(Meinung). Man kann unsere Grundrechte gleich massenweise einschränken oder völlig außer Kraft setzen. Da machen wir mit. Aber wehe, man bringt unseren Zeitplan fürs Gärtle durcheinander. Dann schreien wir Zeter und Mordio, oder wir ignorieren wenigstens die Ratschläge von oben.
Könnte man meinen, wenn man die Reaktionen auf die (grundrechtlich nun wirklich unbedenkliche) Sperrung von zwei Grüngut-Sammelstellen betrachtet. Aber ein bisschen tiefer muss man da schon grubeln. Denn die Akzeptanz der staatlichen Maßnahmen ist momentan zwar noch allgemein vorhanden, aber sie könnte bröckeln. Vor allem dann, wenn die einen oder anderen wittern, dass sie ein Sonderopfer bringen müssen – die Kontaktsperre trifft ja jeden, die Sperrung von Grüngut-Sammelstellen nur die Gartenbesitzer. Dabei ist die rechtzeitige Gartenpflege nun wirklich ein Klacks, verglichen mit dem, was viele zu erdulden haben – Friseure, Wirte, Ladeninhaber und andere Unternehmer, um nur diese zu nennen. Da geht’s um die Existenz.
Dennoch. Die Akzeptanz der Regelungen ist das A und O der Corona-Vorsorge. Wenn sich die Menschen massenweise nicht mehr dran halten, weil sie es nicht (mehr) einsehen, kann man alles vergessen. Die Konsequenz wäre ein Polizeistaat, den sich nun wirklich niemand wünschen kann, der noch ganz bei Trost ist. Es liegt also in unser aller Interesse, wenn die Verantwortlichen nur das anordnen, was auch wirklich notwendig und zielführend ist und von einer breiten Mehrheit akzeptiert wird.
Insofern war es eine kluge Entscheidung, die meisten Sammelstellen offen zu halten. Das befreit die Anlieferer ja nicht von der Pflicht, den Mindestabstand untereinander einzuhalten. Ob das geschieht, kann ja durchaus auch die Polizei kontrollieren.
Eine noch klügere Entscheidung könnten aber die Gartenbesitzer treffen und mal auf ihre gewohnte Gartenpflege verzichten. Auch wenn’s schwer fällt. Aber es geht um die Gesundheit, ums Leben von vielen.