Mit dem Zugriff eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) endete am späten Samstagabend ein Einsatz der Polizei in Hardt. Ein Mann hatte sich in einem Gebäude verschanzt, wollte es trotz zunächst gewaltfreier Aufforderung durch Polizeibeamte nicht verlassen. Das Problem: Er hatte zuvor seine Eltern mit dem Tode bedroht, soll zudem erklärt haben, das Haus in die Luft zu sprengen. Update: Die Polizei bestätigt das mittlerweile.
Update, 3.10.2021, 10.53 Uhr, die Polizei berichtet wie folgt: Am Samstagnachmittag kam es gegen 17 Uhr in Hardt in einem Einfamilienhaus zu einem Streit zwischen einem 41-jährigen Mann und seinem 66-jährigen Vater. Der 41-jährige Mann schlug den Vater und drohte ihm dann mit einem Samurai-Schwert. Daraufhin gelang es dem Vater und weiteren Familienmitgliedern, das Haus zu verlassen.
„Nach dem Eintreffen der Polizei verschloss sich der Mann im Haus und war nicht zugänglich. Weitere alarmierte Polizeikräfte versuchten durch Gesprächsverhandlungen den Mann zur Aufgabe zu bewegen, was nicht gelang“, schildert der Polizeibericht die Geschehnisse. Im Gespräch habe der Mann zudem gedroht, das Haus in die Luft zu sprengen.
Ein SEK der Polizei, das zwischenzeitlich alarmiert worden war, erschien vor Ort und konnte den Mann im Haus lokalisieren. Er konnte ohne Gegenwehr festgenommen werden. Im Anschluss kam er in eine Klinik.
Es ist 21.25 Uhr an diesem Samstagabend. Bis auf das Brummen der Stromaggregate der örtlichen Feuerwehr ist es ruhig auf dem Anwesen am Rande des kleinen Orts mit seinen gut 2600 Einwohnern. Hin und wieder schnaubt ein Pferd auf der nahen Koppel. Auf der Anhöhe, auf der das Gebäude steht, ist es kalt. Es zieht, wie man so schön sagt. Scheinwerfer der Feuerwehr beleuchten das Gebäude und das umliegende Gelände. Sie tauchen es von drei Seiten in helles Licht. Von einer Seite schauen die Scheinwerfer aber weg – von der Eingangstür. Sie liegt im Halbdunkel. Durch sie soll der Zugriff erfolgen.
Eine Rauchbombe. Dann wieder Ruhe
„Polizei – Polizei“-Rufe hallen durch die Nacht. Die Tür wird aufgebrochen, beherzt dringen die schwer bewaffneten Männer des SEK vor. Es knallt, Licht blitzt auf. Eine Rauchbombe. Ein paar weitere Rufe, dann herrscht wieder Ruhe, ist der Einsatz auch schon erfolgreich beendet worden: Die Beamten konnten ihr Zielobjekt offenbar noch im Flur des Gebäudes überwältigen. Der Mann bleibt nach ersten Informationen vor Ort unverletzt, dennoch wird er vorsorglich vom Rettungsdienst betreut. Nachdem die SEK-Beamten ihn gesichert haben. Und fürs DRK freigegeben.
Eltern mit Schwert bedroht?
Mit diesem Zugriff geht ein offenbar mehrstündiger Polizeieinsatz in der kleinen Gemeinde zu Ende, an der auch Feuerwehr und DRK beteiligt waren. Die Informationslage vor Ort ist dünn, die NRWZ erfährt dies: Der Mann soll am Samstag seine Eltern bedroht haben. Mit einem Schwert, hieß es an der Einsatzstelle, die Polizei bestätigte das nicht. Die Beamten haben Kontakt zu dem Mann aufgenommen, ihn zu überreden versucht, herauszukommen und sich zu stellen. Die Eltern hatten die Polizei gerufen. Zum Zeitpunkt des Zugriffs soll der Mann allein im Gebäude gewesen sein.
Dann brach die Nacht herein, die Feuerwehr ist hinzualarmiert worden, um die Einsatzstelle, das Gebäude auszuleuchten. Kommandant Klaus Haberstroh rückte mit sechs Kräften in drei Fahrzeugen an. Von allen Seiten sicherten Polizeibeamte, darunter ein Hundeführer mit Schäferhund, das Gebäude ab. Sie alle: mit Maschinenpistolen bewaffnet, durch schusssichere Westen gesichert. Sie gehen laut dem Einsatzleiter der Polizei Schramberg von einer unklaren Lage aus. Von einem möglichen Gewalttäter, der nicht kooperieren, sich nicht stellen will. Einem, bei dem Überredungskunst und Verhandlungsgeschick nicht mehr weiterhelfen.
