back to top
...
    NRWZ.deMeinungLeserbriefeLeserbrief: Fragen über Fragen zum Parkhaus am Nägelesgraben

    Leserbrief: Fragen über Fragen zum Parkhaus am Nägelesgraben

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    (Meinung). Am 25. Oktober treffen sich die Bürger Rottweils in der Stadthalle, um sich über das Parkhaus und damit über die Zukunft des Nägelesgrabens zu informieren. Warum über die Zukunft des gesamten Nägelesgrabens? Weil offenbar alles mit allem zusammenhängt: Friedrichsplatz, Zentraler Umsteige-Punkt (ZUP), Parkhaus.

    Der Friedrichsplatz soll von den Bussen befreit werden, damit er zu altem oder neuem Glanz gelangt. Die Busse brauchen eine neue großzügige Heimat.  Diese ist der ZUP am Nägelesgraben. Und weil 2028 Landesgartenschau ist, wird dieser XXL geplant. Dadurch fallen viele Parkplätze weg und darum braucht es ein zusätzliches Parkhaus neben dem ZUP. Und weil man weiß, dass so ein Parkhaus nicht beliebt ist, präsentiert man einen Plan, der das Ausmaß dessen, was da kommt, verharmlost.

    Ein Plan, der den Anschein der Alternativlosigkeit wecken soll, mit einer Kröte, die die Bürgerinnen und Bürger zur Not schlucken.

    Schnürt man das Paket auf, stellen sich uns folgende Fragen:

    1. Leitet sich der gesamte öffentliche Nahverkehr Rottweils aus der scheinbar unverrückbaren Geschäftslogik eines Busunternehmens ab, dessen Ausgangspunkt es ist, morgens Schüler auf Schulen mit großen Bussen (Faltbussen) zu verteilen, die dann für den Rest des Tages leer durch Rottweil fahren?
    2. Wäre es denkbar, dass die Stadt den Nahverkehrsbedarf einmal systematisch erhebt? Und das Ergebnis mit einer Zukunftsvorstellung der Stadt und deren Verkehrsaufkommen abgleicht, um daraus ein Anforderungspaket für einen privatwirtschaftlichen Wettbewerb unter Busunternehmen zu schnüren? Vielleicht würde in der Konsequenz aus einem ZUP XXL ein ZUP M?
    3. Ist es sinnvoll, den Parkplatzbedarf der Stadt auf Basis einer Verkehrszählung von vor Coronazeiten als Grundlage zu nehmen, wo es doch breiten Konsens gibt, dass sich zukünftig in vielen Bereichen Homeoffice und Büro die Waage halten wird? Und ist es auch hier nicht zu kurz gedacht, nur einen Bedarf als Grundlage für die Anzahl scheinbar notwendiger Parkplätze zu nehmen, ohne die Berücksichtigung eigenen Gestaltungswillens, wie man sich Verkehr in der Stadt überhaupt vorstellt?
    4. Gibt es eine Vorstellung davon, wie der Friedrichsplatz zukünftig funktionieren soll? Ist es ein Platz, eine schmalere Straße? Wie lange würde die Umgestaltung dauern? Mit welchen Konsequenzen? Oder ist die Devise: Der Friedrichsplatz ohne Busse ist schon die halbe Miete?
    5. Hat die Stadt alle Möglichkeiten ausgeschöpft, bestehende Parkangebote optimaler zu nutzen oder zu vernetzen? Ist sie mit allen potenziellen Gesprächspartnern im Dialog?
    6. Wie muss ein Parkhaus gebaut sein, wenn man es zukünftig zu Wohnraum umwidmen können soll? Ist das überhaupt sinnvoll möglich? Architekten sagen Nein. Was sind die Bedingungen, wie hoch die zusätzlichen Kosten? Und wie rentabel wäre dann das Parkhaus?
    7. Zum Schluss noch eine Quizfrage: Wo auf den Plänen zum „Multimodalen Knoten“ ist ein Hund dargestellt, der im Verhältnis so groß ist wie ein Pony, um offensichtlich den Eindruck zu erwecken, dass im Verhältnis dazu das Parkhaus gar nicht so groß ist?

    PS: Die vielen grünen Punkte auf den Plänen zum „Multimodalen Knoten“ sollen vermutlich deutlich machen, dass die Zukunft des Nägelesgrabens gar nicht so grau ist … Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Aber: Ein Parkhaus bleibt ein Parkhaus bleibt ein Parkhaus.

