Fünf Künstlerinnen und Künstler haben sich zusammengetan und zeigen ihre Werke in der Vorweihnachtszeit in Schramberg. Im früheren Quickschuhmarkt an der Steige haben sie ihren „Kunstraum Steige 2“ eingerichtet.
Schramberg. Ein Staubsauger lärmt, in einer Ecke hört man hämmern. Noch ist nicht alles fertig, als Ulrike Balkau durch die „Pop-up-Galerie“ führt. Ihr Mann Günter Balkau saugt den Teppichboden. Die Malerin Beate Axmann befestigt einige ihrer kleinformatigen Tuschezeichnungen an der Wand.
Die beiden weiteren Beteiligten, die Keramikerin Margareta Goyk-Galvan und Matthias Göhr wohnen etwas weiter entfernt und werden zur Eröffnung am Freitag nach Schramberg kommen. Göhr arbeitet in einem kleinen Ort bei Bad Bergzabern in der Pfalz.
„Wir haben uns bei verschiedenen Kunstmessen kennengelernt“, erzählt die Tennenbronner Bildhauerin Ulrike Balkau. Beate Axmann habe sie in Amsterdam getroffen. Die Malerin lebt und arbeitet eigentlich „ums Eck“ in Haslach im Kinzigtal.
Kollegen gleich Feuer und Flamme
Als ihr Mann und sie die Idee für eine gemeinsame Ausstellung in Schramberg hatten, seien „alle gleich Feuer und Flamme“ gewesen, erinnert sich Ulrike Balkau. Das Motto der Ausstellung „Kunst verbindet“ gehe in zwei Richtungen: Zum einen verbinde sie die fünf Künstlerinnen und Künstler auch über größere Entfernungen. Zum anderen verknüpften sich die Bilder und Plastiken in der Ausstellung „und die Besucher verbinden sich mit den Kunstwerken“, so Balkau.
Margareta Goyk-Galvan zeigt ungewöhnliche Keramiken. Mit Texten und QR-Codes sendet sie “versteckte Botschaften“ an die Betrachter. Bei „Pandoras Tube“ beispielsweise findet sich eine gute und eine schlechte Seite. Der Betrachter sei aufgefordert, „genau hinzusehen“, erläutert Balkau.
Ihr Mann Günter Balkau verwende für seine Bilder die unterschiedlichsten Materialien. Bei einem Doppelporträt „Braut und Bräutigam“ hat er hunderte Teebeutel für den Bildgrund arrangiert. Bei einem anderen Bild sind Flechten von Schwarzwaldbäumen zu entdecken.
Ulrike Balkau selbst verknüpft alte Materialien, die sie auf Märkten oder draußen in der Natur findet, mit Betonköpfen. Auch sie sammelt und kombiniert neu. „Die Dinge erzählen dann wieder eine ganz neue Geschichte.“
Beate Axmann zeigt Bilder aus drei Serien, unter anderem aus „Blackforest Peace Symphony“, die auch schon in der Wilhelm Kimmich Galerie in Lauterbach zu sehen waren. Neu sind Werke der Serie “Grüne Seele“, bei der sie sich von Abnoba der keltischen Göttin des Schwarzwaldes inspirieren lasse.
Matthias Göhrs Bilder zeigten Situationen aus seiner Kindheit, Träume, die beim Betrachten entstünden. „Es sind immer Tiere zu entdecken“, weiß Ulrike Balkau. „Fische, Hasen, Vögel, Mäuse…“
Der Schuhladen ist aufgehübscht
Über einen Aushang eines Immobilienmakler seien sie auf die Räume gestoßen. Lydia Langenbach habe sofort zugesagt und die Räume auch für eine kürzere Zeit gern zur Verfügung gestellt.
Sie hätten schon einiges machen müssen, um die Räume „aufzuhübschen und einen Galeriecharakter hinzubekommen“, erzählt Ulrike Balkau. „Die Balkaus haben sich enorm ins Zeug gelegt“, bestätigt Beate Axmann.
Eines ist zum Glück geblieben: Die knallrote Rutsche für Kinder ins Souterrain.
Nun sind die Räume fertig, Bilder und Plastiken sind am Platz. Am Freitagabend ab 19 Uhr ist Eröffnung mit einem Grußwort von Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und einer Einführung durch die Autorin Karin Zeger.
Info. Die Ausstellung an der Steige 2 in Schramberg ist bis zum 22. Dezember immer samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr (oder nach telefonischer Verabredung 0178 651 6150) zu sehen.