Pflegeheim Waldmössingen: Neuer Eigentümer

Arbneitsplätze und Pflegeplätze gerettet

Das Pflegeheim in Waldmössingen hat neue Eigentümer und einen neuen Heimleiter. Jetzt hat auch die offizielle Übergabe stattgefunden. Nach der vorläufigen Insolvenz hatten sich die neuen Eigentümer mit dem Insolvenzverwalter auf die Übernahme geeinigt.

Schramberg-Waldmössingen. Zur Übergabe des Gebäudes an die Pflegezentrum Waldmössingen war der neue Geschäftsführer Tim Daniel Sauer im Haus. Heimleiter Kai Lohmann checkte mit ihm die Schlüssel, bevor sie zum Gespräch mit der NRWZ kamen. „Mitarbeiter und Bewohner können froh sein, dass die Übernahme geklappt hat“, findet Sauer. Es habe die Entscheidung angestanden, zumachen oder weiter machen.

Seine Unternehmensgruppe betreibe noch weitere Pflegeheime im Südwesten, nämlich zwei im Ostalbkreis und eines in Neu-Ulm. Neben dem Waldmössinger Haus übernehme seine Gruppe auch das Haus in Stockach. Wie berichtet, war der bisherige Inhaber dieser beiden Heime im vergangenen Jahr in Insolvenz geraten.

Erfahrenes Leitungsteam

Tim Daniel Sauer ist seit 2005 mit Pflegeheimen befasst. Die Finanzierung, der Bau und der Betrieb sind seine Themen. Zunächst habe er für Fonds gearbeitet, nun privat. Es mache ihm mehr Freude, kleinere Häuser im ländlichen Bereich zu managen.

Der neue Heimleiter Kai Lohmann kennt das Waldmössinger Haus schon seit Anfang an. Richtig eingestiegen sei er aber erst im September 2024 als Regionalleiter für die Häuser im Süden des früheren Eigentümers. Nun arbeitet er als Heimleiter in Waldmössingen. Lohmann ist Gesundheits- und Krankenpfleger und hat Zusatzausbildungen zum Pflegedienst- und Heimleiter absolviert. Er blickt auf 15 Jahre Berufserfahrung in Leitungspositionen zurück.

Das Waldmössinger Pflegeheim nun unter neuer Leitung. Foto: him

Mitarbeiterinnen überzeugen

Über die Vorgeschichten im Waldmössinger Heim wisse er sehr wenig, betonte Sauer im Gespräch. Der Vorbesitzer sei nicht kooperativ gewesen. „Wir fangen alles neu an.“ In der ersten Zeit sei es nicht leicht gewesen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Neuanfang zu überzeugen. Es handle sich nicht um eine „feindliche Übernahme“, habe er deutlich machen müssen.

Er sei ein vernünftiger Betreiber, der auf seine Mitarbeiter achte. Beim Personal fahre seine Gruppe „immer über Plan“ und mit eigenem Personal, um Unruhe und ungleiche Behandlungen zu vermeiden.

Der Neustart betreffe auch die Arbeit im Büro: „Die Aktenlage ist chaotisch“, so Sauer. Er müsse jeden Zettel anschauen. Viele Verträge mit Lieferanten und Leasingfirmen gelte es zu prüfen und eventuell neu abzuschließen. Im Moment sei er an ein bis zwei Tagen in Waldmössingen vor Ort.

Personal aufbauen

Derzeit versorge das Pflegeheimpersonal 54 Bewohner. Mit drei weiteren Fachkräften und zwei Helferinnen sei man im Gespräch. „Wir werden das Team komplett auffüllen“, kündigt Lohmann an. Dann könnte man auch die Höchstzahl von 68 Bewohnerinnen und Bewohnern aufnehmen. Die ursprünglich geplante Tagespflege sei bisher noch nicht umgesetzt worden. Ob man dies anbieten wird, werde man im zweiten Halbjahr entscheiden, so Sauer.

Die Tagespflege ist bisher noch nicht im Betrieb. Foto: him

Die Eigentümer der Wohnungen im Pflegeheim sind in einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts organisiert. Mit deren Vertretern müsse er sich abstimmen, so Sauer.

Pflegeheim eigentlich super

Das Waldmössinger Pflegeheim sei von der Struktur her „super“, das könne man eins zu eins übernehmen. Auch die Vergütung der Beschäftigten stimme. „Alles, was hier drin schiefläuft, kann man aufräumen“, ist er überzeugt. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Waldmössingen spürten nach und nach, dass es voran geht. Sauers Fazit: „Es ist ein tolles, vollstationäres Haus, das man gut wirtschaftlich betreiben kann.“      




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.



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