    Georg Bacher, Thomas Hahn, Bernhard Wenzler

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    1 Kommentar

    1 Kommentar
    Neueste
    Älteste Meist bewertet
    Inline Feedbacks
    Alle Kommentare anzeigen
    Christoph Wiest
    Christoph Wiest
    3 Jahre her

    Auf den Punkt gebracht! Das Parkhaus sollte so im vorbeigehe genehmigt werden !! Das geht so nicht !!
    Und die Bürgerversammlung kostet au 5000 Euro !
    Christoph Wiest

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    NRWZ-Redaktion
    NRWZ-Redaktion
    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

    Beiträge

    Die Fachstelle Sucht Rottweil zieht um

    Nach mehr als 30 Jahren in der Schrambergerstraße 23 bricht die Fachstelle Sucht Rottweil zu neuen Ufern auf. Die langjährige Arbeit in der bisherigen...

    Prozessqualität muss im Vordergrund stehen und nicht die Immobilie

    Leserbrief zum Artikel Investoren-Wettbewerb für das alte Feuerwehr-GeländeDas angedachte MVZ für eine neue Immobilie auf dem alten Feuerwehrgelände sehe ich als Alibi der Hilflosigkeit,...

    Leserbrief: Es ist nie zu spät!

    Dass Herr Seitz entsetzt ist über den Abbruch des Landratsamtes kann ich nur allzu gut verstehen: Seit den ersten Erwägungen eines kompletten Neubaus im...

    Zündendes Neujahrskonzert mit den Besten des Landes 

    Das Sinfonische Jugend-Blasorchester Baden-Württemberg gastiert am Montag, 6. Januar, um 17 Uhr im Dr.-Ernst-Hohner-Konzerthaus Trossingen.Eine zehnjährige Tradition erfreut im Januar jedes Jahr die Besucher...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Prozessqualität muss im Vordergrund stehen und nicht die Immobilie

    Leserbrief zum Artikel Investoren-Wettbewerb für das alte Feuerwehr-GeländeDas angedachte MVZ für eine neue Immobilie auf dem alten Feuerwehrgelände sehe ich als Alibi der Hilflosigkeit,...

    Schallende Ohrfeige

    Mit großer Bestürzung haben wir, die Anwohner und Grundstücksnachbarn, den Bericht über das geplante und nunmehr vom Baurechtsamt genehmigte Wohnbauprojekt an der Rochus-Merz-Straße gelesen....

    Leserbrief: Es ist nie zu spät!

    Dass Herr Seitz entsetzt ist über den Abbruch des Landratsamtes kann ich nur allzu gut verstehen: Seit den ersten Erwägungen eines kompletten Neubaus im...

    Leserbrief: Einmalige Chance für den Landkreis Rottweil

    Der Landkreis Rottweil hat die einmalige Chance, den Abriß des Restgebäudes des Landratsamtes zu stoppen. Noch steht der prächtige Bau, der neu für die...

    Leserbrief: ÖPNV in Rottweil muss man sich leisten können

    Rottweil baut ein Parkhaus für Millionen und finanziert den Mountainbike-Trail mit 200.000 Euro. Wer bisher den Parkplatz Zentrum benutzte, der bezahlte zwei Euro für...

    50 Mal fährt der Bus am Spielplatz vorbei

    Leserbrief zum Artikel Große Diskussion um Busverbindung Siedlung – Hegneberg.Da muss doch jedem echten Demokraten das Herz aufgehen! Die Bürger der Stadtteile Hegneberg und...

    Neue Buslinie ist überflüssig

    Ein Leserbrief zum Bericht: „Irrsinnig“? Protest gegen Bus-Verkehr auf Verbindungsstraße über eine neue in Rottweil geplante Buslinie, die durch ein Naherholungsgebiet und an einem Spielplatz...

    Buslinie im Naherholungsgebiet?

    Ein Leserbrief zum Bericht: „Irrsinnig“? Protest gegen Bus-Verkehr auf Verbindungsstraße über eine neue in Rottweil geplante Buslinie, die durch ein Naherholungsgebiet und an einem Spielplatz...

