Die Idee der Einführung eines „Ein- Euro–Tickets“ für den Stadtverkehr ist gut und insoweit zu begrüßen, als der Nahverkehr im ländlichen Bereich auch preislich attraktiver gestaltet werden muss. Sie zeigt aber auch, dass der Nahverkehr sinnvoll nicht zu kleinteilig organisiert werden kann.
So überlegt die Stadt Schramberg beim Ein-Euro-Ticket, wie die Fahrten zwischen Tennenbronn und Sulgen über Hardt mit der Linie 56 eingebunden werden können. Dazu müssten die Tarifstellen Hardt und Steinreute in den Stadttarif für Fahrten von und nach den Ortsteilen eingegliedert werden. Gleiches gilt für die Einbindung der Tarifstelle Seedorf für Fahrten zwischen Heiligenbronn und Waldmössingen.
Bereits die Organisation des ÖPNV auf Kreisebene hat gezeigt, dass aufgrund von vielen kreisüberschreitenden Linien ein großer Abstimmungs- und Organisationsaufwand erforderlich war, der letztlich auch zum Zusammenschluss der jeweiligen Verkehrsverbünde Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar-Kreis zum Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar-Heuberg Move geführt hat. Diese einfache, aber noch zu teure Tarifstruktur jetzt wieder durch kleinteilige Stadtverkehrstarife zu verkomplizieren, ist der falsche Weg.
Zudem werden die kleinen Gemeinden benachteiligt, die nicht in einen Stadtverkehr eingebunden sind. Ziel muss es sein, die Tarife insgesamt im Move attraktiver zu gestalten und dies dann über die Kreisumlage von und für alle Gemeinden zu finanzieren. Das wäre ein großer Fortschritt für de ÖPNV auf dem Lande.
Ansgar Fehrenbacher, Gemeinderat in Lauterbach