back to top
...
    NRWZ.deKulturWeihnachtskrippenausstellung im Stadtmuseum Schramberg

    Präsentation neuer Schwarzwaldkrippen der Grundschule Tennenbronn / Eröffnung am Freitagabend

    Weihnachtskrippenausstellung im Stadtmuseum Schramberg

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    In der Advents- und Weihnachtszeit ist die traditionelle Krippenausstellung im Stadtmuseum ein beliebtes Ziel vieler einheimischer und auswärtiger Besucher. Am Freitag wird eine Sonderausstellung mit neuen Schwarzwaldkrippen der Grundschule Tennenbronn eröffnet.

    Schramberg. „Jesses Maria“ lautet der Titel der Präsentation von drei modernen Weihnachtskrippen, die 30 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Tennenbronn unter der Anleitung ihrer Kunstlehrerin Kerstin Heinlein in den letzten Monaten geschaffen haben.

    Die „Gruppe Schwarzwald“ zeigt Weihnachten im heutigen Tennenbronn, die „Gruppe Betlehem“ Weihnachten im aktuellen Gaza-Krieg und die „Gruppe Weihnachten 2500“ ein völlig vom Menschen gelöstes Bild auf dem Mars. Die drei Weihnachtskrippen setzen die jahrhundertealte Tradition des Krippenbaus im Raum Schramberg fort und sind mit kreativen Arbeiten junger Menschen ein Aufbruch in die Moderne.

    Die Krippe der „Gruppe Betlehem“ der Grundschule Tennenbronn vor dem Hintergrund des Gaza-Krieges im Nahen Osten. Foto: Rainer Langenbacher, Schramberg.

    Für alle Krippen haben die Schülerinnen und Schüler passende Landschaften modelliert und lebendige Papierfiguren gemalt. Die historische Inspiration dazu waren die Papierfiguren des unter dem Namen „Hartschierle“ bekannten Einsiedlers Gregor Moosmann (1801 – 1872), der in der „Moosmannshöhle“ im Wald zwischen Schramberg und Lauterbach wohnte. Seine von Hand gemalten Figuren biblischer Gestalten und einheimischer Menschen sind Meisterwerke der Schwarzwälder Krippenkunst.

    In der Sonderausstellung zeigt das Stadtmuseum Schramberg einige Beispiele aus seinen Sammlungen. Für die Sonderausstellung hat Kerstin Heinlein den legendären „Hartschierle“ mit drei Zeichnungen auch zu neuem Leben erweckt.

    Aufbruch in die Moderne

    Ein Aufbruch in die Moderne war vor 70 Jahren auch die Weihnachtskrippe „Draußen vor der Tür“ von Emil Margraf (1933 – 1995), die im Original leider nicht erhalten geblieben ist, vom Arbeitskreis Krippen aber für die Dauerausstellung im Stadtmuseum Schramberg in diesem Jahr nachgebaut wurde.

    Im Jahr 1954 trafen die Familie Margraf mehrere Schicksalsschläge: Emil Margraf musste im Alter von eben 21 Jahren nach einem überraschenden Tod seines Vaters im Alter von nur 49 Jahren die Verantwortung für seine Familie übernehmen, die nach der Kündigung ihrer Dienstwohnung in einer Zeit allgemeiner Wohnungsnot auch noch auf der Straße stand.

    Emil Margraf stellte daher den Bau einer bereits begonnenen Schwarzwaldkrippe ein und baute eine völlig neuartige Weihnachtskrippe, wie man sie in Schramberg noch nie gesehen hatte. 1956 wurde sie in der Ausstellung „Die Weihnachtskrippe“ im Augustinermuseum in Freiburg das erste Mal öffentlich gezeigt und fand als moderne und kritische Interpretation der Weihnachtsgeschichte ein großes Medienecho.

    Der Nachbau der Krippe „Draußen vor der Tür“ von Emil Margraf (1933 – 1995) aus dem Jahr 1954 durch den Arbeitskreis Krippen im Jahr 2024. Foto: Rainer Langenbacher, Schramberg.

    Einen ersten Nachbau fertigte Emil Margraf für die erste große Krippenausstellung im Stadtmuseum in der Weihnachtszeit 1984/85 an, ein zweiter Nachbau für die Dauerausstellung ist nun jetzt entstanden.

