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    Rémy Trevisan: Präsenz und Ikonen der Achtsamkeit

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    Auf ein überaus großes Echo gestoßen ist die Einladung zur Ausstellungseröffnung mit neuen Werken des Malers und Zeichner Rémy Trevisan. In der Lauterbacher Galerie Wilhelm Kimmich reichte der große Saal nicht, alle Besucherinnen und Besucher aufzunehmen.

    Schwungvoll begrüßten Arno Haas (Saxophon) und Ull Möck (Klavier) das Publikum mit einem Jazzstandard. Norbert Swoboda in seiner Doppelrolle als Lauterbacher (Noch-) Bürgermeister und Vorsitzender des Kunstvereins Wilhelm Kimmich hieß die Gäste willkommen. Unter ihnen seinen Nachfolger (und ab 5. Dezember Hausherr in der Galerie) Jürgen Leichtle.

    Norbert Swoboda. Foto: him

    „Mischder Guugl“ hilft

    Ausführlich stellte Swoboda die beiden Musiker vor, was Haas zu dem Zwischenruf verleitete: „Woher weisch Du des elles?“ – „Mischder Guuugl“, antwortete Swoboda und fuhr fort, über den Künstler Rémy Trevisan zu erzählen. Dieser sei inzwischen sowohl Schramberger wie auch Lauterbacher. Im Mittleren Schulhaus habe er ein großes Atelier. Mit seinem Umzug sei das Künstlerdorf Lauterbach gestärkt worden. Trevisan habe zugesagt, gemeinsame Projekte mit der Grundschule anzugehen.

    Swoboda erinnert an die anderen Kunstprojekte, bei denen Künstlerinnen und Künstler schon Stützmauern und Trafostationen im Dorf gestaltete hätten.

    Swoboda hieß auch den scheidenden Kreisarchivar Bernhard Rüth willkommen. Diese Ausstellungseröffnung sei wahrscheinlich eine seiner letzten Amtshandlungen, bevor er Ende November in Ruhestand trete.

    Arno Haas und Ull Möck. Foto: him

    Mit dem „Watermelon Man“ von Herbie Hancock unterhielten Haas und Möck die Gäste, bevor Kunstwissenschaftlerin Dr. Susanne Ramm-Weber aus Offenburg in die Arbeitsweise und die neuen Werke von Trevisan einführte. Neben den Porträts in der Reihe „Präsenz“ seien in Lauterbach nun auch die “Ikonen der Achtsamkeit“ zu sehen.

    Die Porträtarbeiten seien während der Coronapandemie entstanden. Trevisan erfasse bekannte und von ihm verehrte Künstlerkollegen intuitiv. Dafür verwende er Fotos und setze das Ganze in einer eigene Bildsprache um. Ramm-Weber beschrieb die Entstehung der Bilder, die Trevisan auf einem grauen Untergrund gestalte. „Darüber sind farbige, bewusst unordentlich gestaltete Bildteilchen gelegt. Auf den ersten Blick scheinbar ungeordnet.“ Auf dieser Struktur entstünden dann die Porträts als Übermalungen, Schattenrisse.

    Porträts und Ikonen

    Ramm-Weber ging auf die vielen Künstlerinnen und Künstler ein, die Trevisan verehre: Darunter berühmte wie Picasso, van Gogh, Anselm Kiefer oder Andy Warhol. „Ein Parforce-Ritt durch die Kunstgeschichte.“ Es gebe aber auch andere, nicht so bekannte Namen, bei denen es sich lohne, „nachzugoogeln“.
    Man könne beim Betrachten der Bilder „ins überhöhende Philosophieren“ geraten – und das sei ein Qualitätsmerkmal.

    Susanne Ramm-Weber. Foto: him

    Im Gegensatz zum Porträt zeige eine Ikone keine bestimmte Person, sondern stehe symbolisch für die dargestellte Figur. Maria oder die Evangelisten, beispielsweise. Um dieses „ikonisch, bildlich das Wesen der Dinge erfassen“ gehe es Trevisan in der zweiten Serie „Ikonen der Achtsamkeit“. Zwei- oder dreiteilige Werke,  positiv- negativ, oder auch positiv-negativ und eine farbige Version.

    „Die Achtsamkeit schult das Auge“

    Was dem Künstler auf seinen Spaziergängen begegne, das finde Beachtung, „auch wenn es etwas Kleines ist. Die Achtsamkeit schult das Auge.“ Ramm-Weber führt diese Arbeiten auch auf Trevisans regelmäßige Meditationen zurück.

