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    Berneckflair mitten in der Stadt

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    Es plätschert wieder am Paradiesplatz im Schramberger Zentrum. Seit Jahrzehnten fließt endlich wieder Wasser über den großen Stein des Erich-Hauser-Brunnens. Dass damit der Flair aus der Berneck wieder Einzug mitten in die Stadt fand, hat Schramberg zwei engagierten Freunden zu verdanken. Dieter Kohlmann aus Sulgen und Karl-Heinz Schmid aus Mariazell wollten der Vernachlässigung des Platzes am Lichtspielhaus nicht weiter zusehen und nahmen die Sache selbst in die Hand. Bei einem Vorort-Termin gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt hat Kohlmann die Restaurierung erläutert.

    Ehrenamtlich den Brunnen wieder zum Laufen gebracht

    So erinnert sich Kohlmann, dass er während der Geburtstagsfeier des ehemaligen Stadtarchivars Erich Maier vor einigen Monaten die Verbesserung der Kleindenkmäler in Schramberg, zu denen der Brunnen gehört, ansprach. Bei Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr sei er damit glücklicherweise auf ein offenes Ohr gestoßen. In der Tat traf sie daraufhin gemeinsam mit der Stadtverwaltung schnelle Entscheidungen zur Wiederinbetriebnahme des Findlingsbrunnens.

    „Es war eine günstige Konstellation“, erklärt Kohlmann. Sein Freund Schmid ist Elektromeister und konnte somit alles Technische für die Brunnen-Pumpe begutachten und erneuern. Kohlmann selbst war als Installateur bereits beim Erbau des Brunnens im Jahr 1972 gemeinsam mit dem Meisterbetrieb Vochatzer involviert und verlegte die Kupferrohre für die Wasserleitung über den Stein.

    Dieter Kohlmann war beim Erbau des Brunnens als Gas-Wasser-Installateur dabei. Heute ist er längst in Rente, aber dafür sehr engagiert im Erhalt Schrambergs Kleindenkmäler und der Archivforschung. Foto: lm

    Damals war der Brunnen jedoch nur wenige Wochen aktiv. Dies erklärt Arnhold Budick, der bei dem Termin zum neuen Start des Brunnens als Vorsitzender der Erich Hauser Kunststiftung in Rottweil anwesend war. Nach der kurzen Laufzeit des Brunnens in Schramberg sei dieser inzwischen nicht einmal mehr im Werkverzeichnis aufgelistet worden.

    Dabei müsse sich Schramberg nicht „unter den Scheffel stellen“, beteuert die Oberbürgermeisterin. Hauser war schon 1972 ein gefragter Künstler des öffentlichen Raums und Schramberg könne sich mit seinem Kunstwerk gerne auch zeigen, so Eisenlohr. „Man geht in Schramberg an so vielen Dingen vorbei, ohne sie wahrzunehmen. Jetzt liegt es an uns, die Sachen nach und nach schöner zu machen.“

    Geringe Kosten, großer Mehrwert

    Umso schöner ist es, dass der Hauser-Brunnen nun wieder läuft. Und zwar durch eine kostengünstige Lösung. Nur etwa 1500 Euro Sachkosten mussten investiert werden. Als vor langer Zeit einmal über die Instandsetzung des Brunnens diskutiert wurde, ging man noch davon aus, dass alles erneuert werden müsse. Auch deshalb verwucherte der Platz immer weiter, da man so viel Geld nicht investieren wollte. Kohlmann und Schmid konnten jedoch schnell Entwarnung geben.

    „Die vorhandene Zisterne ist voll ausreichend mit ihrer Tiefe von drei Metern“, erklärt Kohlmann. Alexander Mönch von der Tiefbauabteilung der Stadt bestätigt dies. Mit verhältnismäßig wenig Aufwand konnte daher mit vorhandenen Mitteln ein neuer Wasserkreislauf installiert werden, der Dank der ständigen Wiederwendung des  Wassers zudem ressourcensparend ist. Kohlmann ist vor allem dem Ingenieurbüro Di-Zwo dankbar, die seine Arbeiten zusätzlich unterstützten.

