back to top
...
    NRWZ.deKultur"Damen-Herren-Salon E. Bliß"

    Erinnerungen an Kindheit in Schiltach / Vortrag im Heimathaus Tennenbronn

    „Damen-Herren-Salon E. Bliß“

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Die Heimat und der Schauplatz der Kindheitserinnerungen von Werner Bliß ist der Friseursalon seines Vaters in Schiltach. Er hat sie in einem Buch festgehalten und las am Sonntag im Tennenbronner Heimathaus daraus vor. Über den Abend berichtet Alfred Moosmann: 

    Bliß war von 1972 bis 1985 Lehrer an der Grund- und Hauptschule in Tennenbronn und seine ersten Schüler werden heuer 60 Jahre alt. Das war ein guter Grund für die Einladung ins Tennenbronner Heimathaus. An seine erste Wohnung beim „Ketterer-Sepp“ kann er sich gut erinnern. Nach seiner Zeit in Tennenbronn unterrichtete Bliß an einer deutschen Schule in Portugal. Ein Friseurbesuch in Lissabon ließ ihn an die Kindheit in Schiltach zurückdenken und das jüngst erschienene Buch verfassen.

    „Von Nackenpinseln und Effilierscheren“, der Buchtitel verrät, wie detailliert die Einrichtung, die Abläufe und die Kunden des Salons Bliß in Schiltach beschrieben sind. So verschaffte die erste Episode den Zuhörern einen Eindruck von der Umgebung, in der der Autor aufgewachsen ist. „Es isch koi Mädle“ – sogar der Freudenruf des Vaters bei seiner Geburt ist festgehalten.

    Das Drama der „kaputten Tierle“ nahm seinen Raum ein. Die regelmäßigen Geschenke der Mannheimer Verwandtschaft hatten sich zu einem richtigen Tierpark angesammelt und waren das Lieblingsspielzeug geworden. Als der Vater sie anderen Kindern gab, um ihnen die Angst vor dem Friseursessel zu nehmen, brachen nicht nur die Figuren, sondern für den kleinen Werner eine Welt entzwei.

    Mit dem „langen Dunninger unterwegs“

    So folgten Episoden aus der Schul- und Gymnasialzeit und auch ein Ereignis mit dem „langen Dunninger“, der in Tennenbronn damals als Werbeträger für die Firma Schneider tätig war. Der Vater war nicht mehr in der Lage den mit 2,41 Meter größten Mann Europas nach einem Auftritt in Schiltach nach Hause zu fahren.

    So musste Werners 17-jähriger Bruder einspringen, ohne Führerschein und ebenfalls leicht angetrunken. Wie der Riese ins Auto gesteckt und wie eine Polizeikontrolle in Schramberg folgenlos gemeistert wurde, ist anschaulich erzählt.

    Mit dreißig Gästen war der Leseraum des Heimathauses bis auf den letzten Platz gefüllt, darunter auch etliche ehemalige Schülerinnen und Schüler von Werner Bliß. Er zeigte sich überaus erfreut über den großen Zuspruch, trotz des herrschenden strahlenden Spätsommerwetters.

    werner bliss schüler dkpm 030924
    Werner Bliß im Gespräch mit Ehemaligen. Foto: Heimathaus

    Gerne versah er erworbene Bücher mit einer Widmung und vor und nach der Lesung traten im Zwiegespräch manch alte Erinnerungen wieder hervor. Werner Bliß, der sich nicht nur als Buchautor, sondern vielseitig künstlerisch betätigt, hatte auch einige seiner Gemälde ausgestellt. Gerne erklärte er den interessierten Besuchern seine Gedanken und Techniken, die hinter den Bildern stecken.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Beiträge

    Alles über Erdäpfel und Schwede-Rüebe im Heimathaus

    Die Landwirtschaft ist ein gemeinsames Interessensgebiet der Tennenbronner Landfrauen und des Heimathauses. Die einen beschäftigt die aktuelle Lage und die anderen betrachten die historische...

    Schwieriger Start

    "Von der Löschgruppe zur schlagkräftigen Feuerwehr" umschreibt das Spektrum des Vortrages des Tennenbronner Heimathauses anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Feuerwehr. Am 8. Mai 2024...

    SC-Kapitän Christian Günter als Reiseführer

    Besuch aus der Heimat empfing Fußballprofi Christian Günter am vergangenen Donnerstag. Der Schwarzwaldverein machte einen Tagesausflug nach Freiburg. Hauptziel war die Besichtigung des Europa-Park...

    Italienische Liebeserklärung an Tennenbronn

    Nur vier Tage nach dem riesigen Erfolg beim Vortrag über die italienischen Gastarbeiter in Tennenbronn durfte sich die Heimathaus-Gruppe erneut freuen. Eine Sonderausstellung zum...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Kunst verbindet

    Fünf Künstlerinnen und Künstler haben sich zusammengetan und zeigen ihre Werke in der Vorweihnachtszeit in Schramberg. Im früheren Quickschuhmarkt an der Steige haben sie...

