für mich sehr positiv dar. Auch eine Fahrradspur in der unteren Marxstraße um einen Anschluss an die Körnerstraße, die ja jetzt Fahrradstraße ist, zu gewährleisten, wäre sinnvoll. Wäre es nicht auch möglich durch Eingriff in die überbreiten Gehwege auf der Hochbrücke eine Fahradspur zu schaffen?
Wenn jetzt versucht wird, es so darzustellen als wolle die Verwaltung gar keine Veränderung und schleiche sich aus dem Verkehrsversuch so ist das falsch!
Aber endgültige Entscheidungen sollten abgewartet werden, bis die oben genannten baulichen Veränderungen abgeschlossen sind.
Thomas J. Engeser, Engeser
Mein Kommentar: Zeitgeistverblödeter Hirnfurz,!
„Gut organisierte Minderheiten“, das würde ja voraussetzen, dass es eine schlecht organisierte Mehrheit gäbe, die sich nicht organisiert und artikuliert, hernach aber baff erstaunt ist, dass ihre Ansprüche nicht ins Kalkül gezogen wurden. Brechen Sie den Verkehrsversuch doch mal auf das runter, was er wirklich war. Die Stadtverwaltung hatte die Aufgabe, aufgrund höherer Weisung, die Verkehrsbelastung am Friedrichsplatz zu reduzieren. Man wählte die banalste Möglichkeit, eine Fahrspur sperren, damit war man ohne Denksport zu betreiben, schon rechnerisch, automatisch auf der sicheren Seite. Dass das einen Aufschrei geben würde war klar, drum hat man alles in ein schmackhaftes Wort verpackt, „Verkehrsversuch“. Dazu die mediale Wortsalven Artillerie mit mantraartig zu wiederholenden Hülsen wie „Aufenthaltsqualität, Lebensqualität, Quartiersgespräche, Quartiere, usw., usf.“. Auf den Zug sprangen auf, die Fahrradfritzen, die Kunstschaffenden und Jeder, der seinen privaten funkversenkbaren Durchfahrtsverhinderungspoller in Aussicht gestellt bekommen hatte (Aufenthaltsqualität, Lebensqualität, Quartierler, …). Passiert ist, wie man am Friedrichsplatz sieht – nichts, außer gelber Kriegsbemalung auf dem Magadam, Enforcement-Trailer und das man als Durchfahrender nun von allen Seiten von Fahrradfahrenden überholt und eingekeilt wurde, während man die 1,5m Anstand versuchte und hinter der „Roten Wand“ im Dieseldunst auf Flaneure Acht gab. War nicht mal die Rede davon, Rottweil solle auch für Auswärtige attraktiver werden, wegen Einkaufen und so? Geht in der Debatte um „Minderheiten“ komplett unter, aber die Werte Kundschaft, dürfte das auch langsam sein, wie die weiter fortschreitenden Ladenschliessungen zeigen. Verkannte Minderheiten sind auch Jene, die immer noch den ÖPNV am Friedrichsplatz nutzen müssen, diese schlecht organisierte Minderheit, krallt sich bei Pisswetter und Wartezeit, auch schon während Ihrer Amtszeit, beim Lido ins Türgitter, um nicht vollgeplästert zu werden. Büchereitreppe darf man nicht, da hängt ein strenges „Aufgang freihalten“ – Herzlich willkommen in Rottweil!
Ich bin voll bei Ihnen, mit Ihren starken Worten!!!
Treffend formuliert, dass – einmal mehr – eine organisierte Minderheit allen anderen erklären will, was richtig sein soll.
Zur Tannstraße erlauben Sie bitte den ergänzenden Hinweis, dass es an der Ampel Tannstraße/Schramberger Str. wochentags während den verkehrsstarken Zeiten morgens, mittags und nachmittags (Feierabendverkehr) nahezu unmöglich ist, Richtung Stadt/Marxstraße abzubiegen, weil es i.d.R. aufgrund der Ampelanlage Schramberger Str./Feldbergstraße langen Rückstaus (teils bis nach Zimmern hinein) gibt. Ferner war/ist die Ampel Tannstraße/Schramberger Str. so knapp geschaltet, dass selbst bei weniger Verkehrsaufkommen meist nur 2 Fahrzeuge, maximal 3 Kfz, überhaupt Richtung Stadt/Marxstraße durchkommen. Dies wiederum erzeugt einen massiven Rückstau in der Tannstraße, sodass noch nicht einmal mehr die Fahrzeuge Richtung Zimmern abbiegen können, weil die Fahrspur von den "Linksabbieger" blockiert ist. Insoweit erscheint mir die Tannstraße ebenfalls nicht geeignet.