Wohnzimmeratmosphäre in der ausverkauften Stallhalle

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Die kleine Tatortreihe beim Jazzfest läuft auch 2019 weiter – nach Nora Tschirner, Axel Prahl und Klaus Doldinger ist dieses Jahr Jan Josef Liefers am Start. Der kommt mit seiner Band Radio Doria in die ausverkaufte Stallhalle, macht sie zum Riesen-Wohnzimmer – und rockt zwei Stunden lang mit einem begeisterten Publikum.

Er ist Schauspieler, Regisseur – und seit seiner Jugendzeit auch Musiker: Jan Josef Liefers tourt schon viele Jahre mit seiner Band Radio Doria durch die Lande, bespielt kleine Clubs und große Stadien, liefert funkelnde Pop-Perlen und nimmt auch politisch kein Blatt vor den Mund.

Offen, ehrlich und direkt: In Rottweil erlebt das Publikum einen nachdenklichen, aufrüttelnden und mitreißenden Sänger, den viele zuvor vermutlich nur aus dem Tatort und anderen Filmrollen kannten. Und der sogar zwischen drin zum Banjo greift! Ihm zur Seite stehen Jens Nickel an der Gitarre und Christian Adameit am Bass, Gunter Papperitz an Keyboards und Akkordeon sowie Timon Fenner an Schlagzeug und Percussion.

Beim Jazzfest schafft Jan Josef Liefers mit seinen vier Mitstreitern immer wieder intime Momente („Ich glaube, so ist die Musik entstanden: aus Liebe“), zeigt in seinen Ansagen aber auch klare Kante mit einem Aufruf zur Europawahl, Appellen gegen die zunehmend näher rückenden Kriege – und gegen die ständige Unzufriedenheit vieler Deutscher.

Selbstironie darf da nicht fehlen, wenn er etwa zum Ende seiner „Kaffeefahrt“ die am Merchandisingstand erhältlichen Rheumadecken mit Radio Dora-Logo anpreist. Die es natürlich nicht gibt. Dafür aber vor der Bühne ein Tänzchen mit einer überraschten Zuschauerin, einen Gang durch die Menge und viel Direktkontakt.

Und auf der Bühne nach 90 Minuten feinen, deutschsprachigen Songs und einigen Mitsingstellen noch eine ordentliche Dosis Zugaben. Erst nach zwei Stunden ist dann wirklich Schluss, verbeugen sich die fünf Musiker am Bühnenrand ein letztes Mal und gehen ab. Dass ihr Plattenstand danach umlagert ist, versteht sich von selbst …

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Beim Jazzfest schafft Jan Josef Liefers mit seinen vier Mitstreitern immer wieder intime Momente („Ich glaube, so ist die Musik entstanden: aus Liebe“), zeigt in seinen Ansagen aber auch klare Kante mit einem Aufruf zur Europawahl, Appellen gegen die zunehmend näher rückenden Kriege – und gegen die ständige Unzufriedenheit vieler Deutscher.

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Und auf der Bühne nach 90 Minuten feinen, deutschsprachigen Songs und einigen Mitsingstellen noch eine ordentliche Dosis Zugaben. Erst nach zwei Stunden ist dann wirklich Schluss, verbeugen sich die fünf Musiker am Bühnenrand ein letztes Mal und gehen ab. Dass ihr Plattenstand danach umlagert ist, versteht sich von selbst …

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