(Meinung). Zu einem Leserbrief zu einem Zwist zwischen dem Rottweiler OB-Kandidaten Dr. Christian Ruf und Konkurrent Kai Jehle-Mungenast („OB-Kandidat Dr. Ruf: ‚Jehle-Mungenast sollte sich besser informieren‘„) liegt uns eine Leserantwort vor. Wir veröffentlichen den Brief im Wortlaut:
Es dürfte niemanden überraschen, dass OB-Kandidat Dr. Christian Ruf aufgrund seiner bisherigen Funktion als Erster Bürgermeister von Rottweil besser mit den Sachthemen der Stadt vertraut ist als die Mitbewerber. Deshalb kann es auch nicht erstaunen, dass er diese Tatsache an zwei konkreten Projekten (Spielplätze, Jugendhaus) deutlich macht.
Dabei geht es unter anderem auch um Fakten, die letztlich auf Beschlüsse des Gemeinderats zurückgehen (Spielplatzsanierung, Landesgartenschau) beziehungsweise einen solchen Beschluss erfordern (Jugendhaus).
Höchst befremdlich ist allerdings, dass er dafür ausgerechnet von einem Stadtrat (Dr. Schellenberg) rüde angegangen wird. Diese(!) Allüren braucht niemand!
Martin Baumgartner, Rottweil
In der Tat, an den Beschlüssen mitwirken und dann Kritik üben wenn jemand auf diese verweist. Es ist nun mal so, dass Kandidaten sich über die Themen zu denen sie Aussagen machen zuvor informieren sollten. Wobei natürlich Besuche alleine nicht ausreichen, denn deren Verlauf ist vielfach einseitig und orientiert sich an den Wünschen der besuchten. Dabei große Versprechen zu machen ist allerdings unseriös, denn über 80 % des städtischen Haushalts sind durch fixe Ausgaben schon weg. Da bleibt nicht mehr viel Spielraum für große Vorhaben sondern nur Versprechen die nicht gehalten werden können. Wer einmal im Gemeinde- oder Ortschaftsrat war kennt das. Da werden viele Sitzungen und über viele Jahre hinweg immer dieselben Themen angesprochen was nicht nur ermüdend sondern auch ätzend ist. Wenn dann ein OB Kandidat davon redet was er alles verändern und gestalten will, dann ist das zu großen Teilen heiße Luft die Sachzwängen weichen muss. Bestes Beispiel der Sporthallenbau. Jahrelang wurde von einer Sporthalle gesprochen die auch Sportveranstaltungen mit einer größeren Besucherzahl und einer ordentlichen Bewirtung erlaubt. Nun besteht die Gefahr, dass in der AMG Sporthalle demnächst der Betrieb eingestellt werden muss und alles Gerede ist Vergangenheit. Es braucht eine (Not)-Lösung, nach dem Motto es reicht auch eine kleinere Halle da diese schneller realisiert werden kann.