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    NRWZ.deLandkreis Rottweil„Heikle Situation“ für Reisebranche: Wegen Coronavirus ist die Reiselust weg

    „Heikle Situation“ für Reisebranche: Wegen Coronavirus ist die Reiselust weg

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    „Verheerend“ – so wird in der Reisebranche die Situation wegen des Corona-Virus und der Angst davor gesehen. Die Reiselust hat die Menschen verlassen – und zwar nicht nur bei Reisen in gefährdete Gebiete wie Italien, sondern weltweit.

    Das hat Günther Hauser, Regionalleiter des Reisebüros Bühler, beobachtet. Und auch Bernd Müller von Müller-Reisen in Bösingen musste dieser Tage ganz neue Erfahrungen machen.

    Im Frühjahr mit dem Bus gen Süden – da hat Müller eine Menge Reisen im Angebot. Dazu kommen Gruppenreisen – von Vereinen, Jahrgängern, Schulklassen.

    Und nun Corona: Keiner will mehr nach Italien, die Reisen werden abgesagt, zunächst bis 4. April. Wenigstens wurde nun das Land zum Sperrgebiet erklärt, so dass Müller die gebuchten Hotelzimmer nicht mehr zahlen muss und Stornierungen ohne Gebühren möglich sind. Und wenn Klassenfahrten angesagt werden, übernimmt das Kultusministerium einen Teil der Kosten, berichtete Müller. Dennoch: Die Einnahmen fehlen, aber die Kosten, beileibe nicht nur die Löhne, bleiben. „Eine heikle Situation“, sagt Müller.

    Aber eben nicht nur Italien. Müller hat beobachtet: „Alles wird storniert“. Das betrifft nicht nur Reisen nach Italien und in den nächsten Tagen und Wochen, sondern beispielsweise auch eine Marokko-Reise, die im Oktober stattfinden soll. Auch wenn die Stornierung Geld kostet – die Reiselust scheint weggeblasen. Abgesagt hatte Müller auch sein Reisefest, das am 1. März hätte stattfinden sollen. In den vergangenen Jahren hatte es sehr viele Gäste aus der ganzen Region nach Bösingen gelockt.

    Auch mit interessanten Angeboten lassen sich die bisher als „Reise-Weltmeister“ bezeichneten Deutschen nicht locken, beispielsweise Reisen, die bis 14 Tage vor Antritt noch kostenfrei storniert werden können, berichtet Günther Hauser.

    Er rechnet mit noch weiteren Umsatz-Einbußen: Wie lange werde es wohl noch dauern, bis Musical-Vorstellungen abgesagt werden?

    Immerhin: Am vorigen Wochenende nahmen noch 14 (von 30 angemeldeten) Personen an einer Busreise nach Venedig teil. „Venedig war leer, die Leute waren happy“, berichtet Bernd Müller. Aber die Reiseleiterin ist nun ebenso wie der Busfahrer in Quarantäne.

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    „Verheerend“ – so wird in der Reisebranche die Situation wegen des Corona-Virus und der Angst davor gesehen. Die Reiselust hat die Menschen verlassen – und zwar nicht nur bei Reisen in gefährdete Gebiete wie Italien, sondern weltweit.

    Das hat Günther Hauser, Regionalleiter des Reisebüros Bühler, beobachtet. Und auch Bernd Müller von Müller-Reisen in Bösingen musste dieser Tage ganz neue Erfahrungen machen.

    Im Frühjahr mit dem Bus gen Süden – da hat Müller eine Menge Reisen im Angebot. Dazu kommen Gruppenreisen – von Vereinen, Jahrgängern, Schulklassen.

    Und nun Corona: Keiner will mehr nach Italien, die Reisen werden abgesagt, zunächst bis 4. April. Wenigstens wurde nun das Land zum Sperrgebiet erklärt, so dass Müller die gebuchten Hotelzimmer nicht mehr zahlen muss und Stornierungen ohne Gebühren möglich sind. Und wenn Klassenfahrten angesagt werden, übernimmt das Kultusministerium einen Teil der Kosten, berichtete Müller. Dennoch: Die Einnahmen fehlen, aber die Kosten, beileibe nicht nur die Löhne, bleiben. „Eine heikle Situation“, sagt Müller.

    Aber eben nicht nur Italien. Müller hat beobachtet: „Alles wird storniert“. Das betrifft nicht nur Reisen nach Italien und in den nächsten Tagen und Wochen, sondern beispielsweise auch eine Marokko-Reise, die im Oktober stattfinden soll. Auch wenn die Stornierung Geld kostet – die Reiselust scheint weggeblasen. Abgesagt hatte Müller auch sein Reisefest, das am 1. März hätte stattfinden sollen. In den vergangenen Jahren hatte es sehr viele Gäste aus der ganzen Region nach Bösingen gelockt.

    Auch mit interessanten Angeboten lassen sich die bisher als „Reise-Weltmeister“ bezeichneten Deutschen nicht locken, beispielsweise Reisen, die bis 14 Tage vor Antritt noch kostenfrei storniert werden können, berichtet Günther Hauser.

    Er rechnet mit noch weiteren Umsatz-Einbußen: Wie lange werde es wohl noch dauern, bis Musical-Vorstellungen abgesagt werden?

    Immerhin: Am vorigen Wochenende nahmen noch 14 (von 30 angemeldeten) Personen an einer Busreise nach Venedig teil. „Venedig war leer, die Leute waren happy“, berichtet Bernd Müller. Aber die Reiseleiterin ist nun ebenso wie der Busfahrer in Quarantäne.

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