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    Jazzfest Rottweil: definitiv nicht im Mai – dafür aber als Konzertreihe im Herbst?

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    Nein, ein Jazzfest Rottweil wird es 2021 – wie schon im Vorjahr – nicht geben. Jedenfalls nicht im Mai, am angestammten Termin. Aber doch vielleicht im Herbst? In Form einer Konzertreihe in der Stallhalle? Das planen die Macher des Jazzfestvereins derzeit. Ohne allerdings Details wie Künstlernamen und Vorverkaufsstart benennen zu können, beim besten Willen nicht. Was sie aber sagen können: Sie werden die Krise finanziell überleben.

    Knapp über 74.000 Euro. So viel soll der Jazzfestverein Rottweil als Veranstalter des weit in die Region ausstrahlenden Festivals erhalten. Das Geld soll aus dem Rettungspaket für den Kultur- und Medienbereich des Bundes kommen, aus „Neustart Kultur“. Das bedeutet für die Jazzfestmacher vor allem Planungssicherheit und die Möglichkeit, die Corona-Krise zu überstehen, so der Vereinsvorsitzende Simon Busch und Festivalleiter Claus Gams in einem Video-Pressegespräch am Dienstag. Die Zusage für die Förderung liege vor, sagten die beiden. Vergangene Woche sei sie per Post eingetroffen. Sie sei extrem wichtig, denn trotz der Absage im März vergangenen Jahres seien schon Kosten aufgelaufen. „Wir kommen wohl Null auf Null raus“, sagte Gams.

    Neues Logo mit größerem „Rottweil“.

    „Ein Jazzfest wird es im Mai 2021 nicht geben“, machte Busch im Rahmen des Gesprächs klar. Das konnte man erwarten. Doch dass die beiden, Busch und Gams, und mit ihnen der enge Kern von neun Ressortleitern und 40 Teammitgliedern, nicht einfach die Hände in den Schoß und auf eine bessere Lage warten wollen – das kann nicht als selbstverständlich gelten. So planen sie eine Konzertreihe im Herbst, die einem richtigen Jazzfest, wie wir es schon mehr als 30 Mal haben erleben dürfen, recht nahe kommen soll.

    „Jazzfest erstmals im Herbst“

    „Das 33. Jazzfest Rottweil wird in diesem Jahr erstmals im Herbst stattfinden.“ Das haben die verantwortlichen Organisatoren wegen der aktuellen Entwicklungen und nach intensiven Abwägungen und Diskussionen beschlossen, erklärten Busch und Gams. Konkret geplanter Zeitraum für die Konzerte in der Alten Stallhalle ist zwischen dem 23. September und 9. Oktober 2021.

    Zwar sind in den vergangenen Monaten bereits viele Planungen und Vorbereitungsarbeiten für den ursprünglich vorgesehenen, gewohnten Zeitraum im Frühjahr geleistet worden, doch haben sich die Anzeichen und Entwicklungen immer mehr dazu verdichtet, dass es sicherer und besser ist, das Festival auf den Herbst zu legen. Schließlich steht die Gesundheit aller Beteiligten – Publikum, Künstler und Helfer – absolut im Vordergrund.

    Simon Busch und Claus Gams

    Konzepte in der Schublade

    Das allerdings bei noch völlig unklaren Vorzeichen. Als sicher gilt, dass die derzeit als Kreisimpfzentrum (KIZ) genutzte Stadthalle dann frei sein wird. Auf Anfang Juli ist die Schließung des KIZ aktuell geplant. Die Jazzfestmacher planen daher das Foyer und den Laubengang der Stadthalle für ihre Veranstaltungen mit ein. Aber dann – wie viele Zuschauer werden in die Alte Stallhalle dürfen? Das wissen Busch und Gams aktuell schlicht nicht. „Wir gehen davon aus, dass wir mit Besuchern in die Stallhalle gehen können. Aber nicht, dass wir sie voll machen dürfen“, sagte Gams. Die Planungen würden den aktuell denkbaren Möglichkeiten Rechnung tragen. So gebe es etwa ein Konzept, bei dem die Stadthalle nicht miteinbezogen wird.

    Ein bereits ausgearbeitetes und jetzt schon mehrfach modifiziertes Hygienekonzept erlaube zu diesem späteren Zeitpunkt ja vielleicht auch eine höhere Besucherkapazität sowie zudem einen möglichst freien und uneingeschränkten Kulturgenuss, überlegen die beiden Festivalmacher. „Bestmögliche Wohlfühlatmosphäre zu schaffen und zu präsentieren ist schon immer eines der einzigartigen Markenzeichen des Jazzfests Rottweil“, sagen sie.

    Kam 2020 nicht zum Einsatz: die Jazzfest-Rhythmus-Füchsin.

    Keine Musiknacht 2021

    Sehr wahrscheinlich sei, dass es im Herbst kein „Jazz in Town“ geben wird – die Musiknacht in mehr als 30 Lokalen und Galerien, im Museum und Theater. Diese Veranstaltung lockt viele Besucher an, die sich dicht an dicht drängen. Das ist seit dem vergangenen Jahr und bis auf Weiteres keine denkbare Variante. Nun war Jazz in Town immer aber auch eine gute Einnahmequelle für das gesamte Festival. Diese fällt damit sehr wahrscheinlich weg, wird allenfalls eine „Open-Air-Geschichte in der Oberen Hauptstraße“, so Gams.

