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    Der grüne Stadtrat und der am Ende doch gefällte Baum

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    (GLOSSE) Verwirrung stiftete Frank Sucker, grüner Stadtrat in Rottweil, am Mittwoch. Unter Punkt „Verschiedenes“ fragte er in der Gemeinderatssitzung an, was denn dem Baum gefehlt habe, der in der Oberen Hauptstraße jüngst gefällt worden sei. Sucker erntete Gelächter: Ein Baum in der Oberen Hauptstraße in Rottweil? Im Ernst?

    So sind sie, die Grünen: Von nichts eine Ahnung, zu allem eine Meinung. Haben keinen Durchblick, aber reden überall mit. Und, oha!, machen einem noch Vorschriften. Beispielsweise: dass man doch beim Duschen pinkeln solle, bitteschön, weil das Wasser spare. Soweit kommt’s noch.

    Und wo sie überall Verbesserungspotenzial und Veränderungsbedarf sehen. Ach was – wo sie überall Bäume sehen! Frank Sucker, zum Beispiel, grünes Rottweiler Urgestein, sieht neuerdings in der Oberen Hauptstraße in Rottweil Bäume. Hat er etwa was geraucht?

    Wobei sein Trip jäh unterbrochen worden sein dürfte, denn Sucker sah den Baum sogar gefällt. Erhob deshalb, Grüne tun so etwas, seine Stimme für den Baum, sprach für ihn, in Memoriam, sozusagen.

    Sucker fragte unter „Verschiedenes“ – man möchte anmerken: allen Ernstes – was denn der Anlass für die Fällung jenes Baumes in der Oberen Hauptstraße in Rottweil gewesen sei. Und erntete zunächst leicht verwirrtes Gemurmel und Gekicher. Oberbürgermeister Ralf Broß etwa fragte: „Gibt es in der Oberen Hauptstraße denn Bäume?“

    Und während Broß‘ Schmunzeln breiter wurde, hatten erste Stadträte die Lösung parat: Ein Tannenbaum wird’s gewesen sein, der da gefällt worden ist. Und der Anlass? Na, dass Weihnachten vorbei ist. Das Gelächter ist inzwischen angeschwollen.

    Sucker gibt sich kleinmütig. Murmelt vor sich hin. Dass er da vielleicht auch etwas durcheinander gebracht haben könnte. So sind sie denn auch, die Grünen, hinterfragen schon mal sich selbst.

    Man könnte das so stehen lassen – und hätte ein großartiges Narrenstückle gefunden. Ein Grüner, der Bäume sieht, wo definitiv keine sind.

    Doch erfährt die NRWZ – die das natürlich gleich auf Facebook unter die Leute gebracht hat – bald, dass dieser Sucker gar nicht so unrecht gehabt hat. Dass es da einen Baum gegeben hat. Und eine Fällung. Ein Rottweiler Einzelhändler mit Laden in der Oberen Hauptstraße berichtet davon.

    Sucker selbst reagiert noch am Abend, es scheint ihm keine Ruh‘ gelassen zu haben: „Komme soeben von der Baumpflege Niefer zurück.“ Das sind Baumfäll-Experten, eine gute Adresse für Fragen rund um Bäume. Wobei Sucker eine medizinische Diagnose folgen lässt: „Ich litt nicht unter Halluzinationen.“

    Der Tatbestand, wie er ihn schilderte, stimmt: Am Montag wurde mittags wirklich an der Ecke Obere Hauptstraße-Hohlengrabengasse im Garten des ehemaligen Schuhgeschäfts ein Baum gefällt – eine Eibe. Sucker: „Ein relativ alter, großer Baum sogar.“

    Der Baum? Tot. Aber Sucker? Rehabilitiert. Und der Anlass? Sucker: „Laut Niefer war der Baum von einem Pilz befallen.“

    So sind sie also auch, die Grünen: Haben am Ende doch Recht.