    Zimmertheater spielt „Die Bremer Stadtmusikanten“

    In diesem Jahr spielt das Zimmertheater Rottweil wieder sein Kinderstück in der Vorweihnachtszeit im Zimmertheater Rottweil. Gespielt wird Die Bremer Stadtmusikanten nach den Brüdern...

    Reinhard Sigle: Zeichen aus Holz

    Kenternde Boote, zerfetztes Holz, Späne, die Figuren werden: Mit einer starken Auswahl charakteristischer Arbeiten wird der Kunstpädagoge und Bildhauer Reinhard Sigle zu seinem Siebzigsten...

    „Schlagerfete – VS“ im Kulturzentrum Klosterhof

    Die "Schlagerfete - VS" wirft ihre Schatten voraus, am Sonntag, 24. November werden unter anderem "Die Schlagerpiloten" mit zahlreichen Hits erstmals in Villingen-Schwenningen im...

    Fauré-Requiem im Heilig-Kreuz Münster

    Der Münsterchor, verstärkt durch ein Projekt-Vokalensemble, die Mädchenkantorei Auferstehung-Christi und die Jugendkantorei Göllsdorf, lädt am Sonntag, 24. November um 17 Uhr zu einem geistlichen...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert heute

    Die Heimat und der Schauplatz der Kindheitserinnerungen von Werner Bliß ist der Friseursalon seines Vaters in Schiltach. Er hat sie in einem Buch festgehalten und las am Sonntag im Tennenbronner Heimathaus daraus vor. Über den Abend berichtet Alfred Moosmann: 

    Bliß war von 1972 bis 1985 Lehrer an der Grund- und Hauptschule in Tennenbronn und seine ersten Schüler werden heuer 60 Jahre alt. Das war ein guter Grund für die Einladung ins Tennenbronner Heimathaus. An seine erste Wohnung beim „Ketterer-Sepp“ kann er sich gut erinnern. Nach seiner Zeit in Tennenbronn unterrichtete Bliß an einer deutschen Schule in Portugal. Ein Friseurbesuch in Lissabon ließ ihn an die Kindheit in Schiltach zurückdenken und das jüngst erschienene Buch verfassen.

    „Von Nackenpinseln und Effilierscheren“, der Buchtitel verrät, wie detailliert die Einrichtung, die Abläufe und die Kunden des Salons Bliß in Schiltach beschrieben sind. So verschaffte die erste Episode den Zuhörern einen Eindruck von der Umgebung, in der der Autor aufgewachsen ist. „Es isch koi Mädle“ – sogar der Freudenruf des Vaters bei seiner Geburt ist festgehalten.

    Das Drama der „kaputten Tierle“ nahm seinen Raum ein. Die regelmäßigen Geschenke der Mannheimer Verwandtschaft hatten sich zu einem richtigen Tierpark angesammelt und waren das Lieblingsspielzeug geworden. Als der Vater sie anderen Kindern gab, um ihnen die Angst vor dem Friseursessel zu nehmen, brachen nicht nur die Figuren, sondern für den kleinen Werner eine Welt entzwei.

    Mit dem „langen Dunninger unterwegs“

    So folgten Episoden aus der Schul- und Gymnasialzeit und auch ein Ereignis mit dem „langen Dunninger“, der in Tennenbronn damals als Werbeträger für die Firma Schneider tätig war. Der Vater war nicht mehr in der Lage den mit 2,41 Meter größten Mann Europas nach einem Auftritt in Schiltach nach Hause zu fahren.

    So musste Werners 17-jähriger Bruder einspringen, ohne Führerschein und ebenfalls leicht angetrunken. Wie der Riese ins Auto gesteckt und wie eine Polizeikontrolle in Schramberg folgenlos gemeistert wurde, ist anschaulich erzählt.

    Mit dreißig Gästen war der Leseraum des Heimathauses bis auf den letzten Platz gefüllt, darunter auch etliche ehemalige Schülerinnen und Schüler von Werner Bliß. Er zeigte sich überaus erfreut über den großen Zuspruch, trotz des herrschenden strahlenden Spätsommerwetters.

    werner bliss schüler dkpm 030924
    Werner Bliß im Gespräch mit Ehemaligen. Foto: Heimathaus

    Gerne versah er erworbene Bücher mit einer Widmung und vor und nach der Lesung traten im Zwiegespräch manch alte Erinnerungen wieder hervor. Werner Bliß, der sich nicht nur als Buchautor, sondern vielseitig künstlerisch betätigt, hatte auch einige seiner Gemälde ausgestellt. Gerne erklärte er den interessierten Besuchern seine Gedanken und Techniken, die hinter den Bildern stecken.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]