    Daher zeigten sich beide dankbar, dass auch während des Corona-bedingten Ausfalls des Festivals 2020 und der feststehenden Verschiebung 2021 die Partner und Sponsoren bei der Stange geblieben seien. Die Stadt Rottweil, etwa, habe ihren Zuschuss für das vergangene und das laufende Jahr gewährt. „So wird es uns auch bei reduzierter Zuschauerzahl finanziell gelingen, hochkarätige Konzerte zu veranstalten“, kündigte Gams an. Insgesamt zeigten die Partner und Sponsoren „große Treue und viel Verständnis für die Pause“, so der Festivalbegründer. Übrigens, laut den beiden Jazzfestmachern auch die Mitglieder. Es habe nur wenige Vereinsaustritte gegeben und die auch nur wegen Wegzugs oder aus sonstigen privaten Gründen.

    Gebeutelte Künstler

    Busch und Gams schauen derweil nicht nur bis zum kommenden Herbst. Zwei der verschobenen Konzerte seien bereits fix für den Mai 2022 geplant, demnach der Abend mit Helge Schneider und der mit Thomas Quasthoff. Das Programm für den Herbst steht dagegen noch nicht. „Die Künstler lechzen nach Auftritten“, so Gams, der deren Lage allerdings auch als äußerst schwierig beschrieb. „Sie sind sehr gebeutelt, nervlich, psychisch belastet.“ Die Macher des Rottweiler Jazzfests wollten ihnen zudem treu bleiben – und denen, die gebucht waren und denen abgesagt werden musste, „zum nächstbesten, nächstmöglichen Zeitpunkt“ einen neuen Termin bieten, erklärte Gams. Wobei das nicht immer und in jedem Falle klappt: Der geplante Abend mit Avery Sunshine und Ida Nielsen musste leider abgesagt werden.

    Dabei setzen beide, der Jazzfestvereins-Vorsitzende und der Festivalleiter, auf die angestammte Form des Konzerts: Bühne, Publikum, Sound, Licht. „Hybride Formen sind interessant“, sagte Busch, aber könnten das echte, Jazzfest-typische Live-Erlebnis nicht ersetzen. Gerade in Zeiten von oder nach Corona, wie Gams ergänzte: „Wir brauchen Kultur und schöne Erlebnisse. Mehr denn je.“

    Aktuelle Infos gibt es etwa unter www.jazzfest-rottweil.de. Dort sind auch die neuen Termine der in den Mai 2022 verschobenen Konzerte von Helge Schneider (neues Datum 17. Mai 22) und Thomas Quasthoff (neues Datum 18. Mai 22) zu finden. Ebenso alle Details zum Ticketing.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Knapp über 74.000 Euro. So viel soll der Jazzfestverein Rottweil als Veranstalter des weit in die Region ausstrahlenden Festivals erhalten. Das Geld soll aus dem Rettungspaket für den Kultur- und Medienbereich des Bundes kommen, aus „Neustart Kultur“. Das bedeutet für die Jazzfestmacher vor allem Planungssicherheit und die Möglichkeit, die Corona-Krise zu überstehen, so der Vereinsvorsitzende Simon Busch und Festivalleiter Claus Gams in einem Video-Pressegespräch am Dienstag. Die Zusage für die Förderung liege vor, sagten die beiden. Vergangene Woche sei sie per Post eingetroffen. Sie sei extrem wichtig, denn trotz der Absage im März vergangenen Jahres seien schon Kosten aufgelaufen. „Wir kommen wohl Null auf Null raus“, sagte Gams.

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    „Jazzfest erstmals im Herbst“

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    Zwar sind in den vergangenen Monaten bereits viele Planungen und Vorbereitungsarbeiten für den ursprünglich vorgesehenen, gewohnten Zeitraum im Frühjahr geleistet worden, doch haben sich die Anzeichen und Entwicklungen immer mehr dazu verdichtet, dass es sicherer und besser ist, das Festival auf den Herbst zu legen. Schließlich steht die Gesundheit aller Beteiligten – Publikum, Künstler und Helfer – absolut im Vordergrund.

    Simon Busch und Claus Gams

    Konzepte in der Schublade

    Das allerdings bei noch völlig unklaren Vorzeichen. Als sicher gilt, dass die derzeit als Kreisimpfzentrum (KIZ) genutzte Stadthalle dann frei sein wird. Auf Anfang Juli ist die Schließung des KIZ aktuell geplant. Die Jazzfestmacher planen daher das Foyer und den Laubengang der Stadthalle für ihre Veranstaltungen mit ein. Aber dann – wie viele Zuschauer werden in die Alte Stallhalle dürfen? Das wissen Busch und Gams aktuell schlicht nicht. „Wir gehen davon aus, dass wir mit Besuchern in die Stallhalle gehen können. Aber nicht, dass wir sie voll machen dürfen“, sagte Gams. Die Planungen würden den aktuell denkbaren Möglichkeiten Rechnung tragen. So gebe es etwa ein Konzept, bei dem die Stadthalle nicht miteinbezogen wird.

    Ein bereits ausgearbeitetes und jetzt schon mehrfach modifiziertes Hygienekonzept erlaube zu diesem späteren Zeitpunkt ja vielleicht auch eine höhere Besucherkapazität sowie zudem einen möglichst freien und uneingeschränkten Kulturgenuss, überlegen die beiden Festivalmacher. „Bestmögliche Wohlfühlatmosphäre zu schaffen und zu präsentieren ist schon immer eines der einzigartigen Markenzeichen des Jazzfests Rottweil“, sagen sie.

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    Keine Musiknacht 2021

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