    Zum krönenden Abschluss können Friedrich Grüner, Walter Hartmann, Richard Marte, Ferdinand Moosmann und Thomas Rapp vom Arbeitskreis Krippen mit der bewährten Unterstützung von Ulrich Scheller in diesem Jahr auch den Nachbau der ehemaligen Weihnachtskrippe der Sankt-Maria-Kirche vollenden, vor allem durch eine Kopie der eindrucksvollen Gloriole mit vier Engeln von Theodor Gämmerler (1889 – 1973), nachgeschnitzt von Holzbildhauermeister Tobias Haseidl in Oberammergau.

    Info: Die diesjährige Weihnachtskrippenausstellung wird am Freitag, 29. November, 19 Uhr, durch Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr im Stadtmuseum eröffnet (Bahnhofstraße 1, Schramberg). Sie ist danach bis zum 2. Februar 2024 zu sehen (Dienstag bis Samstag 13 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag 11 bis 17 Uhr, Heilig Abend, Silvester und Neujahr geschlossen). – Homepage: www.stadtmuseum-schramberg.de

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    Abonnieren
    Benachrichtige mich bei
    0 Kommentare
    Neueste
    Älteste Meist bewertet
    Inline Feedbacks
    Alle Kommentare anzeigen

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Beiträge

    Hochwasser: Nochmals „Danke“ für ein Bad und ein Essen nach 62 Jahren

    Eine Hochwasserkatastrophe wie vor kurzem Rheinland-Pflalz und Nordrhein-Westfalen erlebte Schramberg im Jahr 1959. Ein Zeitzeuge, der als einer von vielen Helfern in den Schwarzwald...

    Ein Lebenswerk für die Geschichte der Heimatstadt

    Selten hat ein Schramberger für die Geschichte seiner Heimatstadt so viel geleistet wie Lothar Späth. Der führende Kopf der Burgpioniere auf dem Schlossberg wird...

    Ein überzeugter und verdienter Bürger seiner Heimatstadt

    Schramberg. Das Leitbild von Adolf Kolping, sich in Familie, Kirche und Gesellschaft für christlich-soziale Werte zu engagieren, hat in Schramberg viele vorbildliche Persönlichkeiten hervorgebracht....

    70 Jahre Schramberger Narro

    In der Serie „Postkarten des Stadtarchivs und Stadtmuseums Schramberg“ erfreut sich der jährliche Fastnachtsgruß einer besonderen Beliebtheit. In  diesem Jahr ist die Postkarte dem...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Adventskonzert der Musikschule Schramberg

    Am kommenden Sonntag, 1. Dezember, findet das traditionelle Adventskonzert der Musikschule Schramberg statt. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr in der Aula des Gymnasiums.Schramberg....

    Der wilde Tanz der Bilder

    Auch der siebte Augenblick Kunst im Kino, eine Kooperationsreihe von Podium Kunst und dem Subiaco Schramberg, bietet die einzigartige Gelegenheit, das Zusammenspiel von Malerei...

    Musikverein Bühlingen lädt zum Jahreskonzert ein

    Der Musikverein Bühlingen lädt am Samstag, 30. November ab 20 Uhr zum Jahreskonzert in die Turn- und Festhalle Bühlingen ein. Das Jahreskonzert bildet den...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert heute

    In der Advents- und Weihnachtszeit ist die traditionelle Krippenausstellung im Stadtmuseum ein beliebtes Ziel vieler einheimischer und auswärtiger Besucher. Am Freitag wird eine Sonderausstellung mit neuen Schwarzwaldkrippen der Grundschule Tennenbronn eröffnet.

    Schramberg. „Jesses Maria“ lautet der Titel der Präsentation von drei modernen Weihnachtskrippen, die 30 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Tennenbronn unter der Anleitung ihrer Kunstlehrerin Kerstin Heinlein in den letzten Monaten geschaffen haben.

