(Meinung). Die Alten unter uns können sich noch gut daran erinnern. Der Nägelesgraben in den 50-er Jahren: Da war an der Ostseite der 2. Sportplatz vom FV 08 Rottweil, da gastierte jedes Jahr der Zirkus, da lief man Schlittschuhlaufen im Winter – ein Ort also an dem man sich traf.
In den 60-er Jahren war der Graben nur noch im Wort Nägelesgraben erhalten. Der Graben wurde aufgeschüttet, um mehr Lebensqualität in der Stadt zu haben. Unsere Kinder haben von nun an im Sommer neben dem Eisplatz auf dem Spielplatz geschaukelt, Fangen gespielt, sind geklettert und gerutscht. Dann hat sich der Spielplatz sogar fast zu einem kleinen Park gemausert. Heute spielen dort die Enkel und Urenkel unserer Generation, wie eh und je.
Der Nägelesgraben ist kein Stadtrand. Für uns gehört er zur Kernstadt. Und wir dürfen es nicht zulassen, dass wir hier von einer Blechlawine belagert werden und keinen Platz mehr zum Atmen haben.
Wir sind beileibe keine Gegner von Autos. Wir müssen uns aber fragen: Wie viel Raum in der Stadt gehört den Bürgern und wie viel den Bussen und Autos? Es kann nicht sein, dass wir den Nägelesgraben für die nächste Generation zerstören und für das Parkhaus die Grünfläche opfern.
Deshalb sollten die Rottweiler den Zimmernern dankbar sein, dass sie uns vor Augen führen, wie man es nicht machen soll. Deshalb unser Appell: Drum uff ihr Leit und sin au gscheit und wehret eich, so lang’s no ebbes zum wehra geit.
Alo und Renate Kuon
Klasse geschrieben .. weiter so..
Solang mann eine Beach Bar aufs bestehende Parkhaus machen kann ..
Der Omnibus Bahnhof gehört in d Königstrasse.. und it Richtung Stadtrand !!
dann bräucht mr evtl no an Deckel aufem Eisplatz..als 2 Ebene..
Christoph Wiest
Es war Zeit, dass die Rottweiler Bürgerschaft aufwacht bevor die letzten freien Flecken in der Stadt der Landesgartenschau geopfert werden. Wenn man das vorgegebene Ziel einer Landesgartenschau liest, dann soll durch sie die Lebensqualität und das ökologische Klima in den Städten verbessert werden. In Rottweil verstehen die Planer – eigene Gedanken hat man im Rathaus offensichtlich nicht – eine schön angelegte und beliebte Fläche mit einem Parkhaus zu überbauen. Da bleibt das Grundziel „Lebensqualität“ eindeutig auf der Strecke. Aber nicht nur das, um im Neckartal Parkflächen und ein Nahgebiet zur Erholung zu schaffen wird die ENRW kurzer Hand nach Neufra verlagert. Hierbei scheut man sich nicht die Bürger wohlwissend an der Nase herum zuführen. Wurde beim ersten öffentlichen Termin auf dem künftigen Bauplatz noch von einer benötigten Fläche von 10.000 qm und einem Gebäude von 9 m Höhe gesprochen, so ist dieses Jahr die Fläche auf 17.000 qm und die Höhe des Gebäudes auf 12 m gewachsen. Da hilft es auch nicht wenn an anderer Stelle eine Fläche für 4 Bauplätze gefunden wird um den Flächen-Mehrbedarf zu kompensieren. Die Glaubwürdigkeit der damals Vortragenden ist weg, denn ihnen war zu dem Zeitpunkt bereits klar wie groß alles letztendlich werden wird. Dass in der sich auf die schulterklopfenden Energiestadt gleich noch ein gut funktionierendes Wasserkraftwerk rückgebaut wird, weil dies offensichtlich der einfachste Weg ist die amtliche Pegelmessstelle zu verlegen komplettiert das alles.