Zusammenspiel von Natur, Technik und Architektur

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Die an sich zweckorientierte Werkhalle Erich Hauser auf der Saline in Rottweil wird derzeit durch eine poetische Installation belebt: Die Stuttgarter Künstlerin Martina Geist lässt dort unter dem Titel „Naturnah“ Fahnen mit floralen Motiven wehen.

Pralle Äpfel und Birnen, saftige Blätter, verzwirbelte Ranken – eine lebensfreudige Pflanzenwelt hat Martina Geist auf bis zu zehn Quadratmeter große Stoffbahnen gebannt. Rund 20 im Spannungsfeld von Abstraktion und Gegenständlichkeit oszillierende Objekte zeigt die 1961 in Stuttgart geborene Künstlerin auf der Saline. Die meisten hat sie eigens für die Rottweiler Schau geschaffen – ganz so, wie man es sich in der Reihe „Solo für Hauser“ wünscht.

Zeitgenössische Künstler sollen, so der Gedanke, in Dialog mit dem Werk und Wirkungsort des Stahlbildhauers treten. Martina Geist, der fünfte Kreativ-Gast in dieser Reihe, zeigt einmal mehr, wie stimmig und erfrischend das sein kann. Geist, von der eine Arbeit 2011 auch den Jahresaltar in der Predigerkirche schmückte, bringt die Lebendigkeit der Natur in die fast sterile, durch und durch auf Rationalität und Effizienz getrimmte Halle. Aber mehr noch: Geist hebt durch die Motivwahl die Trennung zwischen innen und außen beinahe auf.

Info: Die Ausstellung ist bis 27. Mai mittwochs bis samstags von 17 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr zu sehen. Am 27. Mai finden um 11 Uhr ein Gespräch und eine Führung mit der Künstlerin statt. Von 13.30 bis 16 Uhr sind Kinder ab acht Jahren zu einem Workshop mit Martina Geist eingeladen.

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