„Von Spatzen und Sperlingen“
Podium Kunst zeigt Werke von Frank Altmann im Schramberger Schloss
Sehr gut besucht war die Ausstellungseröffnung von Podium Kunst am Sonntagnachmittag im Schloss. Der in Rottweil lebende Künstler Frank Altmann zeigt „Von Spatzen und Sperlingen“ – Objekte, Malerei.
Schramberg. Zur Eröffnung spielten Uta und Matti Münch aus Balingen auf der Harfe und dem Saxofon Stücke von Astor Piazzolla.
Der stellvertretende Vorsitzende von Podium Kunst Rémy Trevisan erinnerte daran, dass der Schramberger Kunstverein seit 1980 regelmäßig professionellen Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit gebe, ihre Arbeiten in Schramberg zu zeigen.
Er ging auf den künstlerischen Weg Altmanns ein, der in Karlsruhe, Mexico City und Stuttgart an Kunstakademien studiert hat.
Kunst ist wie ein Eisberg
Die Kunstwissenschaftlerin Susanne Ramm-Weber aus Offenburg ordnete in ihrer Einführung die Arbeiten Altmanns ein: Ähnlich wie bei einem Eisberg seien auch bei der Kunst nur ein Zehntel der Arbeit wirklich zu sehen. „Die meiste Arbeit sieht man nicht, sie findet im Verborgenen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.“
Nach der Ausstellung mit Werken von Harald Kille mit ihrem „kräftig energischen Farbauftrag“ zeige Altmann etwas ganz anderes. Er bringe das Abstrakte ins Bewusstsein. Abstrakt heiße, sich auf das wesentliche konzentrieren, sich auf Punkt Linie und Fläche zu beschränken, wie Kandinsky es beschrieben habe. Ramm-Weber erinnerte nicht ohne Grund auch an die niederländisch-belgische Gruppe De Stijl. An Werke der beiden Maler Piet Mondrian und Theo van Doesburg erinnern etliche der Arbeiten in der Schramberger Ausstellung.
Abstraktion und Zitat
Wie an anderer Stelle bereits beschrieben, sucht Altmann seine Motive in Bildern aus anderen Epochen und stellt sie mit modernen Mitteln dar. In wie weit ist das ein Zitat? Oder worin besteht das Eigene?
Ramm-Weber verglich Altmanns Arbeiten mit einem Zitat. „Solange man die Quelle angibt, kann man mit dem Stoff anderer operieren.“ Es reiche nicht, die Vorlagen zu finden, man müsse noch die eigene Umsetzung durchführen, bis man als Künstler mit dem Ergebnis zufrieden sei.
Altmann habe ihr bei einem Gespräch erklärt, es sei schon alles gemacht. Wenn nichts Neues komme, sei Zeit für die Erneuerung. In der heutigen schnellstlebigen KI-Zeit habe man „wenigstens noch ein haptisches Erlebnis, ein elftel vom Eisberg“, schloss Ramm-Weber.
Beim Rundgang durch die Ausstellung und beim Betrachten der im Foyer ausgestellten Vorlagen suchten und fanden die Kunstliebhaber die kleinen, versteckten Details, die Altmann zu seinen teils großformatigen Bildern angeregt hatten.
Info: Die Ausstellung ist zu sehen bis 2. März. Geöffnet Dienstag bis Samstag 13 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertage 11 bis 17 Uhr. Montags geschlossen.