    Kurz erinnerte sie an seinen künstlerischen Lebenslauf: Etwa sein Studium bei Rudolf Schoofs an der Akademie für Bildende Künste in Stuttgart. Spuren des von Schoofs gelehrten Informel seien bis heute in den Bildern Trevisans geblieben. Er habe zu einer ganz eigenen Bildsprache gefunden. Ramm-Webers Fazit: „Ganz zweifellos gehört er zu den arrivierten und engagierten Künstlern im Südwesten.“

    Begleitet von Saxofon- und Klavier-Musik gingen die Besucherinnen und Besucher durch die sanierten Räume der Kimmich-Galerie und betrachteten die knapp 50 Bilder und Zeichnungen und entdeckten darin die von Ramm-Weber beschriebenen Feinheiten.

     

    Info:
    Die Werkschau ist bis zum 12. Februar 2023 zu sehen.
    RÉMY TREVISAN
    AKTUELLE ARBEITEN
    „PRÄSENZ“ • „IKONEN DER ACHTSAMKEIT“

    Öffnungszeiten: Samstag, Sonntag und Feiertage
    14 bis 17 Uhr
    Führungen nach Vereinbarung
    Galerie Wilhelm Kimmich
    Hauptstraße 17 • 78730 Lauterbach
    www.kunstverein-wilhelm-kimmich.de

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Swoboda hieß auch den scheidenden Kreisarchivar Bernhard Rüth willkommen. Diese Ausstellungseröffnung sei wahrscheinlich eine seiner letzten Amtshandlungen, bevor er Ende November in Ruhestand trete.

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    Die Porträtarbeiten seien während der Coronapandemie entstanden. Trevisan erfasse bekannte und von ihm verehrte Künstlerkollegen intuitiv. Dafür verwende er Fotos und setze das Ganze in einer eigene Bildsprache um. Ramm-Weber beschrieb die Entstehung der Bilder, die Trevisan auf einem grauen Untergrund gestalte. „Darüber sind farbige, bewusst unordentlich gestaltete Bildteilchen gelegt. Auf den ersten Blick scheinbar ungeordnet.“ Auf dieser Struktur entstünden dann die Porträts als Übermalungen, Schattenrisse.

    Porträts und Ikonen

    Ramm-Weber ging auf die vielen Künstlerinnen und Künstler ein, die Trevisan verehre: Darunter berühmte wie Picasso, van Gogh, Anselm Kiefer oder Andy Warhol. „Ein Parforce-Ritt durch die Kunstgeschichte.“ Es gebe aber auch andere, nicht so bekannte Namen, bei denen es sich lohne, „nachzugoogeln“.
    Man könne beim Betrachten der Bilder „ins überhöhende Philosophieren“ geraten – und das sei ein Qualitätsmerkmal.

    Susanne Ramm-Weber. Foto: him

    Im Gegensatz zum Porträt zeige eine Ikone keine bestimmte Person, sondern stehe symbolisch für die dargestellte Figur. Maria oder die Evangelisten, beispielsweise. Um dieses „ikonisch, bildlich das Wesen der Dinge erfassen“ gehe es Trevisan in der zweiten Serie „Ikonen der Achtsamkeit“. Zwei- oder dreiteilige Werke,  positiv- negativ, oder auch positiv-negativ und eine farbige Version.

    „Die Achtsamkeit schult das Auge“

    Was dem Künstler auf seinen Spaziergängen begegne, das finde Beachtung, „auch wenn es etwas Kleines ist. Die Achtsamkeit schult das Auge.“ Ramm-Weber führt diese Arbeiten auch auf Trevisans regelmäßige Meditationen zurück.

    Kurz erinnerte sie an seinen künstlerischen Lebenslauf: Etwa sein Studium bei Rudolf Schoofs an der Akademie für Bildende Künste in Stuttgart. Spuren des von Schoofs gelehrten Informel seien bis heute in den Bildern Trevisans geblieben. Er habe zu einer ganz eigenen Bildsprache gefunden. Ramm-Webers Fazit: „Ganz zweifellos gehört er zu den arrivierten und engagierten Künstlern im Südwesten.“

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    Info:
    Die Werkschau ist bis zum 12. Februar 2023 zu sehen.
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    Öffnungszeiten: Samstag, Sonntag und Feiertage
    14 bis 17 Uhr
    Führungen nach Vereinbarung
    Galerie Wilhelm Kimmich
    Hauptstraße 17 • 78730 Lauterbach
    www.kunstverein-wilhelm-kimmich.de

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