Der Welt-AIDS-Tag erinnert jedes Jahr daran, wie wichtig es ist, HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen (STIs) aus der Tabuzone zu holen. Im Fokus stehen Prävention, Aufklärung und der Abbau von Hemmschwellen – denn nur durch offene Gespräche können Stigmatisierung und die Ausbreitung von Infektionen verhindert werden.
Rottweil – Der Welt-AIDS-Tag 2024 steht unter dem Motto „Take the rights path“, übersetzt „Geht den Weg der Rechte“. Dieses Motto betont den Schutz von Menschenrechten, insbesondere für Frauen und Minderheiten, im Kampf gegen HIV. Diskriminierungsabbau, Solidarität und Gleichberechtigung sind zentrale Ansätze für Prävention und Behandlung, da benachteiligte Gruppen ein höheres Infektionsrisiko tragen.
Moderne Behandlungen ermöglichen es Menschen, die mit HIV leben, ein normales und gesundes Leben zu führen. Ein frühzeitiger Test ist dabei entscheidend. Er gibt Sicherheit – sowohl für die eigene Gesundheit als auch für die des Partners oder der Partnerin. Das Gesundheitsamt Rottweil setzt sich engagiert dafür ein und bietet regelmäßige Testmöglichkeiten an. Jeden Donnerstag von 14 bis 17:30 Uhr gibt es eine offene Sprechstunde. Diese ist anonym, kostenlos und ohne Voranmeldung zugänglich. Außerhalb dieser Zeiten können Termine individuell telefonisch vereinbart werden.
Neben der Durchführung von Tests informiert das Gesundheitsamt auch über verschiedene Möglichkeiten zur HIV-Prophylaxe, also zur Vorbeugung gegen die Erkrankung. Sowohl vor als auch nach einem riskanten Kontakt können spezielle Medikamente eingesetzt werden, die das Risiko einer HIV-Infektion erheblich reduzieren oder sogar vollständig verhindern können. Die gängigen Begriffe hierfür sind PrEP (Präexpositionsprophylaxe) für die Einnahme vor einem riskanten Kontakt und PEP (Postexpositionsprophylaxe) für die Einnahme danach. Zu beiden Maßnahmen bietet das Gesundheitsamt eine ausführliche Beratung an, um den individuellen Schutz bestmöglich sicherzustellen.
STIs wie Chlamydien, Gonokokken, Syphilis, Herpes oder Feigwarzen sind weit verbreitet, aber oft unterschätzt. Die Zahlen im Landkreis Rottweil sind vor allem bei Syphilis- und Gonorrhö-Erkrankungen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Das verdeutlicht, wie wichtig frühzeitige Tests und Diagnosen sind. Das Gesundheitsamt Rottweil führt jährlich rund 700 Untersuchungen durch.
„Viele wissen nicht, dass sie infiziert sind, und geben sexuell übertragbare Erkrankungen unbewusst weiter“, erklärt Dr. Adam, Dezernent und Leiter des Gesundheitsamts, der die STI-Beratung in Rottweil aufgebaut und bis heute zahlreiche Menschen individuell beraten und therapiert hat. „Wer sich regelmäßig testen lässt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Partnerinnen und Partner. Wenn Sie Fragen haben oder unsicher sind, vereinbaren Sie einfach einen Termin bei uns.“ Weitere Infos gibt’s beim Gesundheitsamt Rottweil, Bismarckstraße 19, in Rottweil, Telefon: 0741 174450.