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    Brigitte Leutner
    Brigitte Leutner
    4 Jahre her

    Sorry, Herr Arnegger, für diese „Glosse“ habe ich kein Verständnis. Ich finde es überhaupt nicht witzig, wie Sie sich über Herrn Sucker und die Grünen im Allgemeinen äußern! Obwohl ich den Herrn nicht kenne, möchte ich für ihn Partei ergreifen. Es ist doch schön, dass es noch jemanden auffällt, wenn wieder mal ein Baum von der Bildfläche verschwindet. Ansonsten möchte ich Ihre Formulierung „So sind Sie, ……“ ergänzen mit „…die Pressefuzzis“!
    Brigitte Leutner, Schramberg

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    (GLOSSE) Verwirrung stiftete Frank Sucker, grüner Stadtrat in Rottweil, am Mittwoch. Unter Punkt „Verschiedenes“ fragte er in der Gemeinderatssitzung an, was denn dem Baum gefehlt habe, der in der Oberen Hauptstraße jüngst gefällt worden sei. Sucker erntete Gelächter: Ein Baum in der Oberen Hauptstraße in Rottweil? Im Ernst?

    So sind sie, die Grünen: Von nichts eine Ahnung, zu allem eine Meinung. Haben keinen Durchblick, aber reden überall mit. Und, oha!, machen einem noch Vorschriften. Beispielsweise: dass man doch beim Duschen pinkeln solle, bitteschön, weil das Wasser spare. Soweit kommt’s noch.

    Und wo sie überall Verbesserungspotenzial und Veränderungsbedarf sehen. Ach was – wo sie überall Bäume sehen! Frank Sucker, zum Beispiel, grünes Rottweiler Urgestein, sieht neuerdings in der Oberen Hauptstraße in Rottweil Bäume. Hat er etwa was geraucht?

    Wobei sein Trip jäh unterbrochen worden sein dürfte, denn Sucker sah den Baum sogar gefällt. Erhob deshalb, Grüne tun so etwas, seine Stimme für den Baum, sprach für ihn, in Memoriam, sozusagen.

    Sucker fragte unter „Verschiedenes“ – man möchte anmerken: allen Ernstes – was denn der Anlass für die Fällung jenes Baumes in der Oberen Hauptstraße in Rottweil gewesen sei. Und erntete zunächst leicht verwirrtes Gemurmel und Gekicher. Oberbürgermeister Ralf Broß etwa fragte: „Gibt es in der Oberen Hauptstraße denn Bäume?“

    Und während Broß‘ Schmunzeln breiter wurde, hatten erste Stadträte die Lösung parat: Ein Tannenbaum wird’s gewesen sein, der da gefällt worden ist. Und der Anlass? Na, dass Weihnachten vorbei ist. Das Gelächter ist inzwischen angeschwollen.

    Sucker gibt sich kleinmütig. Murmelt vor sich hin. Dass er da vielleicht auch etwas durcheinander gebracht haben könnte. So sind sie denn auch, die Grünen, hinterfragen schon mal sich selbst.

    Man könnte das so stehen lassen – und hätte ein großartiges Narrenstückle gefunden. Ein Grüner, der Bäume sieht, wo definitiv keine sind.

    Doch erfährt die NRWZ – die das natürlich gleich auf Facebook unter die Leute gebracht hat – bald, dass dieser Sucker gar nicht so unrecht gehabt hat. Dass es da einen Baum gegeben hat. Und eine Fällung. Ein Rottweiler Einzelhändler mit Laden in der Oberen Hauptstraße berichtet davon.

    Sucker selbst reagiert noch am Abend, es scheint ihm keine Ruh‘ gelassen zu haben: „Komme soeben von der Baumpflege Niefer zurück.“ Das sind Baumfäll-Experten, eine gute Adresse für Fragen rund um Bäume. Wobei Sucker eine medizinische Diagnose folgen lässt: „Ich litt nicht unter Halluzinationen.“

    Der Tatbestand, wie er ihn schilderte, stimmt: Am Montag wurde mittags wirklich an der Ecke Obere Hauptstraße-Hohlengrabengasse im Garten des ehemaligen Schuhgeschäfts ein Baum gefällt – eine Eibe. Sucker: „Ein relativ alter, großer Baum sogar.“

    Der Baum? Tot. Aber Sucker? Rehabilitiert. Und der Anlass? Sucker: „Laut Niefer war der Baum von einem Pilz befallen.“

    So sind sie also auch, die Grünen: Haben am Ende doch Recht.

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