    Der Bauhof übernahm die notwendige neue Bohrung am Haupt-Findling des Brunnens. Gemeinsam mit der Kunststiftung habe man sich gegen die absolute Werktreue und für eine neue Lösung für den Wasserlauf entschieden, so Kohlmann. Die ehemaligen Kupferrohre, aus welchen 1972 für kurze Zeit das Wasser plätscherte, haben die Fachleute entfernt. Nun kommt das Wasser aus einem Loch im Stein. Dies sei zwar einerseits eine Veränderung des Werkes Hausers, so Budick von der Erich Hauser Stiftung. Andererseits sei der Künstler selbst damals mit der Lösung der Rohre nicht zufrieden gewesen.

    Arnhold Budick von der Erich Hauser Kunststiftung erklärt, was es mit der Entscheidung, die Kupferrohre abzunehmen und durch eine Bohrung zu ersetzen, auf sich hat. Foto: lm

    Lange Geschichte des bürgerschaftlichen Engagements

    Laut Kohlmann zeuge die Verarbeitung der fünf Granitfindlinge aus dem Bachbett der Berneck und Schiltach auch ohne die Kupferrohre weiterhin von einer großen Leistung. Und diese wurde wie heute auch bereits 1972 durch freiwillige Bürgerinitiative vollbracht.

    Die Gestaltung des Paradiesplatzes mit dem Brunnen als Herzstück begann damals auf Anregung von Karl Leutner und dem Zahnarzt Klaus Grüner. Budick erzählt, dass sich diese im gegenüber liegenden Hotel trafen und beschlossen, dass der Paradiesplatz schöner werden sollte. Wohl eher aus Gutmüdigkeit habe sich der schon bekannte Erich Hauser auf das Projekt eingelassen.

    Der Schramberg sehr verbundene Künstler für öffentlichen Raum suchte daraufhin selber die Granitfindlinge im Bachbett der Berneck aus und transportierte sie mit Tiefladern ans Lichtspielhaus. Tatkräftig unterstützt von der Schramberger Feuerwehr, befestigte Hauser die insgesamt 15 Tonnen schweren Steine auf Stahlträgern und arrangierte sie zum Ensemble. Auch bei der Verlegung der nun entfernten Kupferrohre engagierten sich die Schramberger schon damals. Der ausführende Meisterbetrieb Vochatzer übernahm 1972 Material- und Lohnkosten selber.

    Berneckflair mitten in der Stadt

    Das lockere Arrangement der großen Steine auf vergleichsweise kleinen Metallfüßen lässt diese beinahe  schwerelos erscheinen. So entsteht ein schöner Kontrast aus Schwere und Leichtigkeit. Es ist ein Erfolg für die Stadt Schramberg, dass daran nach langer Zeit der Vernachlässigung nun Dank großen bürgerschaftlichen Engagements auch wieder Klein und Groß Freude an dem Wasserspiel haben können.

     

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    Geringe Kosten, großer Mehrwert

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    „Die vorhandene Zisterne ist voll ausreichend mit ihrer Tiefe von drei Metern“, erklärt Kohlmann. Alexander Mönch von der Tiefbauabteilung der Stadt bestätigt dies. Mit verhältnismäßig wenig Aufwand konnte daher mit vorhandenen Mitteln ein neuer Wasserkreislauf installiert werden, der Dank der ständigen Wiederwendung des  Wassers zudem ressourcensparend ist. Kohlmann ist vor allem dem Ingenieurbüro Di-Zwo dankbar, die seine Arbeiten zusätzlich unterstützten.

    Der Bauhof übernahm die notwendige neue Bohrung am Haupt-Findling des Brunnens. Gemeinsam mit der Kunststiftung habe man sich gegen die absolute Werktreue und für eine neue Lösung für den Wasserlauf entschieden, so Kohlmann. Die ehemaligen Kupferrohre, aus welchen 1972 für kurze Zeit das Wasser plätscherte, haben die Fachleute entfernt. Nun kommt das Wasser aus einem Loch im Stein. Dies sei zwar einerseits eine Veränderung des Werkes Hausers, so Budick von der Erich Hauser Stiftung. Andererseits sei der Künstler selbst damals mit der Lösung der Rohre nicht zufrieden gewesen.

    Arnhold Budick von der Erich Hauser Kunststiftung erklärt, was es mit der Entscheidung, die Kupferrohre abzunehmen und durch eine Bohrung zu ersetzen, auf sich hat. Foto: lm

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