Beim Thema City-Management ging es unter anderem um ein breiteres Gastronomie-Angebot. Zitat Kirsten Moosmann (CDU): „Das Arbeitszeitschutzgesetz ist die größte Hürde, die nötige Beschäftigung durch Aushilfen verhindert. Solche Vorschriften und absurde Steuerregelungen nehmen den Gastronomen den Spaß an ihrer Arbeit und führen zur Schließung von Lokalen.“
Dazu möchte ich Stellung nehmen: Mit großer Verwunderung musste ich die Aussagen von Kirsten Moosmann bereits bei der Veranstaltung zur Kenntnis nehmen. Ich kann diesen Ausführungen absolut nicht zustimmen, was mich zu diesem Leserbrief veranlasste.
Unter anderem das Arbeitszeitgesetz ist eine große Errungenschaft nicht nur einer unserer Vorgängergenerationen, die lange und hart erkämpft wurde!
Diese gesetzlichen, sowie auch viele tariflichen Regelungen sind zum Schutz der Arbeitnehmer geschaffen worden. Es ist schade, wenn solche Vorschriften den Arbeitgebern „den Spaß an ihrer Arbeit nehmen“, es ist aber nicht zielführend, deshalb die Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer noch mehr zu verschlechtern!
Das gesamtgesellschaftliche Problem ist nicht durch diese Regelung bedingt, sondern kommt vielmehr daher, dass Beschäftigte, nicht nur in der Gastronomie, oft nicht mehr von nur einem Beschäftigungsverhältnis ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Ganz zu schweigen davon, dass es nahezu nicht mehr möglich ist mit einem Gehalt eine Familie zu gründen beziehungsweise diese auch zu versorgen. Das nimmt meiner Meinung nach den Beschäftigten mehr und mehr „den Spaß an der Arbeit“.
Somit sollten die Rahmenbedingungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Schramberg, sowie bundesweit, wieder so gestaltet werden, dass es nicht notwendig ist, über meist sogar mehrere Mini-Jobs das Gehalt aufzustocken.
Die von Frau Moosmann in der Veranstaltung angesprochenen steuerlichen Optimierungen für Gastronomen sollten sogar wesentlich ausgeweitet werden! Dies allerdings mit der Zielrichtung, wieder mehr Vollzeit-Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen.
Auf dass zukünftig wieder alle Spaß an ihrer Arbeit haben und auf eine enkeltaugliche Zukunft!
Markus Kretschmann, Schramberg