    „Überall ungläubiges Kopfschütteln“

    Ein Leserbrief zum Bericht: „Irrsinnig“? Protest gegen Bus-Verkehr auf Verbindungsstraße über eine neue in Rottweil geplante Buslinie, die durch ein Naherholungsgebiet und an einem Spielplatz...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    (Meinung). Am 25. Oktober treffen sich die Bürger Rottweils in der Stadthalle, um sich über das Parkhaus und damit über die Zukunft des Nägelesgrabens zu informieren. Warum über die Zukunft des gesamten Nägelesgrabens? Weil offenbar alles mit allem zusammenhängt: Friedrichsplatz, Zentraler Umsteige-Punkt (ZUP), Parkhaus.

    Der Friedrichsplatz soll von den Bussen befreit werden, damit er zu altem oder neuem Glanz gelangt. Die Busse brauchen eine neue großzügige Heimat.  Diese ist der ZUP am Nägelesgraben. Und weil 2028 Landesgartenschau ist, wird dieser XXL geplant. Dadurch fallen viele Parkplätze weg und darum braucht es ein zusätzliches Parkhaus neben dem ZUP. Und weil man weiß, dass so ein Parkhaus nicht beliebt ist, präsentiert man einen Plan, der das Ausmaß dessen, was da kommt, verharmlost.

    Ein Plan, der den Anschein der Alternativlosigkeit wecken soll, mit einer Kröte, die die Bürgerinnen und Bürger zur Not schlucken.

    Schnürt man das Paket auf, stellen sich uns folgende Fragen:

    1. Leitet sich der gesamte öffentliche Nahverkehr Rottweils aus der scheinbar unverrückbaren Geschäftslogik eines Busunternehmens ab, dessen Ausgangspunkt es ist, morgens Schüler auf Schulen mit großen Bussen (Faltbussen) zu verteilen, die dann für den Rest des Tages leer durch Rottweil fahren?
    2. Wäre es denkbar, dass die Stadt den Nahverkehrsbedarf einmal systematisch erhebt? Und das Ergebnis mit einer Zukunftsvorstellung der Stadt und deren Verkehrsaufkommen abgleicht, um daraus ein Anforderungspaket für einen privatwirtschaftlichen Wettbewerb unter Busunternehmen zu schnüren? Vielleicht würde in der Konsequenz aus einem ZUP XXL ein ZUP M?
    3. Ist es sinnvoll, den Parkplatzbedarf der Stadt auf Basis einer Verkehrszählung von vor Coronazeiten als Grundlage zu nehmen, wo es doch breiten Konsens gibt, dass sich zukünftig in vielen Bereichen Homeoffice und Büro die Waage halten wird? Und ist es auch hier nicht zu kurz gedacht, nur einen Bedarf als Grundlage für die Anzahl scheinbar notwendiger Parkplätze zu nehmen, ohne die Berücksichtigung eigenen Gestaltungswillens, wie man sich Verkehr in der Stadt überhaupt vorstellt?
    4. Gibt es eine Vorstellung davon, wie der Friedrichsplatz zukünftig funktionieren soll? Ist es ein Platz, eine schmalere Straße? Wie lange würde die Umgestaltung dauern? Mit welchen Konsequenzen? Oder ist die Devise: Der Friedrichsplatz ohne Busse ist schon die halbe Miete?
    5. Hat die Stadt alle Möglichkeiten ausgeschöpft, bestehende Parkangebote optimaler zu nutzen oder zu vernetzen? Ist sie mit allen potenziellen Gesprächspartnern im Dialog?
    6. Wie muss ein Parkhaus gebaut sein, wenn man es zukünftig zu Wohnraum umwidmen können soll? Ist das überhaupt sinnvoll möglich? Architekten sagen Nein. Was sind die Bedingungen, wie hoch die zusätzlichen Kosten? Und wie rentabel wäre dann das Parkhaus?
    7. Zum Schluss noch eine Quizfrage: Wo auf den Plänen zum „Multimodalen Knoten“ ist ein Hund dargestellt, der im Verhältnis so groß ist wie ein Pony, um offensichtlich den Eindruck zu erwecken, dass im Verhältnis dazu das Parkhaus gar nicht so groß ist?

    PS: Die vielen grünen Punkte auf den Plänen zum „Multimodalen Knoten“ sollen vermutlich deutlich machen, dass die Zukunft des Nägelesgrabens gar nicht so grau ist … Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Aber: Ein Parkhaus bleibt ein Parkhaus bleibt ein Parkhaus.

    Georg Bacher, Thomas Hahn, Bernhard Wenzler

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]