    Die „Gruppe Schwarzwald“ zeigt Weihnachten im heutigen Tennenbronn, die „Gruppe Betlehem“ Weihnachten im aktuellen Gaza-Krieg und die „Gruppe Weihnachten 2500“ ein völlig vom Menschen gelöstes Bild auf dem Mars. Die drei Weihnachtskrippen setzen die jahrhundertealte Tradition des Krippenbaus im Raum Schramberg fort und sind mit kreativen Arbeiten junger Menschen ein Aufbruch in die Moderne.

    Die Krippe der „Gruppe Betlehem“ der Grundschule Tennenbronn vor dem Hintergrund des Gaza-Krieges im Nahen Osten. Foto: Rainer Langenbacher, Schramberg.

    Für alle Krippen haben die Schülerinnen und Schüler passende Landschaften modelliert und lebendige Papierfiguren gemalt. Die historische Inspiration dazu waren die Papierfiguren des unter dem Namen „Hartschierle“ bekannten Einsiedlers Gregor Moosmann (1801 – 1872), der in der „Moosmannshöhle“ im Wald zwischen Schramberg und Lauterbach wohnte. Seine von Hand gemalten Figuren biblischer Gestalten und einheimischer Menschen sind Meisterwerke der Schwarzwälder Krippenkunst.

    In der Sonderausstellung zeigt das Stadtmuseum Schramberg einige Beispiele aus seinen Sammlungen. Für die Sonderausstellung hat Kerstin Heinlein den legendären „Hartschierle“ mit drei Zeichnungen auch zu neuem Leben erweckt.

    Aufbruch in die Moderne

    Ein Aufbruch in die Moderne war vor 70 Jahren auch die Weihnachtskrippe „Draußen vor der Tür“ von Emil Margraf (1933 – 1995), die im Original leider nicht erhalten geblieben ist, vom Arbeitskreis Krippen aber für die Dauerausstellung im Stadtmuseum Schramberg in diesem Jahr nachgebaut wurde.

    Im Jahr 1954 trafen die Familie Margraf mehrere Schicksalsschläge: Emil Margraf musste im Alter von eben 21 Jahren nach einem überraschenden Tod seines Vaters im Alter von nur 49 Jahren die Verantwortung für seine Familie übernehmen, die nach der Kündigung ihrer Dienstwohnung in einer Zeit allgemeiner Wohnungsnot auch noch auf der Straße stand.

    Emil Margraf stellte daher den Bau einer bereits begonnenen Schwarzwaldkrippe ein und baute eine völlig neuartige Weihnachtskrippe, wie man sie in Schramberg noch nie gesehen hatte. 1956 wurde sie in der Ausstellung „Die Weihnachtskrippe“ im Augustinermuseum in Freiburg das erste Mal öffentlich gezeigt und fand als moderne und kritische Interpretation der Weihnachtsgeschichte ein großes Medienecho.

    Der Nachbau der Krippe „Draußen vor der Tür“ von Emil Margraf (1933 – 1995) aus dem Jahr 1954 durch den Arbeitskreis Krippen im Jahr 2024. Foto: Rainer Langenbacher, Schramberg.

    Einen ersten Nachbau fertigte Emil Margraf für die erste große Krippenausstellung im Stadtmuseum in der Weihnachtszeit 1984/85 an, ein zweiter Nachbau für die Dauerausstellung ist nun jetzt entstanden.

    Zum krönenden Abschluss können Friedrich Grüner, Walter Hartmann, Richard Marte, Ferdinand Moosmann und Thomas Rapp vom Arbeitskreis Krippen mit der bewährten Unterstützung von Ulrich Scheller in diesem Jahr auch den Nachbau der ehemaligen Weihnachtskrippe der Sankt-Maria-Kirche vollenden, vor allem durch eine Kopie der eindrucksvollen Gloriole mit vier Engeln von Theodor Gämmerler (1889 – 1973), nachgeschnitzt von Holzbildhauermeister Tobias Haseidl in Oberammergau.

    Info: Die diesjährige Weihnachtskrippenausstellung wird am Freitag, 29. November, 19 Uhr, durch Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr im Stadtmuseum eröffnet (Bahnhofstraße 1, Schramberg). Sie ist danach bis zum 2. Februar 2024 zu sehen (Dienstag bis Samstag 13 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag 11 bis 17 Uhr, Heilig Abend, Silvester und Neujahr geschlossen). – Homepage: www.stadtmuseum-schramberg.de

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]