Verdichtete Bilderflut

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Mit einer bewegenden Ausstellung startete Podium Kunst am Wochenende in den Kunstherbst. Der Schramberger Kunstverein eröffnete seine Ausstellung „Ukraine 1 und 2“ mit einem Bilderzyklus von Harald Kille.

Schramberg. In ihrer Begrüßung beschrieb Myriam Huschenbeth von Podium Kunst Killes großformatige Bilder, die dem Betrachter „in einer dichten und gleichzeitig aufgebrochenen Farbschichtdecke entgegentreten. Sie modellieren sich förmlich in den Raum hinein.“

Kille sei ein politischer Maler, der sich schon seit Jahren in umfangreichen expressiven, jeweils zwölfteiligen Bildserien mit dem Zeitgeschehen auseinandersetze. Seine Bildmotive greife er aus den Fernsehnachrichten. „Harald Kille verdichtet die Bilderflut in seiner Malerei“, so Huschenbeth. „Und verleiht ihr eine dauerhafte Präsenz.“

Dazu hat Kille selbst erklärt:“ Es wird auf poetischer Ebene eine eindringliche Betrachtung des Zeitgeschehens ermöglicht. Das Flüchtige und schnell dem Vergessen Anheimfallende wird zu einer festen Größe der Reflektion.“

Myriam Huschenbeth und Harald Kille bei der Ausstellungseröffnung.

Gestische Malweise

Für Huschenbeth verlässt Kille mit seiner gestischen Malweise die fotografische Genauigkeit und die schnelle Erkennbarkeit. Die einzelnen Personen auf den Bildern erkenne man nur aus einer bestimmten Entfernung, die Gesichter würden „in ihrer Wesenhaftigkeit erfasst“.

Nach Huschenbeth sprach Kille selbst über seine Bilder, zitierte die Philosophen Immanuel Kant, André Gide und James Joyce, etwa mit Joyce Feststellung: „Es gibt keine Vergangenheit und Zukunft, alles verläuft in einer ewigen Gegenwart.“

Kille betont, es gehe ihm um eine Malerei mit freiem Zugang, ohne moralische Meinungshuberei und propagandistischer Botschaft – eine Malerei, die Fragen stelle und sich nicht mit vorgefertigten Antworten zufriedengebe.

Interessierte Besucherinnen und Besucher.

Harald Kille kam 1958 in Schwenningen zur Welt. Er hat an der Freien Kunstschule Stuttgart und der Staatlichen Akademie für Bildende Künste Karlsruhe studiert. Er lebt und arbeitet in Oberderdingen im Kraichgau.

Gelöste Ausstellungsorganisatoren: Lars Bornschein, Harald Kille, Myriam Huschenbeth, Rémy Trevisan und Silvia Hartmann.

Die Ausstellung ist bis zum 5. Januar im Schramberger Schloss zu sehen. Dienstag bis Samstag 13 bis 17 Uhr, Sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr

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Myriam Huschenbeth und Harald Kille bei der Ausstellungseröffnung.

Gestische Malweise

Für Huschenbeth verlässt Kille mit seiner gestischen Malweise die fotografische Genauigkeit und die schnelle Erkennbarkeit. Die einzelnen Personen auf den Bildern erkenne man nur aus einer bestimmten Entfernung, die Gesichter würden „in ihrer Wesenhaftigkeit erfasst“.

Nach Huschenbeth sprach Kille selbst über seine Bilder, zitierte die Philosophen Immanuel Kant, André Gide und James Joyce, etwa mit Joyce Feststellung: „Es gibt keine Vergangenheit und Zukunft, alles verläuft in einer ewigen Gegenwart.“

Kille betont, es gehe ihm um eine Malerei mit freiem Zugang, ohne moralische Meinungshuberei und propagandistischer Botschaft – eine Malerei, die Fragen stelle und sich nicht mit vorgefertigten Antworten zufriedengebe.

Interessierte Besucherinnen und Besucher.

Harald Kille kam 1958 in Schwenningen zur Welt. Er hat an der Freien Kunstschule Stuttgart und der Staatlichen Akademie für Bildende Künste Karlsruhe studiert. Er lebt und arbeitet in Oberderdingen im Kraichgau.

Gelöste Ausstellungsorganisatoren: Lars Bornschein, Harald Kille, Myriam Huschenbeth, Rémy Trevisan und Silvia Hartmann.

Die Ausstellung ist bis zum 5. Januar im Schramberger Schloss zu sehen. Dienstag bis Samstag 13 bis 17 Uhr, Sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr

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