Einer der Beamten wird nach dem Zugriff sagen: „Das hätte er auch anders haben können. Aber er wollte es so.“ Kurz zeigte sich der Mann vor dem Zugriff noch an Fenstern im Erdgeschoss des Gebäudes. Ging hinter ihnen vorbei wie unbeteiligt. Kam aber nicht aus dem Haus.
SEK zündet Rauchbombe und beendet die Situation
Daher sei das SEK aus Stuttgart gerufen worden, so der Einsatzleiter im Gespräch mit der NRWZ. Um die Situation zu beenden.
Kurz vor 21 Uhr rasen mehrere zivile Einsatzfahrzeuge der Polizei heran. Es steigen aus – nicht etwa schwer bewaffnete Beamte, sondern junge Herren in Freizeitkleidung, T-Shirt, Bermuda-Shorts. Einer erleichtert sich sogar noch abseits an einem Baum, bevor es losgeht. Dann rüsten sie sich aus, brauchen nur wenige Minuten dafür. Beraten sich, erhalten ihre Befehle. Umrunden das Haus im Halbdunkel des nicht von der Feuerwehr ausgeleuchteten Bereichs und sammeln sich hinter einem Schuppen. Lassen die Feuerwehr die Scheinwerfer noch genau positionieren, mehr Halbdunkel vor der Eingangstür schaffen, weniger Blendung für sie beim Vorrücken – und greifen dann, gegen 21.30 Uhr, zu.
Der eigentliche Zugriff dauert nur wenige Minuten.
Anschließend werden der Notarzt und die Rettungssanitäter des mit zwei Fahrzeugen angerückten DRK zum Haus beordert, sollen den Überwältigten gegebenenfalls medizinisch versorgen. Schwer verletzt worden sei er allerdings nicht, erfährt die NRWZ von einem Beamten, der darüber erleichtert wirkt.
Unterdessen sind die Einsatzkräfte des SEK schon wieder zurück an ihren Fahrzeugen, verwandeln sich in junge Herren in Freizeitkleidung. Der Zugriff in Hardt ist beendet. Unblutig. Der Mann wurde festgenommen.
Hinweis: Wir haben den Einsatz des SEK auch gefilmt, ein Video davon online gestellt. Ein Beamter des Führungs- und Lagezentrums des Polizeipräsidiums Konstanz bat uns daraufhin, das Video aus dem Netz zu nehmen. Wir möchten darauf hinweisen, dass unser Reporter sich vor Ort kenntlich gemacht hat und ihm vonseiten der polizeilichen Einsatzleitung erklärt worden ist, dass Bilder, die bestimmten Anforderungen genügen, erlaubt seien. Diesen Anforderungen haben wir Genüge getan. Dennoch lässt sich die Diskrepanz nun mitten in der Nacht nicht klären. Wir haben das Video daher zunächst aus dem Netz genommen.
Und da sage noch einer, man könne in Deutschland seine Meinung nicht mehr sagen. Nur warum der Covidiot nicht zu seiner Aussage steht und nicht mit seinem Klarnamen auftritt verstehe ich nicht.
Ich finde es richtig, dass Herr Arnegger drüber sachlich berichtet. Ansonsten verbreiten sich nur Gerüchte und Unwahrheiten wie beim Thema Corona.
Vielen Dank.
Wäre der Herr Arnegger doch nur bei der PC Welt geblieben, dann müsste die Öffentlichkeit diese jämmerliche, sensationsgeile Berichterstattung (Niveau: „Bild Dir Deine Meinung“) über ein Familiendrama nicht ertragen.
Wissen Sie, wenn ich an München zurückdenke, dann bin ich gerne inzwischen, so allmählich aufs Alter hin, in Rottweil. Was mich aber interessiert: Warum nennen Sie sich selbst „Covidiot“?
Lassen Sie sich nicht aus dem Konzept bringen, Herr Arnegger!
Ich finde es unfassbar wie Menschen Mitmenschen frontal und persönlich angreifen, nur weil sie entweder anderer Meinung oder mit ihrem eigenen Leben unzufrieden sind!
Lassen Sie sich auf keinen Fall runterziehen – solch negative Elemente haben die Welt noch nie verbessert!
Oh, vielen Dank!